forzaItalia hat geschrieben: ↑07.01.2021 20:03
bohner88 hat geschrieben: ↑07.01.2021 18:04
Woher hast du diese Fakten, bzw. hast du dazu Artikel oder ähnliches? Ich habe die ganze BLM Bewegung nicht so intensiv verfolgt, habe die Ereignisse via Medien und digitale Kanäle aber ganz anders wahrgenommen. Auch die Videos, die du vor einiger Zeit gepostet hast, überzeugen mich nicht. Diese Szenen darin sind oft auch schwierig zu beurteilen (nicht alle), weil sie aus dem Kontext gerissen wurden. Ausserdem gibt es mindestens genauso viele "Gegenbeispiele" von solchen Videos; ich zumindest habe mehr mitbekommen, in welchen Polizisten oder Trumpanhänger agressiv oder gewalttätig vorgehen.
Zum Artikel zum "Kapitolsturm" der Black Panthers: Interessant, aber das lief ja ganz anders ab ("eindringen" ist hier das falsche Wort, es war ja erlaubt da rein- und rauszugehen als Bürger) und auch die Motivation der Black Panthers war eine ganz andere als diejenigen der Trumpanhänger.
Und ja, ich finde Trump durchaus gefährlich. Ich habe genug Vertrauen in die Demokratie der USA und ich glaube auch nicht, dass er je sowas wie einen Umsturz oder ähnliches plante. Aber er spaltet die USA und das als Präsident, er spielt Bevölkerungsgruppen bewusst gegeneinander aus, heizt die Stimmung auf anstatt dass er schlichtet und versucht, für Ruhe zu sorgen.
Laut den Medien und sozialen Kanälen waren es ja friedliche Demonstrationen. Eigentlich genügt es schon, wenn man den Wiki Artikel liest, dort findet man schon ein paar Informationen zu den Ausschreitungen und Toten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_ ... hreitungen
Die Proteste wurden von gewaltsamen Ausschreitungen begleitet.[58] Allein in den Zwillingsstädten Minneapolis und St. Paul wurden rund 500 Geschäfte Ziel von Attacken, mehrere Dutzend Gebäude wurden in Brand gesetzt und brannten aus.[59] Auch in vielen anderen US-Metropolen wie New York, Los Angeles, Atlanta, Miami und Dallas kam es zu Gewalt und Plünderungen von Geschäften.[60] In Los Angeles wurden 2.700 Menschen festgenommen sowie 66 Streifenwagen beschädigt, sieben davon wurden in Brand gesetzt.[61] An mehreren Orten wurden zudem Personen wegen des Werfens oder des Besitzes von Molotow-Cocktails festgenommen.[62][63][64] Nach Einschätzung der Anderson Economic Group beläuft sich der Schaden durch die Unruhen vom 29. Mai bis 3. Juni in den 20 größten US-Metropolregionen auf mindestens 400 Millionen Dollar.[65] Es handelt sich damit um den zweithöchsten Schaden durch gewaltsame Ausschreitungen in der US-Geschichte, mehr Kosten verursachten nur die Unruhen in Los Angeles 1992.[59]
Dass sich mittlerweile die Republikaner auch an Krawallen beteiligen und sich gewalttätig formieren (Proud Boys) ist eine Folge von vielen Angriffen auf Personen und die Meinungsfreiheit durch Antifa in den Jahren 2015-2017 z. B die Berkeley Krawallen
https://en.wikipedia.org/wiki/2017_Berkeley_protests
Das was gestern passierte finde ich auch scheisse und Trump sollte endlich die Niederlage richtig zugeben. Denn sein jetziges Verhalten und vor allem die Shitshow von gestern verhindern nur einen republikanischen Wahlerfolg in 2024 und dieser ist definitiv möglich.
Beim Roten bin ich einfach nicht einverstanden. Ich habe das schon einmal geschrieben, aber es stimmt m.M.n. halt einfach nicht, dass die Berichterstattung so einseitig ist, wie von dir behauptet (oder vielfach von Personen des rechten Lagers, keine Ahnung ob du dich dazu zählst). Beispielsweise wurde auch auf SRF und in der NZZ viel über die Gewalt während den BLM Protesten geschrieben, sowohl von Polizeiseite als auch von Protestseite aus (auch von Plünderungen und Sachschäden). Deshalb habe ich auch oben nachgefragt: Schwarze und BLM Anhänger konnten plündern und Polizeiposten besetzen, ohne dass die Polizei gross eingegriffen hätte? Wie kommst du darauf?
Vom besetzten Stadtviertel in Seattle (Capitol Hill Autonomous Zone) hatte ich noch nicht gehört und habe ein wenig darüber nachgelesen. Aber da gibt es auch sehr verschiedene Seiten der Geschichte. Ja, die Polizei wurde zeitweise nur noch für Notfälle reingelassen und ja, es gab bewaffnete Patrouillen und mehrere Vorfälle (4 Schiessereien, 2 Tote, 6 Verletzte laut Wikipedia). Aber zum grossen Teil war die Stimmung friedlich, es gab Feste und sogar Familien besuchten das Viertel.
Zum Vorfall im Kapitol: Nein, das war definitiv nicht friedlich, da gibt es jetzt wirklich genug Bilder, Videos und Berichte dazu. Viele dieser Person treten auch agrressiv auf, beispielsweise habe ich gestern von einem Vorfall gelesen, bei dem eine Frau von Trumpanhängern belästigt und angegangen wurde, weil sie für Biden gestimmt hatte. Oder Videos von Trumpanhängern, welche Medienschaffende angehen. Und diese "unschuldige" Frau, die erschossen wurde: sie war in einer Gruppe dabei, die sich gewaltsam Zugang zu einem Regierungsgebäude verschafft hatte. Gut möglich, dass von ihr keine Gewalt ausging (ich weiss es nicht), aber sie hat bewusst bei dieser Aktion mitgemacht.
Dazu kommt noch Trump, zwar nie explizit zur Gewalt oder Revolte aufruft, sich aber auch nie klar davon distanziert. Dazu kommen dann oftmals Aussagen, die viel Raum für Interpretation lassen. Vor dem Kapitolvorfall sagte er beispielsweise: "We're gonna walk down to the capitol, we're gonna cheer for our brave congress men and women; for others probably not so much. Because you'll never take back our country with weakness, you have to show strength, you have to be strong." Das ist rhetorisch ganz clever, gewisse Anhänger hören darin sicherlich einen Aufruf zum gewaltsamen Widerstand, er wird dadurch aber nicht angreifbar.
Worin ich dir zustimme, ist, dass die Antifa oder der schwarze Block weniger erwähnt wird (aber sie werden erwähnt). Das wird auch daran liegen, dass deren Mitglieder nicht gleich offen auftreten, wie diejenigen der Proud Boys, Altlight oder anderen rechten Gruppierungen. Was mir einfach Mühe macht, ist, dass von manchen Leuten versucht wird, diese Gruppen zu verharmlosen. Es sind extremistische Gruppen und sie fallen immer wieder durch Gewalt auf. Punkt.