Corona-Virus vs. Fussball

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Leon1
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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Leon1 » 14.10.2020 20:34

forzaItalia hat geschrieben:
14.10.2020 15:10

Edit meint, dass man auf dieser Grafik gut sieht wie schnell das am eskalieren ist.
An deiner Grafik sieht man primär den Mechanismus, wie man mit der Wahl des Ausschnitts (Ab Juni) eine Aussage dramatisieren kann. Ich kreide das nicht nur dir an, sondern auch dem Heini von Corona-Data.ch, von dem du die Grafik hast.

Hier mal ein grösserer Ausschnitt: Die Kurve seit Februar.

Bild.

Also: Das ganze ist unter Beobachtung, aber Panik ist völlig fehl am Platz.

Und Vorsicht beim Umgang mit Medienartikeln. Je sensationeller desto mehr Klicks. Auch kein Vorwurf, nur eine Feststellung.
Im Frühjahr waren gemäss diversen Medienberichten noch so einige Spitäler an oder über der Kapazitätsgrenze. Die Schweizweite Überlastung wurde alle paar Tage wieder auf nächste Woche terminiert. Derweil hat man Patienten aus Italien und Frankreich eingeflogen und die halbe Belegschaft der Spitäler war auf Kurzarbeit.
Zuletzt geändert von Leon1 am 14.10.2020 21:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von hello again » 14.10.2020 20:43

Leon1 hat geschrieben:
14.10.2020 20:34
forzaItalia hat geschrieben:
14.10.2020 15:10

Edit meint, dass man auf dieser Grafik gut sieht wie schnell das am eskalieren ist.
An deiner Grafik sieht man primär den Mechanismus, wie man mit der Wahl des Ausschnitts (Ab Juni) eine Aussage dramatisieren kann. Ich kreide das nicht nur dir auch, sondern auch dem Heini von Corona-Data.ch, von dem du die Grafik hast.

Hier mal ein grösserer Ausschnitt: Die Kurve seit Februar.

Bild.

Also: Das ganze ist unter Beobachtung, aber Panik ist völlig fehl am Platz.

Und Vorsicht beim Umgang mit Medienartikeln. Je sensationeller desto mehr Klicks. Auch kein Vorwurf, nur eine Feststellung.
Im Frühjahr waren gemäss diversen Medienberichten noch so einige Spitäler an oder über der Kapazitätsgrenze. Die Schweizweite Überlastung wurde alle paar Tage wieder auf nächste Woche terminiert. Derweil hat man Patienten aus Italien und Frankreich eingeflogen und die halbe Belegschaft der Spitäler war auf Kurzarbeit.
Das Spital in Sarnen war von A-Z leer und hatte danach Millionenschulden.
Meh Dräck...

Leon1
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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Leon1 » 14.10.2020 22:08

Gegen Vorsicht habe ich nichts einzuwenden!
Ich habe bloss schwer etwas gegen Darstellungen, insbesondere in den Medien, die Zahlen aus dem Kontext reissen und die Situation dramatischer darstellen als sie ist. Die Konsequenz dessen sind nämlich politische Schnellschüsse und Massnahmen, die mehr mit Bauchgefühl und mit politischer Profilierung zu tun haben, als dass sie evidenzbasiert und verhältnismässig wären.

Liest man in den Medien über Frankreich, denkt man das Land geht übermorgen unter. Spanien? Dasselbe. Jetzt soll Schwyz an der Belastungsgrenze stehen. Man hat 3 Beatmungsplätze, einer ist belegt. :eek: Wenn man die Sensationsmeldungen der Medien mal ausblendet und sich bei den jeweiligen Regierungen die nüchternen Zahlen anschaut, dann kommt man vielfach ins Staunen.

Was mir völlig die Kinnlade runterreisst, ist das was Nachbarland nördlich des Bodensees gerade abgeht. Mehrere Städte führen die Maskenpflicht im Freien ein, mehrere Bundesländer ein "Beherbungsverbot" und innerdeutsche Reisebeschränkungen. Ein nüchterner Blick auf die Zahlen - und man kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Die Zutaten des Cocktails, der dazu geführt hat:

- Die Medien, die seit Februar im Dauer-Alarmmodus laufen und ständig alles dramatisieren;
- Die Tendenz, Kritiker der Regierung entweder als Aluhut oder Nazi abzutun und aus dem Diskurs zu verbannen;
- Eine Reihe profilierungssüchtiger Politiker, die sich vor der Wahl für den Bundestag oder das Kanzleramt empfehlen wollen.

Letzteres ist Deutschland-spezifisch, aber die beiden anderen Punkte betreffen uns in der Schweiz genauso. Bitte ernstgemeinte Kritik diskutieren und nicht mit "aber die Covid-Taskforce sagt was anderes" abspeisen - und bitte, bitte, BITTE, beim Lesen von Medienberichten immer deren Hang zur Sensationsberichterstattung in Hinterkopf behalten. Dann klappt's auch mit einer vernünftigen Strategie und mutiert nicht ruck-zuck zum impulsgesteuerten Aktionismus.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Mokoena » 14.10.2020 22:57

