No Billag - Abstimmung

Alles ausser Fussball

Wie stimmst du ab bei der "No Billag"-Initiative?

Umfrage endete am 04.03.2018 10:23

Ja
14
19%
eher Ja
1
1%
Weiss nicht
4
5%
eher Nein
5
7%
Nein
49
66%
Ist mir egal
1
1%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 74

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ryan
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von ryan » 22.02.2018 07:38

Ich stimme Nein, aber kann auch die Ansichten von poohteen etc. verstehen. Auch ich bin der Meinung das die SRG teils absoluten Käse produziert, welchen ich nie anschauen werden und dennoch gibt es vieles was ich persönlich an der SRG gut finde. Das Geld spielt mir dabei nicht so eine grosse Rollte, diese bald 365.- im Jahr hat jeder schon dümmer ausgegeben. Was mich ein wenig stört ist die übertreiberei. Auch wenn die Initiative angenommen würde, die SRG wird nicht platt gemacht wie viele behaupten. Aber das gehört wohl zur Politik dazu.
Alkohol ist für Menschen, die ein paar Hirnzellen weniger verschmerzen können.

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poohteen
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 22.02.2018 08:27

ryan hat geschrieben:Ich stimme Nein, aber kann auch die Ansichten von poohteen etc. verstehen.
Ich bin auch nicht für diese radikale Initiative, werde Nein stimmen, jedoch zu einem grossen Teil auch deshalb, weil ich fleissiger SRF-Konsument bin und es zweifelsohne massiv teurer werden würde bei einem Ja. Ich stimme aber mit den Befürwortern überein, dass das SRF viel zu aufgeblasen und träge geworden ist. Und ich bin nicht überzeugt, dass auch bei einem Nein die notwendigen Sparmassnahmen eingeleitet werden.

Wieder so ein kleines Beispiel, bei dem man einfach nicht begriffen hat, dass man nicht sinnlos Geld ausgeben sollte, man es aber trotzdem macht, weil es einfach vorhanden ist: SRF3-Radiomoderator Philippe Gerber muss auch noch nach Südkorea reisen und von den Olympischen Spielen berichten, obwohl es ja wahrlich genügend Sportreporter dort hat. Klar fallen die paar Tausend Stutz bei diesem Milliarden Budget nicht gross ins Gewicht, aber es ist die Haltung von Selbstverständlichkeit, die mich stört.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von Julio Grande » 22.02.2018 08:34

poohteen hat geschrieben:
ryan hat geschrieben:Ich stimme Nein, aber kann auch die Ansichten von poohteen etc. verstehen.
Ich bin auch nicht für diese radikale Initiative, werde Nein stimmen, jedoch zu einem grossen Teil auch deshalb, weil ich fleissiger SRF-Konsument bin und es zweifelsohne massiv teurer werden würde bei einem Ja. Ich stimme aber mit den Befürwortern überein, dass das SRF viel zu aufgeblasen und träge geworden ist. Und ich bin nicht überzeugt, dass auch bei einem Nein die notwendigen Sparmassnahmen eingeleitet werden.

Wieder so ein kleines Beispiel, bei dem man einfach nicht begriffen hat, dass man nicht sinnlos Geld ausgeben sollte, man es aber trotzdem macht, weil es einfach vorhanden ist: SRF3-Radiomoderator Philippe Gerber muss auch noch nach Südkorea reisen und von den Olympischen Spielen berichten, obwohl es ja wahrlich genügend Sportreporter dort hat. Klar fallen die paar Tausend Stutz bei diesem Milliarden Budget nicht gross ins Gewicht, aber es ist die Haltung von Selbstverständlichkeit, die mich stört.
danke poohteen. genau meine Meinung!

PS: wieso nicht auch bei stoj so? :beten:
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 22.02.2018 08:42

Julio Grande hat geschrieben:PS: wieso nicht auch bei stoj so? :beten:
Dann könnten wir ja gleich heiraten! :D
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von Julio Grande » 22.02.2018 08:43

poohteen hat geschrieben:
Julio Grande hat geschrieben:PS: wieso nicht auch bei stoj so? :beten:
Dann könnten wir ja gleich heiraten! :D
so einfach bin ich dann doch nicht zu haben ;)
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von gordon » 22.02.2018 12:24

