Guten Abend, Knuspel, vielen Dank für dein Feedback. Ich denke, im Grundsatz wünschen wir uns alle schnellstmögliche Normalität zurück. Möge alles wieder so sein, wie es vor Februar 2020 war. Mein letzter Beitrag gibt, anders als die Analyse von Tomtoms Beiträgen, meine ganz persönliche Sichtweise auf die Dinge wieder. In der aktuellen Situation wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass wir endlich verbindliche und klar definierte Ansagen aus Bundesbern hören. Also konkret: Wann und unter welchen Bedingungen kann die sogenannte Normalisierungsphase eingeleitet werden? Wie sehen die Ausstiegsszenarien en detail aus?Knuspel hat geschrieben: ↑06.08.2021 23:53@Mokoena Danke für deinen Text. Möchte gerne auf Teile davon eingehen.
Warum ist es für dich eine Belohnung, wenn einer sich nicht impfen lässt und alle Beschränkungen fallen? Er ist einem höherem Risiko ausgesetzt, aus eigener Entscheidung. Ich habe mich für die Impfung entschieden, weil glaube, das Beste für mich zu machen. Soll doch jeder machen wie er will. Impfen mache ich für mich. Wir wollen beide das Gleiche. Ende der Massnahmen. Er ohne besseren Schutz, ich mit. Freie Entscheidung.
Mir gehen in dieser Debatte 2 Arten von Typen auf den Sack. Der, welcher jemanden zu einer Impfung zwingen will und genauso auf der Gegenseite der mir sagt, du hast dich impfen lassen du Idiot. Das sind die gleichen Typen mit Intolleranz, einfach auf verschiedenen Seiten.
Das ist nicht auf dich bezogen, sondern allgemein stelle ich das fest in Diskussionen. Mit denen kann man meist auch gar nicht reden.
Zertifikat:
Da kriechen Politiker aus den Löchern, die denken einem Menschen ohne Zertifikat in allen möglich Lebenslagen einzuschränken (zu markieren dümmer geht's kaum noch). Da entwickeln gewisse Menschen feuchte Träume und gewisse Medien, die sonst überall Toleranz schreien, drucken das auch noch. Wenn ich etwas nicht will, sind es Zustände wie wir sie schon hatten. 1939 oder Apartheit oder "diverse" Menschen aller Art zu unterdrücken. Ich finde, Zertifikate sind im Inland überflüssig. Spätestens dann, wenn alle das Impfangebot hatten. Das Zertifikat hat zu viel Spaltpotenzial.
Mutationen:
Mit diesem Argument kannst du die Massnahmen bis in alle Ewigkeit weiterziehen. Das griechische Alphabet gibt noch ein paar Buchstaben her.
Mit der Impfung haben wir den Exit, was schon sehr früh versprochen wurde. Mir persönlich ist es egal ob ich der einzige bin, der die Impfung wahrnimmt, oder 10%, 50% oder was auch immer. Sonst haben wir einfach Salamitaktik. Es ist nie genug.
Mir geht es darum, dass endlich klare Kante gezeigt wird. Wann und wie Endet alles? Wer nicht geimpft, ist selber schuld. Soll aber mich nicht kümmern. Leben und Leben lassen. Die Schweiz kann mit den Erkrankungen umgehen, die ins Spital kommen. Sonst halt Leute rekrutieren mit anreizen (Bezahlung statt klatschen). Es wird aber seit 1,5 Jahren gar nichts gemacht in diese Richtung. Das Personal ist nicht erst seit Corona am Anschlag gewesen.
Meine Prognose ist, dass versucht wird, was du schreibst. Salamitaktik. Immer noch ein bisschen weitermachen. Es lässt sich so auch schön im Windschatten noch andere Gesetze verabschieden, die sonst nie durchkommen würden.
Sorry wurde etwas lang.