tomtom hat geschrieben:
14.10.2020 16:13
Danke für die Blumen. Ein (weiteres) letztes Mal - wo hab ich eine Verschwörungstheorie geäussert? Ich stelle lediglich seit 7 Monaten fest, das wir die Verhältnismässigkeit total aus den Augen verloren haben, uns gegenseitig anfeinden, durch Zahlen in die Irre führen lassen, wir es einfach hinnehmen, dass ein kolossaler Kollateral-und wirtschaftlicher Schaden verursacht wird, es für völlig normal angeschaut wird, wie die Medien seit Monaten ihre Funktion als „4. Gewalt“ aufgegeben haben, tagtäglich mit neuen Dramas Paniken schürt oder Experte XY eine noch so krude These über Spätfolgen äussern darf, während anderen nur schon angelastet wird eine Meinung kundzutun. Es passieren real soviele Dinge, die vor Corona undenkbar waren. Mir hat ein Unternehmer gesagt, er fände es erstaunlich, dass wir plötzlich Amtsentscheide gutheissen und vor Monaten dieselben Beamten und Politiker auf den Mond geschossen haben. Insbesondere Fussballfans, die Beamtenwillkür am eigenen Leib erfahren hatten.
Keine Verschwörungstheorien? Dann ist das hier also für dich eine faktenbasierte Diskussion? :confused: :roll:
tomtom hat geschrieben:
10.10.2020 18:42
Btw. wurde diese Woche nun offiziell die Grippeberichterstattung eingestellt und wir mutieren fleissig zu den Testweltmeistern, klar die nötigen Mittel sind eh vorhanden.
Kennt jemand die Geschichte, wie der PCR
Test erschaffen worden ist? Angeblich habe Drosten aufgrund etwelcher Fragmente aus China ... waaaas es hat noch immer niemand das Sars Cov 2 „gesehen“? Es gebe ein Kopfgeld von EURO 100 000.- :eek:
Der Vergleich mit „Brave new World“ macht mir ebenso Angst wie die Tatsache, dass wir uns dermassen entzweien lassen. Wenigstens sind wir uns im Fussball einig - eine Einigkeit die auch bitter nötig wäre in der Erkenntnis, dass die Massnahmen klar nicht auf Evidenzen basieren, uns entzweien und in die Irre führen.
Keine Angst, tomtom, du kannst jederzeit deine Meinung sagen. Wir leben in einem freien Land und müssen sie ertragen können. Genau so wie du damit leben musst, dass du auf deine teils haarsträubenden Äusserungen entsprechenden Gegenwind erhältst.
Dass du dich dann bei Kritik in eine Mimimi-Haltung zurückziehst, spricht nicht wirklich für Charakterstärke.

Noch zu deiner Abrechnung mit der „4. Gewalt“: Ja, Kackblätter wie Blick und 20 Minuten sind zuweilen sensationalistisch unterwegs. Das mag einige Leute verunsichern, okay, unschön und unnötig, meinetwegen. Dich stört es aber ja primär, dass in der Zeitung nicht das steht, was du eigentlich lesen möchtest. Das, worauf du hoffst.
Dass alle nur einem Hype erlegen sind und wir subito back to normal gehen können.

Bloss dass gleichzeitig fast das ganze Verschwörungs- und Skeptikergeschwurbel, woraus du dein Wissen offenbar beziehst, statt im „Mainstream“ nur auf Telegram und Youtube stattfindet, hat definitiv andere Gründe.
Spoiler: Das meiste davon ist absoluter Blödsinn, auch wenn du lieber etwas anderes glauben möchtest.
Zuletzt geändert von Mokoena am 15.10.2020 12:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Mokoena » 14.10.2020 23:04

Leon1 hat geschrieben:
14.10.2020 22:08
Gegen Vorsicht habe ich nichts einzuwenden!
Ich habe bloss schwer etwas gegen Darstellungen, insbesondere in den Medien, die Zahlen aus dem Kontext reissen und die Situation dramatischer darstellen als sie ist. Die Konsequenz dessen sind nämlich politische Schnellschüsse und Massnahmen, die mehr mit Bauchgefühl und mit politischer Profilierung zu tun haben, als dass sie evidenzbasiert und verhältnismässig wären.

Liest man in den Medien über Frankreich, denkt man das Land geht übermorgen unter. Spanien? Dasselbe. Jetzt soll Schwyz an der Belastungsgrenze stehen. Man hat 3 Beatmungsplätze, einer ist belegt. :eek: Wenn man die Sensationsmeldungen der Medien mal ausblendet und sich bei den jeweiligen Regierungen die nüchternen Zahlen anschaut, dann kommt man vielfach ins Staunen.

Was mir völlig die Kinnlade runterreisst, ist das was Nachbarland nördlich des Bodensees gerade abgeht. Mehrere Städte führen die Maskenpflicht im Freien ein, mehrere Bundesländer ein "Beherbungsverbot" und innerdeutsche Reisebeschränkungen. Ein nüchterner Blick auf die Zahlen - und man kann nur noch mit dem Kopf schütteln. Die Zutaten des Cocktails, der dazu geführt hat:

- Die Medien, die seit Februar im Dauer-Alarmmodus laufen und ständig alles dramatisieren;
- Die Tendenz, Kritiker der Regierung entweder als Aluhut oder Nazi abzutun und aus dem Diskurs zu verbannen;
- Eine Reihe profilierungssüchtiger Politiker, die sich vor der Wahl für den Bundestag oder das Kanzleramt empfehlen wollen.

Letzteres ist Deutschland-spezifisch, aber die beiden anderen Punkte betreffen uns in der Schweiz genauso. Bitte ernstgemeinte Kritik diskutieren und nicht mit "aber die Covid-Taskforce sagt was anderes" abspeisen - und bitte, bitte, BITTE, beim Lesen von Medienberichten immer deren Hang zur Sensationsberichterstattung in Hinterkopf behalten. Dann klappt's auch mit einer vernünftigen Strategie und mutiert nicht ruck-zuck zum impulsgesteuerten Aktionismus.
Leon, mir gefällt es, wie du argumentierst. In erster Linie muss es darum gehen, einen kühlen Kopf zu bewahren, keine überstürzten Radikalmassnahmen zu treffen. Ich bleibe dabei: In Zug, Bus und Läden eine Maske zu tragen, tut eigentlich niemandem so richtig weg.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Julio Grande » 15.10.2020 08:18

Mokoena hat geschrieben:
14.10.2020 23:04
. Ich bleibe dabei: In Zug, Bus und Läden eine Maske zu tragen, tut eigentlich niemandem so richtig weg.
ist so!
Das Schlimmste, was einem im Leben passieren kann, ist, in seiner Jugend eine Wette zu gewinnen.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von gordon » 15.10.2020 09:09