poohteen hat geschrieben:
gordon hat geschrieben:
poohteen hat geschrieben:Vielleicht müsste man sich halt auch mal links der Mitte Gedanken machen, weshalb rechtsbürgerliche Wähler in grosser Anzahl für No-Billag sind. Weil sie sich und ihre Politik resp. Weltanschauung so toll durch SRF vertreten fühlen? Von einem Medium, dessen Mitarbeiter gemäss einer Studie zu einem grossen Teil sich links der politischen Mitte positionieren? Das ist nun nicht einfach dummes SVP-Geschwätz, sondern empirisch aufgezeigt worden. Selbst wenn SRF zur Augewogenheit verpflichtet ist - wow, wir stoppen die Redezeit in der Arena - so erkennt man die politische Ausrichtung vieler Moderatoren und Journalisten anhand ihrer Sendungen und Berichte.
Glaube kaum, dass die tendenzielle linksrichtung von srf viel mit nobillag zu tun hat. Sonst müsste ja die svp ja auch die abschaffung der schule anstreben, da dort in der tendenz auch eher das linke lager stärker vertreten ist. ;)
gordon, du willst doch wohl nicht behaupten, dass Schweizer Fernsehen schauen ebenso wichtig ist wie zur Schule gehen?
Nö will ich nicht, aber nur weil mitarbeiter einer organisation eher links gerichtet sind, heisst doch das noch lange nicht, dass die rechte seite vernachlässigt wird resp nur linke weltanschauung produziert wird. Eben wie in der schule, obwohl die tendenz eher links ist, sind nicht alle schulabgänger sozis, denn die schule achtet tendenziell auch auf ausgewogenen lernstoff.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 22.02.2018 12:30

gordon hat geschrieben:
poohteen hat geschrieben:
gordon hat geschrieben:
poohteen hat geschrieben:Vielleicht müsste man sich halt auch mal links der Mitte Gedanken machen, weshalb rechtsbürgerliche Wähler in grosser Anzahl für No-Billag sind. Weil sie sich und ihre Politik resp. Weltanschauung so toll durch SRF vertreten fühlen? Von einem Medium, dessen Mitarbeiter gemäss einer Studie zu einem grossen Teil sich links der politischen Mitte positionieren? Das ist nun nicht einfach dummes SVP-Geschwätz, sondern empirisch aufgezeigt worden. Selbst wenn SRF zur Augewogenheit verpflichtet ist - wow, wir stoppen die Redezeit in der Arena - so erkennt man die politische Ausrichtung vieler Moderatoren und Journalisten anhand ihrer Sendungen und Berichte.
Glaube kaum, dass die tendenzielle linksrichtung von srf viel mit nobillag zu tun hat. Sonst müsste ja die svp ja auch die abschaffung der schule anstreben, da dort in der tendenz auch eher das linke lager stärker vertreten ist. ;)
gordon, du willst doch wohl nicht behaupten, dass Schweizer Fernsehen schauen ebenso wichtig ist wie zur Schule gehen?
Nö will ich nicht, aber nur weil mitarbeiter einer organisation eher links gerichtet sind, heisst doch das noch lange nicht, dass die rechte seite vernachlässigt wird resp nur linke weltanschauung produziert wird. Eben wie in der schule, obwohl die tendenz eher links ist, sind nicht alle schulabgänger sozis, denn die schule achtet tendenziell auch auf ausgewogenen lernstoff.
Ach komm, in der Primarschule dürfte Politik im Vergelich zum Fernsehen auch nur eine marginale Rolle spielen. Du vergleichst da nun wirklich Äpfel mit Birnen.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von gordon » 22.02.2018 12:33

poohteen hat geschrieben:
gordon hat geschrieben:
poohteen hat geschrieben:
gordon hat geschrieben:
poohteen hat geschrieben:Vielleicht müsste man sich halt auch mal links der Mitte Gedanken machen, weshalb rechtsbürgerliche Wähler in grosser Anzahl für No-Billag sind. Weil sie sich und ihre Politik resp. Weltanschauung so toll durch SRF vertreten fühlen? Von einem Medium, dessen Mitarbeiter gemäss einer Studie zu einem grossen Teil sich links der politischen Mitte positionieren? Das ist nun nicht einfach dummes SVP-Geschwätz, sondern empirisch aufgezeigt worden. Selbst wenn SRF zur Augewogenheit verpflichtet ist - wow, wir stoppen die Redezeit in der Arena - so erkennt man die politische Ausrichtung vieler Moderatoren und Journalisten anhand ihrer Sendungen und Berichte.
Glaube kaum, dass die tendenzielle linksrichtung von srf viel mit nobillag zu tun hat. Sonst müsste ja die svp ja auch die abschaffung der schule anstreben, da dort in der tendenz auch eher das linke lager stärker vertreten ist. ;)
gordon, du willst doch wohl nicht behaupten, dass Schweizer Fernsehen schauen ebenso wichtig ist wie zur Schule gehen?
Nö will ich nicht, aber nur weil mitarbeiter einer organisation eher links gerichtet sind, heisst doch das noch lange nicht, dass die rechte seite vernachlässigt wird resp nur linke weltanschauung produziert wird. Eben wie in der schule, obwohl die tendenz eher links ist, sind nicht alle schulabgänger sozis, denn die schule achtet tendenziell auch auf ausgewogenen lernstoff.
Ach komm, in der Primarschule dürfte Politik im Vergelich zum Fernsehen auch nur eine marginale Rolle spielen. Du vergleichst da nun wirklich Äpfel mit Birnen.
Wo siehst du konkret die tendenziöse berichterstattung?
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 22.02.2018 13:25