Nachdem ich mich über viele Monate hinweg mit der Pandemie und den Impfungen befasst habe, bin ich ein entschiedener Befürworter von letzteren. Die Wirkung des Impfstoffes lässt sich in allen Studien, die ich eingesehen habe, klar und deutlich nachweisen. Nebenwirkungen und Impfdurchbrüche sind äusserst selten. Zudem entfalten sie auch einen überzeugenden Effekt bei den Mutationen. Wir wissen aber nicht, was da noch alles auf uns zukommt. Und das ist für mich der entscheidende Punkt. Das hat nichts mit Panik oder Angst zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Vielleicht auch noch etwas mit der typisch schweizerischen Risikominimierung,
Mit dem skizzierten Sachverhalt vor dem geistigen Auge ist es für mich als (hoffentlich) rational denkender Person nur schwer nachvollziehen, weshalb sich jemand im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte gegen die Impfung aussprechen kann. Denn: Eine Rückkehr zur Normalität wäre ohne die Impfstoffe schlicht nicht möglich, selbst wenn sie morgen beschlossen werden würde. Als einzige "Alternative" bliebe ohne die Impfstoffe nur das Durchseuchen der ganzen Bevölkerung übrig. Und gerade deshalb wäre die Aufhebung sämtlicher Massnahmen – Stand jetzt – tatsächlich eine Belohnung für Ungeimpfte. So doof ich das Wort Belohnung in diesem Kontext auch finde.
Die Impfverweigerer würden in diesem Szenario zumindest kurzfristig direkt von jenen Menschen profitieren, die sich zumeist aus Solidarität zu unserer Gesellschaft und dem sehnlichen Wunsch, Corona endlich hinter sich zu lassen, für die Impfung entschieden haben. Wir sind inzwischen bei knapp 50% vollständig geimpften Personen angelangt. Doch mittlerweile lässt der Impffortschritt zu wünschen übrig. Es steht natürlich ausser Frage, dass es sich um einen persönlichen Entscheid handelt und der Staat nicht das Recht haben darf, jemand dazu zu zwingen.
Ich möchte einfach, dass wir als Gesellschaft gut aufgestellt sind, falls tatsächlich in den nächsten Monaten doch noch eine aggressivere Variante an die Ecke kommt. Die Ungeimpften sind in diesem Fall natürlich weitaus am meisten gefährdet, aber auch Impfdurchbrüche könnten so statistisch häufiger auftreten. Wenn sich dann die Spitäler wieder zu füllen beginnen, sind neue Lockdowns die logische Konsequenz. Dazu kommt das elendige Gefühl, dass dieser Scheiss niemals enden wird. Auch diejenigen, welche sich über den Sommer haben impfen lassen, würden in einem solchen Fall kollektiv mitbestraft. Denn die Massnahmen betreffen immer die ganze Bevölkerung und nicht nur die Schwurbler und Ewiggestrigen. Deshalb ist meine Schlussfolgerung: Je mehr Menschen sich impfen, desto unwahrscheinlicher wird das geschilderte Szenario.
Das Covid-Zertifikat erachte ich im Grundsatz als sinnvollen Ansatz. Mit dem Zertifikat kann jede Person nachweisen, dass sie entweder gegen das Virus geschützt ist (geimpft oder genesen) oder die Wahrscheinlichkeit relativ gering ist, dass sie ansteckend ist, da sie zeitnah getestet wurde. Natürlich hat es seine Schwächen, da es, wie du richtig sagt, beispielsweise im öV nicht zur Anwendung kommt. Und dennoch kann es gerade an biergeschwängerten Grossanlässen einen Beitrag leisten, vermeidbare Infektionen zu vermeiden.
Und es bietet Impfmuffeln einen Motivationsanstoss, sich doch für den äusserst risikofreien Piks zu entscheiden. Sie sind ja nicht ausgeschlossen, sondern müssen einfach die Extrameile gehen. Das ist in meinen Augen nicht diskrimierend. Die Geimpften dürfen im Umkehrschluss ja auch die Suppe gemeinsam mit den Verweigerern auslöffeln, wenn das Pandemiegeschehen in diesem Herbst/Winter wieder durch die Ecke geht. Wären wir bei einer Impfquote von 80%, was realistischerweise nicht der Fall sein wird, oder wenigstens bei 60-70%, so könnten wir die Handbremse schon guten Gewissens lösen und wären für Eventualitäten wesentlich besser gewappnet.
Dank den Verweigerern könnten die geltenden Massnahmen noch eine ganze Weile weitergezogen werden. Vielleicht sollten wir auch einfach mal anfangen, uns bei den Impfmuffeln auf ganz freundliche Weise für ihr Verhalten zu bedanken. Danke für euren Egoismus!