Zuschauer hat geschrieben:
14.10.2020 21:11

ich glaube, wo wir uns einig sind ist die tatsache, das die massnahmen im herbst/winter 2020/2021 nicht die gleichen sein dürfen wie noch im frühling 2020. würde ich den behörden für den frühling alerdings einen vorwurf machen? nope, never ever. da fielen die entscheide auf basis einer grösstmöglichen unwissenheit/unsicherheit. seither hat man gelernt - und diese learnings sollen in die neuen massnahmen einfliessen. bin hier allerdings zuversichtlich, da man zb eben gerade zwischen grossanlässen mit schutzkonzept und privatanlässen unterscheiden wird. passt so für mich. drastische restriktionen sind angebracht - aber nur für gewisse branchen/bereiche (zb clubbing, je nachdem auch bars). bei anderen brauchts einfach ein vernünftiges schutzkonzept 8zb theater, restaurants, öv, etc.). macht man einfach weiter wie noch im februar 2020 (wie gewisse zeitgenossen hier fordern), dann steigen die zahlen weiter und als direkte folge nach einer gewissen zeitspanne per se auch die anzahl hospitalisierter und toter. nun, es ist jedem selber überlassen, wie er die situation einordnet.
Zuschi, forumsgott, die stimme der vernunft, deshalb gibt es dazu nur eines zu sagen: WORD
FCSG is our HEART

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von forzaItalia » 15.10.2020 10:17

Leon1 hat geschrieben:
14.10.2020 20:34
forzaItalia hat geschrieben:
14.10.2020 15:10

Edit meint, dass man auf dieser Grafik gut sieht wie schnell das am eskalieren ist.
An deiner Grafik sieht man primär den Mechanismus, wie man mit der Wahl des Ausschnitts (Ab Juni) eine Aussage dramatisieren kann. Ich kreide das nicht nur dir an, sondern auch dem Heini von Corona-Data.ch, von dem du die Grafik hast.

Hier mal ein grösserer Ausschnitt: Die Kurve seit Februar.

Bild.

Also: Das ganze ist unter Beobachtung, aber Panik ist völlig fehl am Platz.

Und Vorsicht beim Umgang mit Medienartikeln. Je sensationeller desto mehr Klicks. Auch kein Vorwurf, nur eine Feststellung.
Im Frühjahr waren gemäss diversen Medienberichten noch so einige Spitäler an oder über der Kapazitätsgrenze. Die Schweizweite Überlastung wurde alle paar Tage wieder auf nächste Woche terminiert. Derweil hat man Patienten aus Italien und Frankreich eingeflogen und die halbe Belegschaft der Spitäler war auf Kurzarbeit.
Hättest du meinen Post richtig gelesen wüsstest du wieso ich die Grafik gepostet habe und zwar um zu zeigen wie schnell die Zahlen steigen können. Und würdest du deine BAG Grafik genauer anschauen würdest du sehen, dass wir jetzt was Spitaleintritte anbelangt gleich auf sind wie damals vor dem Lockdown, zwei Wochen später hatten wir dann schon 3x mal mehr tägliche Hospitalisationen. Das Blöde ist ja, dass Leute die ins Spital geliefert werden sich durchschnittlich etwa 10 Tage vorher angesteckt haben (4-5 Tage Inkubationszeit + 4-7 Tage bis zum Spitaleintritt nach Ausbruch der Krankheit, Quelle RKI), das heisst die Spitaleintritte die wir jetzt sehen sind ein Lagebild der Ansteckungen vor etwa 10 Tagen, was wiederum heissen würde, dass wir in den nächsten zwei Wochen auf das Niveau von Ende März/Anfang April gelangen werden.

Natürlich haben wir jetzt einen Wissensvorsprung, bessere Behandlungsmöglichkeiten und das Virus konzentriert sich nicht nur auf wenige Regionen wie damals im Frühling, aber das kann man schnell verspielen, wenn es sich weiterhin unkontrolliert exponentiell verbreiten wird.
GrünWeissetreue hat geschrieben:
14.10.2020 16:18


Deine Quelle medinside.ch ist mir nicht ganz geheuer.

Das BAG Berichtet von einer Maximalauslastung von 50% in der KW15 (06.04.2020 bis 12.04.2020).

Wir hatten beide recht siehe Link.
https://www.medinside.ch/de/post/statis ... verwirrung

Bei Medinside ging es um die zertifizierten Intensivbetten und bei der BAG haben sich auch noch die kurzfristig (nicht zertifizierten) Betten in die Statistik mit reingenommen.
RIP Gabriele Sandri

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Ben King » 15.10.2020 11:01

tomtom hat geschrieben:
14.10.2020 10:16
Keine Angst - das sind lediglich positiv Getestete. Dann schützen wir uns auf Teufel komm raus und machen uns gleichzeitig „verwundbarer“. Es ist nicht zu fassen, was wir mit uns machen lassen, ohne Grundlagen notabene. Und wenn man auf Grundlagen hinweist, ist man ein Unruhestifter, Aluhut oder dergleichen.
Die Grundlage sind die bis anhin 250'000 Toten in den USA und die 150'000 Toten in Brasilien. Wir machen die ganze Übung ja nicht für dich oder mich, sondern für die Alten und Schwachen. Du redest ja immer von sozialem Frieden und Solidarität. Jetzt kannst du das umsetzen.
I spent a lot of my money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered. — George Best

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Leon1 » 15.10.2020 11:49

Mokoena hat geschrieben:
14.10.2020 23:04
Leon, mir gefällt es, wie du argumentierst. In erster Linie muss es darum gehen, einen kühlen Kopf zu bewahren, keine überstürzten Radikalmassnahmen zu treffen. Ich bleibe dabei: In Zug, Bus und Läden eine Maske zu tragen, tut eigentlich niemandem so richtig weg.
Danke für die Blumen. Aber zum zweiten Satz muss ich nachhaken:

Es täte mir auch nicht weh mit Helm spazieren zu gehen. Wenn mir das der Staat vorschreibt, dann hätte ich doch gerne, dass es nützt.
Weil wenn es nicht nützt, dann wird eine ganz ungemütliche politische Dynamik losgetreten, die man derzeit in unseren Nachbarländern beobachten kann.