gordon hat geschrieben:Wo siehst du konkret die tendenziöse berichterstattung?
Zwischen den Zeilen kannst du in ganz vielen Sendungen erkennen, welche Gesinnung ein Moderator hat, oder was ein Redaktor besonders gewichten will. Das muss auch nicht immer das klassische Rechts-Links-Schema sein, wie beim Beispiel des Schnudergoof Projer versus Verschwörungstheoretiker Ganser ersichtlich ist, aber das war eine beispielslose Arroganz und ein Machtmissbrauch von Projer in jener Sendung.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 22.02.2018 22:32

Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 22.02.2018 23:17

Tolle Sache!
https://www.srf.ch/sport/mehr-sport/in- ... v-ereignis

Lieber vermehrt auf solche Sachen setzen, anstatt Champions League Spiele übertragen.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von hutch » 23.02.2018 00:20

poohteen hat geschrieben:
voegi903 hat geschrieben:
espenmoosgespenst hat geschrieben:
voegi903 hat geschrieben: Der Zugang zu freien und objektiven Medien ist in einer Demokratie wie der Schweiz also kein Grundrecht? Mutige Aussage.
Nein, da hast du mich falsch verstanden. Meiner Ansicht nach ist dieser Zugang auch ohne Billag Gebühren gewährleistet. Oder willst du behaupten, dass nur gebührenfinanzierte Medien (nicht nur die SRG) objektiv berichten und frei verfügbar sind?
Nein aber ich behaupte, dass die Berichterstattung in einer privatisierten Medienlandschaft immer im Interesse der finanzierenden Kraft liegen wird. Und in meine Augen sind Medien nicht dazu da eine Meinung zu schaffen sondern über ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu berichten. So erhält der Informationsbezüger die Möglichkeit, sich durch verschiedene Ansichten eine (eigene) Meinung zu bilden.

Und genau Das ist meiner Meinung nach in einer privatisierten Medienlandschaft nicht gewährleistet.
Von einem Medium, dessen Mitarbeiter gemäss einer Studie zu einem grossen Teil sich links der politischen Mitte positionieren? Das ist nun nicht einfach dummes SVP-Geschwätz, sondern empirisch aufgezeigt worden. Selbst wenn SRF zur Augewogenheit verpflichtet ist - wow, wir stoppen die Redezeit in der Arena - so erkennt man die politische Ausrichtung vieler Moderatoren und Journalisten anhand ihrer Sendungen und Berichte.

Und zuletzt finde ich es schon ziemlich grotesk, wenn man behauptet, dass die Demokratie gefährdet sei, wenn eine demokratische Mehrheit eine Entscheidung fällt.
Dann buchstabier die Studie aber doch bitte bis zum Ende aus, wenn du sie hier schon in die Waagschale wirfst.
"Journalisten der SRG unterscheiden sich in ihrer politischen Einstellung nicht signifikant von Journalisten der privaten Medien."
(https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagsze ... y/17411512)

Und deinen letzten Satz meinst du nicht wirklich ernst, oder? Auch die sogenannte "Volkssouveränität" kann autoritäre Regimes hervorbringen, kann z.B. Minderheitenrechte beschränken, die Pressefreiheit einschränken, usw. Vgl. Weltgeschichte oder aktuelle autoritäre Nationalismen (z.B. Türkei, wo grad ein demokratisch gewählter Präsident die Demokratie mehr als gefährdet).

=> Lesenswert dazu: http://geschichtedergegenwart.ch/die-au ... raenitaet/
- "Dass ein Volk seine Macht auto­ritär auslegt, ist dabei weder zwin­gend noch notwendig, immer aber möglich."

- "Dies geschieht immer dann, wenn ein Volk seinen eigenen (Mehrheits-)Willen als hier­ar­chi­schen Befehl versteht, dem unbe­sehen der Plura­lität poli­ti­scher Meinungen unbe­dingter Gehorsam zuteil werden muss, und wenn es die Umset­zung dieses Befehls im Modus unge­teilter Macht durch­setzen will und dabei sowohl Minder­hei­ten­rechte als auch Macht­tei­lung und -kontrolle ablehnt."