Siehe Frankreich: Maskenpflicht in ÖV und Läden seit Ende Lockdown. Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen ab Juli. Maskenpflicht im Freien (!) in hunderten Städten im August. Generelle Maskenpflicht in Schulen, Universitäten und an Arbeitsplätzen in Innenräumen Anfang September. Generelle Maskenpflicht im Freien in allen grösseren Ortschaften (plus Agglo) im September. Das Ganze immer begleitet von der Kampagne: "Besser maskiert zu sein, als wieder eingesperrt".
Nun, Macron hat gestern Abend Ausgangssperren angeordnet. Soviel dazu.

Das ist mein fundamentales Problem damit. Wenn's nicht wirkt, hat kein Politiker die Eier hinzustehen, es zuzugeben und dann konsequenterweise zurückzunehmen. Stattdessen wird die Pflicht ausgeweitet, frei nach dem Motto: Medikament schlägt nicht an, also müssen wir die Dosis verdoppeln. Italien und Frankreich kennen bereits die flächendeckende Maskenpflicht im Freien. In Deutschland beginnen erste Städte damit. In Genf sind wir auf der Stufe "Maskenpflicht in allen öffentlichen Innenräumen", aber es ist für mich eine Frage der Zeit, bis nach dem bekannten Muster verschärft wird.

DAS ist mein Problem damit. Wenn man die Verhältnismässigkeit und die Zweckmässigkeit der Maskenpflicht nicht von Anfang an einfordert, dann wird mit dem "nützt's nüt so schadt's nüt"-Argument diese ganze Kette durchschritten und dann diskutieren wir bald über die Maskenpflicht beim Waldspaziergang. Ich erinnere mich an die ÖV-Diskussion, da war noch nicht die Rede von Läden. Jetzt die Diskussion um Läden, da ist noch keine Rede von öffentlichen Innenräumen. Dann belebte Einkaufsstrassen. Dann Innenstädte. Dann flächendeckend.

Am Ende besteht Maskenpflicht vom Verlassen der eigenen Haustür am Morgen bis zur Rückkehr durch selbige spätabends. So Realität in FR und IT. Widerspruch wird mit dem Totschlagargument "Ohne wär's aber schlimmer" abgekanzelt...
...und der Lockdown kommt dennoch. Weil's eben nicht wirklich hilft. Ein Blick nach Frankreich reicht.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Mokoena » 15.10.2020 12:21

Leon1 hat geschrieben:
15.10.2020 11:49
Mokoena hat geschrieben:
14.10.2020 23:04
Leon, mir gefällt es, wie du argumentierst. In erster Linie muss es darum gehen, einen kühlen Kopf zu bewahren, keine überstürzten Radikalmassnahmen zu treffen. Ich bleibe dabei: In Zug, Bus und Läden eine Maske zu tragen, tut eigentlich niemandem so richtig weg.
Danke für die Blumen. Aber zum zweiten Satz muss ich nachhaken:

Es täte mir auch nicht weh mit Helm spazieren zu gehen. Wenn mir das der Staat vorschreibt, dann hätte ich doch gerne, dass es nützt.
Weil wenn es nicht nützt, dann wird eine ganz ungemütliche politische Dynamik losgetreten, die man derzeit in unseren Nachbarländern beobachten kann.

Siehe Frankreich: Maskenpflicht in ÖV und Läden seit Ende Lockdown. Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen ab Juli. Maskenpflicht im Freien (!) in hunderten Städten im August. Generelle Maskenpflicht in Schulen, Universitäten und an Arbeitsplätzen in Innenräumen Anfang September. Generelle Maskenpflicht im Freien in allen grösseren Ortschaften (plus Agglo) im September. Das Ganze immer begleitet von der Kampagne: "Besser maskiert zu sein, als wieder eingesperrt".
Nun, Macron hat gestern Abend Ausgangssperren angeordnet. Soviel dazu.

Das ist mein fundamentales Problem damit. Wenn's nicht wirkt, hat kein Politiker die Eier hinzustehen, es zuzugeben und dann konsequenterweise zurückzunehmen. Stattdessen wird die Pflicht ausgeweitet, frei nach dem Motto: Medikament schlägt nicht an, also müssen wir die Dosis verdoppeln. Italien und Frankreich kennen bereits die flächendeckende Maskenpflicht im Freien. In Deutschland beginnen erste Städte damit. In Genf sind wir auf der Stufe "Maskenpflicht in allen öffentlichen Innenräumen", aber es ist für mich eine Frage der Zeit, bis nach dem bekannten Muster verschärft wird.

DAS ist mein Problem damit. Wenn man die Verhältnismässigkeit und die Zweckmässigkeit der Maskenpflicht nicht von Anfang an einfordert, dann wird mit dem "nützt's nüt so schadt's nüt"-Argument diese ganze Kette durchschritten und dann diskutieren wir bald über die Maskenpflicht beim Waldspaziergang. Ich erinnere mich an die ÖV-Diskussion, da war noch nicht die Rede von Läden. Jetzt die Diskussion um Läden, da ist noch keine Rede von öffentlichen Innenräumen. Dann belebte Einkaufsstrassen. Dann Innenstädte. Dann flächendeckend.

Am Ende besteht Maskenpflicht vom Verlassen der eigenen Haustür am Morgen bis zur Rückkehr durch selbige spätabends. So Realität in FR und IT. Widerspruch wird mit dem Totschlagargument "Ohne wär's aber schlimmer" abgekanzelt...
...und der Lockdown kommt dennoch. Weil's eben nicht wirklich hilft. Ein Blick nach Frankreich reicht.
Schau, Leon, ich handle es bei der Maske ähnlich wie bei einem Sicherheitsgurt im Auto. Es wäre definitiv geiler für das Fahrgefühl, ohne diesen herumzukurven. Und ganz ehrlich, ich glaube auch nicht, dass ich ihn immer und jederzeit brauche, weil ich in meinem Leben noch nie einen Unfall gebaut habe. Zudem bezweifle ich, dass mir das Dingens wirklich helfen könnte, wenn ich mit 120 km/h irgendwo reindonnere.