Grotesk an der Abstimmung ist doch viel eher, dass man zwar mit Verweis auf "die beste Demokratie der fucking Welt" einfordert, darüber abstimmen zu können, sich aber mit einem Ja eben diesen direktdemokratischen Einfluss selber wieder entzieht. Sich über Projer (zu Recht) nerven kann man auch, wenn es sich um ein privates Format handeln würde. Dies aber beanstanden mit Verweis auf gewisse einsehbare Qualitätskriterien (ausgewogene Berichterstattung, gewisse Objektivität, kulturelle Vielfalt, usw.) kannst du nur bei einem öffentlichen Sender.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 23.02.2018 08:19

hutch hat geschrieben: 1.) Dann buchstabier die Studie aber doch bitte bis zum Ende aus, wenn du sie hier schon in die Waagschale wirfst.
"Journalisten der SRG unterscheiden sich in ihrer politischen Einstellung nicht signifikant von Journalisten der privaten Medien."
(https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagsze ... y/17411512)

2.) Und deinen letzten Satz meinst du nicht wirklich ernst, oder? Auch die sogenannte "Volkssouveränität" kann autoritäre Regimes hervorbringen, kann z.B. Minderheitenrechte beschränken, die Pressefreiheit einschränken, usw. Vgl. Weltgeschichte oder aktuelle autoritäre Nationalismen (z.B. Türkei, wo grad ein demokratisch gewählter Präsident die Demokratie mehr als gefährdet).

3.) Grotesk an der Abstimmung ist doch viel eher, dass man zwar mit Verweis auf "die beste Demokratie der fucking Welt" einfordert, darüber abstimmen zu können, sich aber mit einem Ja eben diesen direktdemokratischen Einfluss selber wieder entzieht. Sich über Projer (zu Recht) nerven kann man auch, wenn es sich um ein privates Format handeln würde. Dies aber beanstanden mit Verweis auf gewisse einsehbare Qualitätskriterien (ausgewogene Berichterstattung, gewisse Objektivität, kulturelle Vielfalt, usw.) kannst du nur bei einem öffentlichen Sender.
1.) ging's mir nicht darum, zu sagen, SRF sei "linker" als andere Medien. Ich hab lediglich aufzuzeigen versucht, weshalb auch rechtsbürgerliche Kräfte einerseits Medien besitzen wollen, und andererseits nicht für ein Medium bezahlen wollen, welches ihnen in deren Wahrnehmung regelmässig ans Bein seicht.

2.) Doch, im vollen Ernst, im Bezug auf die Schweiz! Denn um die geht's hier und nicht um die Türkei. Du willst ja wohl nicht unsere politischen Strukturen mit denen der Türkei vergleichen? :roll: Ist die Vielfältigkeit der Schweiz gefährdet mit No-Billag? Ja, definitiv. Aber die Demokratie? Nein, wüsste nicht wieso. Ist halt schon ein Unterschied, ob du staatlich gelenkte Medien hast wie in Russland, oder ob einfach der Markt spielt wie in den USA.

3.) Ja hoffentlich kann man sich auch über eine Leistung beschweren, wenn man schon dafür bezahlen muss, resp. gezwungen wird, dafür zu bezahlen! :o Und wenn man etwas gratis bekommt, dann soll man sich auch nicht drüber beschweren (können), sondern die Konsequenzen ziehen und die Leistung nicht mehr beziehen, wenn man nicht zufrieden ist. Qualität darf und soll etwas kosten.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von hutch » 23.02.2018 08:57

poohteen hat geschrieben:
hutch hat geschrieben: 1.) Dann buchstabier die Studie aber doch bitte bis zum Ende aus, wenn du sie hier schon in die Waagschale wirfst.
"Journalisten der SRG unterscheiden sich in ihrer politischen Einstellung nicht signifikant von Journalisten der privaten Medien."
(https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagsze ... y/17411512)

2.) Und deinen letzten Satz meinst du nicht wirklich ernst, oder? Auch die sogenannte "Volkssouveränität" kann autoritäre Regimes hervorbringen, kann z.B. Minderheitenrechte beschränken, die Pressefreiheit einschränken, usw. Vgl. Weltgeschichte oder aktuelle autoritäre Nationalismen (z.B. Türkei, wo grad ein demokratisch gewählter Präsident die Demokratie mehr als gefährdet).

3.) Grotesk an der Abstimmung ist doch viel eher, dass man zwar mit Verweis auf "die beste Demokratie der fucking Welt" einfordert, darüber abstimmen zu können, sich aber mit einem Ja eben diesen direktdemokratischen Einfluss selber wieder entzieht. Sich über Projer (zu Recht) nerven kann man auch, wenn es sich um ein privates Format handeln würde. Dies aber beanstanden mit Verweis auf gewisse einsehbare Qualitätskriterien (ausgewogene Berichterstattung, gewisse Objektivität, kulturelle Vielfalt, usw.) kannst du nur bei einem öffentlichen Sender.
1.) ging's mir nicht darum, zu sagen, SRF sei "linker" als andere Medien. Ich hab lediglich aufzuzeigen versucht, weshalb auch rechtsbürgerliche Kräfte einerseits Medien besitzen wollen, und andererseits nicht für ein Medium bezahlen wollen, welches ihnen in deren Wahrnehmung regelmässig ans Bein seicht.

2.) Doch, im vollen Ernst, im Bezug auf die Schweiz! Denn um die geht's hier und nicht um die Türkei. Du willst ja wohl nicht unsere politischen Strukturen mit denen der Türkei vergleichen? :roll: Ist die Vielfältigkeit der Schweiz gefährdet mit No-Billag? Ja, definitiv. Aber die Demokratie? Nein, wüsste nicht wieso. Ist halt schon ein Unterschied, ob du staatlich gelenkte Medien hast wie in Russland, oder ob einfach der Markt spielt wie in den USA.

3.) Ja hoffentlich kann man sich auch über eine Leistung beschweren, wenn man schon dafür bezahlen muss, resp. gezwungen wird, dafür zu bezahlen! :o Und wenn man etwas gratis bekommt, dann soll man sich auch nicht drüber beschweren (können), sondern die Konsequenzen ziehen und die Leistung nicht mehr beziehen, wenn man nicht zufrieden ist. Qualität darf und soll etwas kosten.
2) Dass sich deine Aussage nur auf die Schweiz bezog, ging so nicht aus dem Statement hervor. Nur ein Blick in die jüngste Vergangenheit - Stichwort Frauenstimmrecht - zeigt jedoch, dass sehr wohl demokratische Entscheide sehr undemokratisch sein können und die Demokratie gefährden. Aber auch ein Blick in die Gegenwart: Das Vorenthalten des Stimmrechts für AusländerInnen untergräbt die Demokratie ebenfalls, weil es Menschen von Entscheidungsprozessen ausschliesst, die sie, die hier wohnen, arbeiten, Steuern bezahlen, auch betreffen. Aber vielleicht hängt das auch mit dem Verständnis von Demokratie zusammen, das wir nicht teilen. Auch über Wirtschaftsdemokratie zu sprechen würde sich hier lohnen.

Ob die Demokratie bei einer Annahme der NoBillag gleich gefährdet, d.h. kurz vor dem Niedergang steht, sei dahin gestellt. Dass es demokratiepolitisch jedoch einen Unterschied macht, ob rein ökonomische Kräfte und politische Interessen den Medienmarkt regeln oder ob andere Kriterien im Vordergrund stehen, das steht für mich ausser Frage. Und natürlich gibt es Fälle - siehe Basilea - wo auch mal "linke" ein Medienprojekt starten. Auch die Republik kann man durchaus als linksliberales Medium bezeichnen. Letztendlich sitzen ökonomisch bürgerliche, rechtskonservative und rechtspopulistische Kräfte jedoch ökonomisch am viel längeren Hebel, auch das ist unbestritten. In welche Richtung eine Medienkonzentration kippen würde, steht für mich ausser Frage. Darum, ja: Eine Annahme der Initiative schwächt die vierte Gewalt und gefährdet damit die Demokratie. Gleich untergehen wird sie mit dem Entscheid vom 4. März aber (noch) nicht. Zugute käme es ihr auf jeden Fall nicht. Kommt hinzu: Angenommen wir würden in einem politisch linksdominierten Land leben, in dem linke private Medien das Monopol besässen. Mal abgesehen davon, dass ich natürlich behaupten würde, kritischer Journalismus, Meinungsvielfalt ist Teil linker Politik, würde ich mir dann aus deiner Sicht nicht ein Medium wünschen, das dazu verpflichtet ist, ein möglichst breites Spektrum an Meinungen abzudecken und möglichst ausgewogen zu berichten? Entweder musst du dann zu sparen beginnen damit du dir irgendwann selber eine Zeitung leisten kann oder aber zu kannst dich auf ein demokratisch erlassenes Gesetz stützen zur möglichst ausgewogenen Berichterstattung stützen.

3) Wenn irgendwann der Wassermarkt komplett privatisiert ist, dann bist du auch gezwungen dafür zu zahlen (ausser du willst nur Cola saufen, Marie Antoinette). Dich beschweren kannst du dich aber nicht, unternehmerische Freiheit. Und auch unabhängige Medien, bzw. Information braucht der Mensch in einer Demokratie. Wenn es plötzlich nur noch Medien gibt, die entweder klar politische Agenden verfolgen - das kann sich auf sämtliche politische Haltungen beziehen - oder aber rein ökonomischen Interessen verpflichtet sind, dann bist du auch gezwungen, diese Medien zu konsumieren, weil es eben nichts mehr anderes gibt. Nur mitreden, das kannst du dann nicht mehr.