Glücklicherweise gibt es Studien, die belegen, dass Sicherheitsgurte bei tieferen Tempi leben retten können. Bei den Masken ist die Evidenz dafür geringer, das ist so. Es gibt auch viele Variablen, etwa welchen Standard das Produkt erfüllt und ob sie richtig gehandhabt und getragen wird. Aber hey, es ist immerhin ein physischer Schutz. Du schleuderst definitiv weniger Keime in die Welt hinaus als ohne. Um das mit den Sicherheitsgurten abzuschliessen: Niemand stellt die Tragflicht infrage, weil es inzwischen zu einer gesellschaftlichen Konvention geworden ist. Kein Autofahrer, den ich kenne, fühlt sich durch den Sicherheitsgurt bevormundet oder in seinen persönlichen Freiheiten und Rechten eingeschränkt bzw. bevormundet, weil hier keine Eigenverantwortung gilt. Niemand befürchtet gesundheitliche Schäden aufgrund der geringeren Bewegungsfreiheit auf langen Fahrten, etc. Das Learning ist einfach: Nützts nüt, so schadts nüt. Und der grossen Mehrheit tut Maskentragen nun einfach mal nicht weh. Ist so.

Wir können jetzt lange darüber diskutieren, was in Frankreich oder Spanien schief läuft. Ich weiss nicht, wo und wie dort die Übertragungen stattfinden. Bei uns geschieht es ja am häufigsten im familiären Rahmen. Ein Familienmitglied gabelt das Virus irgendwo auf und verteilt es dann daheim.
Die Hinweise deuten darauf hin, dass die Initialübertragungen in grossen Menschenmengen ohne genügend Abstand erfolgen. Etwa bei Klasssenlagernoder beim inzwischen verschmähten Clubbing. Dafür habe ich noch nie etwas von Superspreadern im öffentlichen Verkehr gehört...

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von poohteen » 15.10.2020 12:57

Ben King hat geschrieben:
15.10.2020 11:01
Die Grundlage sind die bis anhin 250'000 Toten in den USA und die 150'000 Toten in Brasilien. Wir machen die ganze Übung ja nicht für dich oder mich, sondern für die Alten und Schwachen.
[zynismus_on] Jo weisch, die währed ja eh irgendwänn emol abkratzt. Händ doch eh die meischte irgende Vorerchrankig gha und sind jo fasch alles alti gsi. :roll: [/zynismus_off]
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Leon1 » 15.10.2020 13:49

Deine Argumentation kann ich nicht ganz nachvollziehen. Der Vergleich mit dem Sicherheitsgurt verfängt für mich aus zwei Gründen nicht: Erstens habe ich den Sicherheitsgurt nie als Einschränkung empfunden. Auch nicht für's Fahrgefühl. Das Atmen durch eine Maske, besonders über eine längere Zeit, schon. Zweitens ist beim Sicherheitsgurt - wie du sagtest - die Effektivität der Massnahme unbestritten. Wäre dies bei den Masken so, würden wir diese Diskussion nicht führen. "Nützt nüt so schadt's nüt" kann kein Learning aus der Gurtpflicht sein, weil deren Nutzen glasklar erwiesen ist.

Vielleicht muss ich dazu sagen, dass ich etwas andere Erfahrungen mit einer Maskenpflicht gemacht habe als der Grossteil der hier Mitdiskutierenden. Kommen wir auf Frankreich zu sprechen: Ich habe Juli-September dieses Jahres im Norden Frankreichs verbracht und die ganzen Maskenverschärfungen persönlich mitgemacht. Jeweils morgens um 7.30 davon in der Zeitung gelesen, bevor's dann um 9.00 in Kraft trat. Das ist nicht so lustig. Ab Mitte August musste ich ab Verlassen der Wohnungstür bis zur Rückkehr praktisch permanent Maske tragen. Das macht je nach Tag zwischen 10h und 15h Maske. Im Treppenhaus, im Freien auf dem Weg zur Bushaltestelle, im Bus, auf der Arbeit, im Park wo ich mein Mittagessen ass (ausser beim Essen selbst), eine Zeitlang sogar beim Velofahren am Flussufer. Daheim reisst du dir die Maske vom zunehmend verpickelten Gesicht, bist subjektiv müder als in der Prä-Maskenzeit und freust dich auf die klare Luft, die du gnädigerweise durch's Fenster atmen darfst. Übrigens: Eine Erkältung mit Fieber habe ich mir während dieser Zeit trotzdem eingefangen.

Ich respektiere die Ansicht von dir (und Julio, und Anderen), dass die Maske im Laden niemandem weh tut.
Bitte respektiere, dass ich das aus meiner Erfahrung etwas anders sehe. Mein Learning von den Franzosen (und allen Nachbarländern, und einigen Kantonen) ist, dass die Diskussion nicht dort stehen bleibt. Konkret gefragt: Glaubt ihr, dass die Zahlen mit der Maskenpflicht in Läden deutlich abflachen? Falls nicht, glaubt ihr dass das die Politik NICHT dazu bewegen wird, nach und nach Erweiterungen der Maskenpflicht ins Spiel zu bringen?

Macht doch mal den Selbstversuch über 10h am Tag, über mehrere Wochen. Tut schliesslich nicht weh...
Mal sehen wie das eure Haltung zu dem Thema beeinflusst.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von poohteen » 15.10.2020 13:56

Leon1 hat geschrieben:
15.10.2020 13:49
Macht doch mal den Selbstversuch über 10h am Tag, über mehrere Wochen. Tut schliesslich nicht weh...
Mal sehen wie das eure Haltung zu dem Thema beeinflusst.
Jetzt sag mir einfach noch, wer denn mehr als zehn Stunden am Tag über mehrere Wochen eine Maske tragen muss. :confused:
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von wallace » 15.10.2020 14:21

poohteen hat geschrieben:
15.10.2020 13:56
Jetzt sag mir einfach noch, wer denn mehr als zehn Stunden am Tag über mehrere Wochen eine Maske tragen muss. :confused:
Usus im Op Saal.
"Man sollte nicht den Respekt vor dem Gesetz pflegen, sondern vor der Gerechtigkeit."
"In einem Staat, der seine Bürger willkürlich einsperrt, ist es eine Ehre für einen Mann, im Gefängnis zu sitzen."