Und ja, ich habe Wasser grad mit Medien verglichen.

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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von Ben King » 23.02.2018 09:33

Die Türkei ist ein schlechtes Vorbild, aber immerhin haben sie versucht, den FC Wil abzuschaffen :lol: :beten: :p
I spent a lot of my money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered. — George Best

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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 23.02.2018 11:36

hutch hat geschrieben:Dass sich deine Aussage nur auf die Schweiz bezog, ging so nicht aus dem Statement hervor. Nur ein Blick in die jüngste Vergangenheit - Stichwort Frauenstimmrecht - zeigt jedoch, dass sehr wohl demokratische Entscheide sehr undemokratisch sein können und die Demokratie gefährden. Aber auch ein Blick in die Gegenwart: Das Vorenthalten des Stimmrechts für AusländerInnen untergräbt die Demokratie ebenfalls, weil es Menschen von Entscheidungsprozessen ausschliesst, die sie, die hier wohnen, arbeiten, Steuern bezahlen, auch betreffen. Aber vielleicht hängt das auch mit dem Verständnis von Demokratie zusammen, das wir nicht teilen. Auch über Wirtschaftsdemokratie zu sprechen würde sich hier lohnen.
Drum habe ich's auch präzisiert. Ich dachte, es sei klar, dass es sich nur auf die Schweiz bezieht.

Frauenstimmrecht wurde national vor bald 50 Jahren eingeführt, also noch vor meiner Geburt. Wenn du so weit zurückblicken willst (ja ja, Appenzell, ich weiss) - ok. Ich tu's nicht.
Wem das Stimmrecht wirklich wichtig ist, der kann sich ja einbürgern lassen. Wer gewillt ist, in diesem Land mitzuentscheiden, der nimmt diese Hürde auch. Kannst du mir eigentlich einen Staat nennen, in welchem jeder Bürger und jede Bürgerin - egal ob Ausländer oder nicht - Stimm- und Wahlrecht auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene hat? Das ist's ja, was du forderst, oder?

Und ab welchem Alter soll eigentlich das Stimm- und Wahlrecht gelten? Ein Zwölfjähriger ist durchaus entscheidungsfähig und es betrifft ihn ebenso (wenn nicht mehr als alle andern). Wie stehst du denn dazu?
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von hutch » 23.02.2018 11:57

poohteen hat geschrieben:
hutch hat geschrieben:Dass sich deine Aussage nur auf die Schweiz bezog, ging so nicht aus dem Statement hervor. Nur ein Blick in die jüngste Vergangenheit - Stichwort Frauenstimmrecht - zeigt jedoch, dass sehr wohl demokratische Entscheide sehr undemokratisch sein können und die Demokratie gefährden. Aber auch ein Blick in die Gegenwart: Das Vorenthalten des Stimmrechts für AusländerInnen untergräbt die Demokratie ebenfalls, weil es Menschen von Entscheidungsprozessen ausschliesst, die sie, die hier wohnen, arbeiten, Steuern bezahlen, auch betreffen. Aber vielleicht hängt das auch mit dem Verständnis von Demokratie zusammen, das wir nicht teilen. Auch über Wirtschaftsdemokratie zu sprechen würde sich hier lohnen.
Drum habe ich's auch präzisiert. Ich dachte, es sei klar, dass es sich nur auf die Schweiz bezieht.

Frauenstimmrecht wurde national vor bald 50 Jahren eingeführt, also noch vor meiner Geburt. Wenn du so weit zurückblicken willst (ja ja, Appenzell, ich weiss) - ok. Ich tu's nicht.
Wem das Stimmrecht wirklich wichtig ist, der kann sich ja einbürgern lassen. Wer gewillt ist, in diesem Land mitzuentscheiden, der nimmt diese Hürde auch. Kannst du mir eigentlich einen Staat nennen, in welchem jeder Bürger und jede Bürgerin - egal ob Ausländer oder nicht - Stimm- und Wahlrecht auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene hat? Das ist's ja, was du forderst, oder?

Und ab welchem Alter soll eigentlich das Stimm- und Wahlrecht gelten? Ein Zwölfjähriger ist durchaus entscheidungsfähig und es betrifft ihn ebenso (wenn nicht mehr als alle andern). Wie stehst du denn dazu?
Na, wenn du deine Aussage als so allgemeingültig und überzeitlich formulierst, wie du es getan hast, dann musst du damit rechnen, dass auch Beispiele von "früher" angeführt werden.

Beispiele für das AusländerInnen-Stimmrecht auf nationaler und kommunaler Ebene: Chile und Uruguay. Dabei ist das Wahlrecht an eine gewisse Aufenthaltsdauer im Land geknüpft, was mir sinnvoll erscheint. Und die Frage nach dem Alter ist eine, die man sich stellen kann (wenn es denn einem nicht bloss darum geht, die Forderung nach AusländerInnen-Stimmrecht als absurd darzustellen). Ich glaube die Senkung auf 16 macht Sinn, habe mir dazu aber noch zu wenig Gedanken gemacht. Ich unterschreib dir aber natürlich die Initiative, wenn du bald in der St.Galler Innenstadt dafür sammelst.

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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 23.02.2018 12:29

hutch hat geschrieben:Und die Frage nach dem Alter ist eine, die man sich stellen kann (wenn es denn einem nicht bloss darum geht, die Forderung nach AusländerInnen-Stimmrecht als absurd darzustellen). Ich glaube die Senkung auf 16 macht Sinn, habe mir dazu aber noch zu wenig Gedanken gemacht. Ich unterschreib dir aber natürlich die Initiative, wenn du bald in der St.Galler Innenstadt dafür sammelst.
Nein, ich zieh das überhaupt nicht ins Lächerliche, ich will damit nur (auch) aufzeigen, dass selbst in einer demokratischen Gesellschaft viele Personen von "demokratischen" Entscheiden ausgeschlossen werden. Nur Ausländern das Stimm- und Wahlrecht geben zu wollen, Kindern und Jugendlichen jedoch nicht, das ist für mich mehr eine parteipolitische denn eine gesellschaftspolitische Forderung. Das Ei des Kolumbus' kenne ich aber auch nicht.

Und nein, du wirst mich nicht in der Innenstadt sammeln sehen, weil ich mit der jetzigen Situation eigentlich ganz zufrieden bin. :)
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 23.02.2018 12:33

hutch hat geschrieben:Beispiele für das AusländerInnen-Stimmrecht auf nationaler und kommunaler Ebene: Chile und Uruguay. Dabei ist das Wahlrecht an eine gewisse Aufenthaltsdauer im Land geknüpft, was mir sinnvoll erscheint.
Wieder was gelernt. Aber herzlich wenige Länder. So quer in der Landschaft steht die Schweiz also nicht mit ihrer Praxis. Stellt sich die Frage, ob wir wirklich eine Vorreiterrolle einnehmen sollten, oder ob das vielleicht auch falsche Anreize schafft, resp. Zeichen setzt, wenn man es liberalisiert. Ich bin der Meinung, dass man sich das Stimm- und Wahlrecht verdienen sollte. Würde aber generell und somit auch für Schweizer gelten. Aber frag mich jetzt nicht nach dem genauen Wie.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von Ben King » 24.02.2018 04:58

poohteen hat geschrieben:
hutch hat geschrieben:Beispiele für das AusländerInnen-Stimmrecht auf nationaler und kommunaler Ebene: Chile und Uruguay. Dabei ist das Wahlrecht an eine gewisse Aufenthaltsdauer im Land geknüpft, was mir sinnvoll erscheint.
Wieder was gelernt. Aber herzlich wenige Länder. So quer in der Landschaft steht die Schweiz also nicht mit ihrer Praxis. Stellt sich die Frage, ob wir wirklich eine Vorreiterrolle einnehmen sollten, oder ob das vielleicht auch falsche Anreize schafft, resp. Zeichen setzt, wenn man es liberalisiert. Ich bin der Meinung, dass man sich das Stimm- und Wahlrecht verdienen sollte. Würde aber generell und somit auch für Schweizer gelten. Aber frag mich jetzt nicht nach dem genauen Wie.
Die Aufenthaltsdauer einer Person in einem Land sagt nichts darüber aus, ob jemand auch integriert ist, sprich die Sprache oder die Bräuche eines Landes kennt.
Wenn jemand abstimmen möchte, dann kann sich diese Person ja einbürgern lassen. Sehe das Problem nicht.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von Julio Grande » 26.02.2018 08:42

Zuschauer hat geschrieben:
poohteen hat geschrieben:
Julio Grande hat geschrieben:PS: wieso nicht auch bei stoj so? :beten:
Dann könnten wir ja gleich heiraten! :D
ficken könnt ihr im fall auch so :D
ich bevorzug eher frauen, die stoj fan sind :D :D :beten:
Das Schlimmste, was einem im Leben passieren kann, ist, in seiner Jugend eine Wette zu gewinnen.