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von wallace » 15.10.2020 14:40

Zuschauer hat geschrieben:
15.10.2020 14:24
auch das ist komplett was anderes. abgesehen davon dauern die wenigsten operationen 10 stunden. aber ja, eine spezifische gruppe von mitbürgerinnen und mitbürgern muss die maske länger tragen als die mehrheit. aber das hat nichts (ops) oder nur teilweise (pflege) mit covid zu tun

ging mir nur drum, die Frage vom Teenie zu beantworten, aber ja die leben noch. Haben keine Krankheiten und sind auch sonst recht fit. Hier im Spital seit Februar eh pflicht mit Maske herumzurennen. Sprich habe sie seit dazumals eigentlich auch so 8-9 Stunden auf. Lebe auch noch, Atmung auch recht ease. Heute auf dem jömmes wars sogar sehr viel angenehmer mit Maske als ohne, da sie warm gibt. Die Probleme mit der Maske sind herbeigeredet.
"Man sollte nicht den Respekt vor dem Gesetz pflegen, sondern vor der Gerechtigkeit."
"In einem Staat, der seine Bürger willkürlich einsperrt, ist es eine Ehre für einen Mann, im Gefängnis zu sitzen."

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von tomtom » 15.10.2020 14:44

Oh, da kann ich als Unwissender von den Experten etwas lernen. Und das wunderbare Zahlenbeispiel aus Brasilien oder den USA? Vielleicht sind wir einfach alle unbeirrbare Idioten. Klar ist, das die Zahlen sehr durchschnittlich sind in Europa - selbst der verzweifelte Versuch bei Schweden eine Übersterblichkeit in den letzten 5 Jahren auszumachen ist kläglich gescheitert, wenn man die letzten 10 Jahre beachtet.
Aber bei Corona ist ja alles anders, weils unerforscht ist und bleibt (es gebe nachwievor kein Isolat - und der Taskforce Chef Tanner hat das mit „dann haben wir ein Problem“ kommentiert. Zudem sind die Erhebungen gemäss BAG nur schwer auszuwerten:

Hier noch die Fakten zum BAG Wochennewsletter KW40/2020:

Das ist der Schlüsselsatz:

"Die aktuelle Situation rund um die COVID-19 Pandemie beeinflusst die Datenerhebung zu grippeähnlichen Erkrankungen im Rahmen der Sentinella-Überwachung. Einerseits sind die Symptome der Grippe (Influenza) und COVID-19 ähnlich. COVID-19 Erkrankungen mit grippeähnlicher Ausprägung können daher in die Statistik der grippeähnlichen Erkrankungen einfliessen"

Hey, das Virus ist da und wir können prima damit umgehen - einfach mit Vernunft, gesundem Menschenverstand und unbedingt notwendig mehr Augenmass und Verhältnismässigkeit.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von hello again » 15.10.2020 14:49

Masken nützen gar nichts, solange man sie am falschen Ort tragen muss. Mir ist es ja wurscht, wenns so ist, dann ist es halt so, dafür muss man nicht alles abblasen. Aber dann kann es einfach nicht sein, dass wie in Uri und Nidwalden am letzten Wochenende wieder hunderte ohne Maske in Bars rumstehen können mit der Folge, dass 700 in Quarantäne müssen. Es weiss unterdessen jeder, dass Nähe, lautes Anquatschen und keine Maske das absolut Schlechteste ist. Was nützt es denn, wenn alle in der Migros stumm um die Gestelle schleichen mit Maske, aber dort wos x Mal nötiger wäre, muss man nicht? Die Politiker sollen endlich Nägel mit Köpfen machen und die grössten Löcher zuerst stopfen. Wer nicht mit Maske in den Ausgang will kann ja zuhause bleiben.
Meh Dräck...

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von tomtom » 15.10.2020 14:52

wallace hat geschrieben:
15.10.2020 14:40
Zuschauer hat geschrieben:
15.10.2020 14:24
auch das ist komplett was anderes. abgesehen davon dauern die wenigsten operationen 10 stunden. aber ja, eine spezifische gruppe von mitbürgerinnen und mitbürgern muss die maske länger tragen als die mehrheit. aber das hat nichts (ops) oder nur teilweise (pflege) mit covid zu tun

ging mir nur drum, die Frage vom Teenie zu beantworten, aber ja die leben noch. Haben keine Krankheiten und sind auch sonst recht fit. Hier im Spital seit Februar eh pflicht mit Maske herumzurennen. Sprich habe sie seit dazumals eigentlich auch so 8-9 Stunden auf. Lebe auch noch, Atmung auch recht ease. Heute auf dem jömmes wars sogar sehr viel angenehmer mit Maske als ohne, da sie warm gibt. Die Probleme mit der Maske sind herbeigeredet.
Ja, das Maskentragen ist an sich kein Problem, auch wenn für mich der Unterschied alleine vom Empfinden her eindrücklich ist. Die Einwegmasken, die im Spital getragen werden, sind jedoch eher für die Bakterien/Keime, oder nicht? Hatte am Match eine Stoffmaske an, was schon noch
heavy war. Zudem ist mir eine zumaskierte Zukunft ein Graus. In diese Richtung scheint es jedoch ohne Evidenz zu gehen.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von poohteen » 15.10.2020 14:52

wallace hat geschrieben:
15.10.2020 14:21
poohteen hat geschrieben:
15.10.2020 13:56
Jetzt sag mir einfach noch, wer denn mehr als zehn Stunden am Tag über mehrere Wochen eine Maske tragen muss. :confused:
Usus im Op Saal.
Ja, aber die tragen die Maske auch dann, wenn gerade kein Coronavirus umherschwirrt. Geht aber hier um solche Berufe, die unverhältnismässigen Einschränkungen ausgesetzt sein sollen.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Leon1 » 15.10.2020 14:54

wallace hat geschrieben:
15.10.2020 14:21
poohteen hat geschrieben:
15.10.2020 13:56
Jetzt sag mir einfach noch, wer denn mehr als zehn Stunden am Tag über mehrere Wochen eine Maske tragen muss. :confused:
Usus im Op Saal.
Augen auf bei der Berufswahl. Nicht das Selbe, als wenn es der ganzen Bevölkerung aufgezwungen wird.
Über den Unterschied zwischen der Sinnhaftigkeit von Masken im OP Saal und dem täglichen Leben habe ich bereits genug gesagt.
Zuschauer hat geschrieben:
15.10.2020 14:24
dein beispiel verfängt ebenfalls nicht. du vergleichst äpfel mit birnen. 10 std maskentragen vs. maske auf beim einkaufen und pendeln. sobald es bei uns auch überall zur pflicht wird (woran ich zweifle, aber ja, man weiss nie), bist du nicht mehr der einzige ernst zu nehmende maskenskeptiker in diesem forum. ich glaube auch nicht an den nutzen einer maske im freien, insbesondere dann nicht, wenn man sich an die abstände hält.
Merci für das Entgegenkommen. Klar ist der Vergleich in der jetzigen Situation nicht treffend. Ich habe bloss persönlich erlebt wie schnell das Ganze in Frankreich ging. Als ich am Morgen in der Zeitung las, dass ab 9 Uhr die Maskenpflicht auch im Freien gilt, wähnte ich mich im falschen Film. Nach einer Karenzfrist von 48h gab's Bussen. Ich dachte auch, dass ist ein Franzosen-Ding, aber auch Italien hat nachgezogen und spätestens seit der Einführung in München ist es uns bereits sehr nahe gekommen. Ich werde den Post wieder hervorgraben, wenn der erste Kanton die Idee ins Spiel bringt. Tippe auf GE, VD, JU, NE oder TI. Vielleicht liege ich auch falsch, dann sind wir (alle) zufrieden.

Was ich sagen wollte, ist dass eine gewisse politische Logik dahinter steckt, die Maskenpflicht nach und nach auszuweiten, GERADE wenn sie ihr Ziel verfehlt. Ich bin überzeugt, dass ohne Opposition gegen die Ausbreitung der Maskenpflicht eine Maskenpflicht ein realistisches Szenario ist. Und dagegen sperre ich mich mit Händen und Füssen. Mag sein, dass ich hier mit meiner Skepsis danebenliege. Ich verlange auch von niemandem, dass er das gleich sieht. Ich wollte lediglich den Hintergrund meiner Ablehnenden Haltung erklären.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von tomtom » 15.10.2020 14:54

hello again hat geschrieben:
15.10.2020 14:49
Masken nützen gar nichts, solange man sie am falschen Ort tragen muss. Mir ist es ja wurscht, wenns so ist, dann ist es halt so, dafür muss man nicht alles abblasen. Aber dann kann es einfach nicht sein, dass wie in Uri und Nidwalden am letzten Wochenende wieder hunderte ohne Maske in Bars rumstehen können mit der Folge, dass 700 in Quarantäne müssen. Es weiss unterdessen jeder, dass Nähe, lautes Anquatschen und keine Maske das absolut Schlechteste ist. Was nützt es denn, wenn alle in der Migros stumm um die Gestelle schleichen mit Maske, aber dort wos x Mal nötiger wäre, muss man nicht? Die Politiker sollen endlich Nägel mit Köpfen machen und die grössten Löcher zuerst stopfen. Wer nicht mit Maske in den Ausgang will kann ja zuhause bleiben.
Dein letzter Satz erstaunt und erschreckt mich.

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Vertigo » 15.10.2020 15:06

Leon1 hat geschrieben:
15.10.2020 13:49
Deine Argumentation kann ich nicht ganz nachvollziehen. Der Vergleich mit dem Sicherheitsgurt verfängt für mich aus zwei Gründen nicht: Erstens habe ich den Sicherheitsgurt nie als Einschränkung empfunden. Auch nicht für's Fahrgefühl. Das Atmen durch eine Maske, besonders über eine längere Zeit, schon. Zweitens ist beim Sicherheitsgurt - wie du sagtest - die Effektivität der Massnahme unbestritten. Wäre dies bei den Masken so, würden wir diese Diskussion nicht führen. "Nützt nüt so schadt's nüt" kann kein Learning aus der Gurtpflicht sein, weil deren Nutzen glasklar erwiesen ist.

Vielleicht muss ich dazu sagen, dass ich etwas andere Erfahrungen mit einer Maskenpflicht gemacht habe als der Grossteil der hier Mitdiskutierenden. Kommen wir auf Frankreich zu sprechen: Ich habe Juli-September dieses Jahres im Norden Frankreichs verbracht und die ganzen Maskenverschärfungen persönlich mitgemacht. Jeweils morgens um 7.30 davon in der Zeitung gelesen, bevor's dann um 9.00 in Kraft trat. Das ist nicht so lustig. Ab Mitte August musste ich ab Verlassen der Wohnungstür bis zur Rückkehr praktisch permanent Maske tragen. Das macht je nach Tag zwischen 10h und 15h Maske. Im Treppenhaus, im Freien auf dem Weg zur Bushaltestelle, im Bus, auf der Arbeit, im Park wo ich mein Mittagessen ass (ausser beim Essen selbst), eine Zeitlang sogar beim Velofahren am Flussufer. Daheim reisst du dir die Maske vom zunehmend verpickelten Gesicht, bist subjektiv müder als in der Prä-Maskenzeit und freust dich auf die klare Luft, die du gnädigerweise durch's Fenster atmen darfst. Übrigens: Eine Erkältung mit Fieber habe ich mir während dieser Zeit trotzdem eingefangen.