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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von wallace » 26.02.2018 12:37

Ben King hat geschrieben:Die Aufenthaltsdauer einer Person in einem Land sagt nichts darüber aus, ob jemand auch integriert ist, sprich die Sprache oder die Bräuche eines Landes kennt.
Wenn jemand abstimmen möchte, dann kann sich diese Person ja einbürgern lassen. Sehe das Problem nicht.
https://www.bernerzeitung.ch/schweiz/st ... y/21331686
"Man sollte nicht den Respekt vor dem Gesetz pflegen, sondern vor der Gerechtigkeit."
"In einem Staat, der seine Bürger willkürlich einsperrt, ist es eine Ehre für einen Mann, im Gefängnis zu sitzen."

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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von Braveheart » 28.02.2018 14:51

Zuschauer hat geschrieben:
wallace hat geschrieben:
Ben King hat geschrieben:Die Aufenthaltsdauer einer Person in einem Land sagt nichts darüber aus, ob jemand auch integriert ist, sprich die Sprache oder die Bräuche eines Landes kennt.
Wenn jemand abstimmen möchte, dann kann sich diese Person ja einbürgern lassen. Sehe das Problem nicht.
https://www.bernerzeitung.ch/schweiz/st ... y/21331686
tragisch, dass so einer nicht eingebürgert wird. aber in einer Gemeinschaft soll eben diese die Kriterien aufstellen, nach denen sie weitere Mitglieder aufnehmen. ist vollkommen legitim.

sobald ich auch nach Amerika und all die anderen länder gehen kann und einfach so den pass bekomme, können wir auch in der Schweiz drüber reden. solange dies nicht der fall ist, muss sich auch niemand beklagen, wenn er hier nicht den pass nachgeworfen erhält. um Leute wie besagten prof tut es mir leid, da es ein wahrer hohn ist. gibt aber genügend andere Beispiele von Schweizer bürgern, die nie nie nie eingebürgert hätten werden dürften.
Ich finde es halt immer schwierig, wenn man von den Einbürgerungswilligen mehr Integration in diese Gemeinschaft verlangt, als von den Schweizern selbst. Meine Freunde wohnen auch nicht im gleichen Kaff und ich bin dort auch nicht im Verein. Das dreiteilige Bürgerrecht ist halt schon reichlich antiquiert und realitätsfern. Man will ja in erster Linie Schweizer werden und nicht Einsiedler.

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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von poohteen » 28.02.2018 22:01

Braveheart hat geschrieben:Ich finde es halt immer schwierig, wenn man von den Einbürgerungswilligen mehr Integration in diese Gemeinschaft verlangt, als von den Schweizern selbst.
Ich schon, denn die Einbürgerungswilligen wollen zu ihrer Nationalität ja noch eine weitere hinzu. Verschenken sollte man das Bürgerrecht dann auch nicht, finde ich. Ich kenne den Fall dieses Amis auch nur aus dem Artikel, aber besonders ernst nahm er die Sache glaub schon nicht so ganz. Und die Dauer seines Aufenthaltes hier sagt halt in Gottes Namen nichts darüber aus, wie gut er hier integriert ist.
Ich könnte mich jedoch anfreunden mit einem spezifischen Test für Ausländer, welche hier abstimmen und mitbestimmen wollen. Für mich könnte man diese zwei Sachen auch trennen.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
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Re: No Billag - Abstimmung

Beitrag von Braveheart » 01.03.2018 09:43

poohteen hat geschrieben:
Braveheart hat geschrieben:Ich finde es halt immer schwierig, wenn man von den Einbürgerungswilligen mehr Integration in diese Gemeinschaft verlangt, als von den Schweizern selbst.
Ich schon, denn die Einbürgerungswilligen wollen zu ihrer Nationalität ja noch eine weitere hinzu. Verschenken sollte man das Bürgerrecht dann auch nicht, finde ich. Ich kenne den Fall dieses Amis auch nur aus dem Artikel, aber besonders ernst nahm er die Sache glaub schon nicht so ganz. Und die Dauer seines Aufenthaltes hier sagt halt in Gottes Namen nichts darüber aus, wie gut er hier integriert ist.
Ich könnte mich jedoch anfreunden mit einem spezifischen Test für Ausländer, welche hier abstimmen und mitbestimmen wollen. Für mich könnte man diese zwei Sachen auch trennen.
Ich rede auch nicht von Verschenken. Ich finde einfach das dreiteilige Bürgerrecht und somit die - zufällig, je nach dem, wo es einen hin verschlägt - geforderte Dorf-Integration nicht mehr zeitgemäss. Ich könnte mich nach Einsiedler Standards wohl in meiner heutigen Wohngemeinde kaum einbürgern lassen, trotz langjähriger Anwesenheit...

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