Ich respektiere die Ansicht von dir (und Julio, und Anderen), dass die Maske im Laden niemandem weh tut.
Bitte respektiere, dass ich das aus meiner Erfahrung etwas anders sehe. Mein Learning von den Franzosen (und allen Nachbarländern, und einigen Kantonen) ist, dass die Diskussion nicht dort stehen bleibt. Konkret gefragt: Glaubt ihr, dass die Zahlen mit der Maskenpflicht in Läden deutlich abflachen? Falls nicht, glaubt ihr dass das die Politik NICHT dazu bewegen wird, nach und nach Erweiterungen der Maskenpflicht ins Spiel zu bringen?

Macht doch mal den Selbstversuch über 10h am Tag, über mehrere Wochen. Tut schliesslich nicht weh...
Mal sehen wie das eure Haltung zu dem Thema beeinflusst.
Ich schätze deine Beiträge sehr da du vernünftig argumentierst.
Du hast recht wenn du sagst, dass die wissenschaftl. Evidenz für Masken allenfalls dürftig (falls überhaupt) ist. Ebenfalls sind wir uns einig, dass Maskentragen auf dem Waldspaziergang oder beim Handballspielen kompletter Blödsinn ist.

Ich bin der Meinung, dass wir an einem Punkt sind, an dem wir alle "billigen" Massnahmen welche allenfalls helfen die Pandmie zu verlangsamen (sprich R0 zu reduzieren) genutzt werden soll. Du weisst schon, Hände waschen, Abstand, etc. Ich würde jetzt auch keine Familienfeiern o.ä durchführen, aber da gibt es sicherlich mehr als eine Meinung.

Es gibt jedoch Situationen in denen wir für eine gewisse Zeit nah beieinander sind (Metro, etc). In dieser Zeit ist es schon irgendwie logisch, dass man als Infizierter mit Maske weniger Menschen ansteckt als ohne Maske. Es ist extrem schwierig diesen Nutzen nachzuweisen sodass ich nicht mit Evidenz in absehbarer Zeit rechne. "absence of evidence” should not be misinterpreted as “evidence of absence”. Ergo macht es für mich aktuell halt schon Sinn in gewissen Situationen Masken zu tragen da es halt doch eine grosse Anzahl an a- und pràsymptomatischen Infizierten gibt. Aber klar, mit Vernunft, da wos sinnvoll sein kann, ergo sicherlich nicht 10h am Tag!

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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von hello again » 15.10.2020 15:06

tomtom hat geschrieben:
15.10.2020 14:54
hello again hat geschrieben:
15.10.2020 14:49
Masken nützen gar nichts, solange man sie am falschen Ort tragen muss. Mir ist es ja wurscht, wenns so ist, dann ist es halt so, dafür muss man nicht alles abblasen. Aber dann kann es einfach nicht sein, dass wie in Uri und Nidwalden am letzten Wochenende wieder hunderte ohne Maske in Bars rumstehen können mit der Folge, dass 700 in Quarantäne müssen. Es weiss unterdessen jeder, dass Nähe, lautes Anquatschen und keine Maske das absolut Schlechteste ist. Was nützt es denn, wenn alle in der Migros stumm um die Gestelle schleichen mit Maske, aber dort wos x Mal nötiger wäre, muss man nicht? Die Politiker sollen endlich Nägel mit Köpfen machen und die grössten Löcher zuerst stopfen. Wer nicht mit Maske in den Ausgang will kann ja zuhause bleiben.
Dein letzter Satz erstaunt und erschreckt mich.
Wieso? Mir ist es eben langsam lieber, dass man den ganzen Scheiss jetzt durchzieht als diese täglichen endlosen Diskussionen und die dauernde Unsicherheit, ob man in 2 Monaten irgendwas durchführen kann. Mein Einkommen besteht zu 1/3 aus Events, da laufe ich lieber mit Maske rum, als dass ich in einem Jahr pleite bin. Corona ist ja dann auch wiedermal vorbei. Als Kind bin wegen einer Skoliose 10 Jahre mit einem Korsett rumgelaufen, da sind Masken bis nächsten Frühling das kleinere Übel. Und wenn die Welt weniger durchdreht bei weniger Fällen, dann ok. Im Moment ist es leider so. Es gibt Leute, die werfen dich schon fast aus dem Lift, vor lauter Angst. Da steht man zu zweit davor, und dann motzt dich eine im Lift an, man solle draussen bleiben und lädt dann eine später dazugekommen Einzelperson ein, reinzukommen. Echt weich sowas. Aber nochmals zum "Ausgang" Es ist nunmal eine Tatsache, dass da die meisten Fälle dazukommen. Ist ja auch logisch. Da sehe ich zb in unserem Stadion mit 10,000 definitiv das kleinere Problem. Nur Unwissende haben das Gefühl, das sei schlimm. Die sehen nur die zahl 10,000 und denken: Jesses Gott, sind die wahnsinnig, 10,000!!
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Re: Corona-Virus vs. Fussball

Beitrag von Leon1 » 15.10.2020 15:07

tomtom hat geschrieben:
15.10.2020 14:54
Dein letzter Satz erstaunt und erschreckt mich.
Mich auch.
Anderes Learning aus Frankreich: Nachtclubs zu, aber in jeder zweiten Strasse hört man das Lärmen der Homeparties aus den offenen Fenstern. Da natürlich ohne Sperrstunde, ohne Kontaktlisten und definitiv ohne Masken.
wallace hat geschrieben:
15.10.2020 14:40
Sprich habe sie seit dazumals eigentlich auch so 8-9 Stunden auf. Lebe auch noch, Atmung auch recht ease. Heute auf dem jömmes wars sogar sehr viel angenehmer mit Maske als ohne, da sie warm gibt. Die Probleme mit der Maske sind herbeigeredet.
Die Aussage erstaunt mich auch. Wenn du die Maske angenehm findest, dann hindert dich niemand daran sie zu tragen. Jederzeit. Die Maskenpflicht betrifft aber auch mich - und ich sehe das anders. Schön auch, dass du besser zu wissen glaubst, was mich persönlich einschränkt und was nicht. Ziemlich anmassend, nicht?

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