Bundesratswahl

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Green-White » 15.12.2023 16:40

gordon hat geschrieben:
15.12.2023 16:33
Green-White hat geschrieben:
15.12.2023 16:00
philn1989 hat geschrieben:
15.12.2023 14:14
Green-White hat geschrieben:
15.12.2023 11:46
philn1989 hat geschrieben:
15.12.2023 10:06


Also wie sieht es denn aus, wenn ich sage das Volk hat eine Mitte-Rechte Mehrheit ins Parlament gewählt? Du zählst die Mitte einfach zu den Linken, obwohl sie meilenweit davon entfernt sind. Letzten Endes sind es immer noch Bürgerliche und keine Sozialisten.

Rechts ist sicherlich leicht über vertreten, aber auch nur dann wenn man die FDP ins rechte Spektrum zählt. Ich finde sie bei vielerlei Themen näher der Mitte und darum ist es so auch ok. Also links ist mal sicher nicht unter vertreten, wenn dann einen Sitz der FDP and die MITTE...
Nein, ich zähle die Mitte nicht zu den Linken, ich spreche von "Mitte-Linke Mehrheit" und meine damit alle Parteien und Links bis zur Mitte.

Du kannst die Rechnung auch mit: Alle Parteien von Rechts und mit der Mitte haben 64% Sitze im Parlament und 71% Sitze im Bundesrat. Wenn du die 64% aber auseinandernimmst, müsste die Mitte 2 Sitze haben und die FDP ein Sitz. Mein Vorschlag war aber 3 Gruppen zu bilden (Rechts, Links, Mitte).
Siehe Rot Markiertes. Geht mir nur darum, dass es eben nicht Tatsache ist, dass das Volk eine Mitte-Linke Mehrheit ins Parlament gewählt hat.
Dann sag du mir bitte mal, wie viele Sitze die Parteien haben, welche von Links bis und mit "der Mitte"-Partei sind. Nach mir ist dies eine Mehrheit, aber vielleicht habe ich mich verzählt.
Woraus besteht denn die politische Mitte? FDP rein rechts zu sehen, ist doch auch nicht korrekt.
Ich definiere die politische Mitte nicht - das dürfen gerne andere machen (und ist für alle wohl unterschiedlich). Ich sagen nur, dass alle Parteien von links bis und mit der Mitte-Partei eine Mehrheit im Parlament haben, nicht aber im Bundesrat.
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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Leon1 » 15.12.2023 16:59

Green-White hat geschrieben:
14.12.2023 08:21
Nur Gewinner?
[...] Die Mitte-Parteien (Mitte, GLP, EVP, etc) hätten Anrecht auf 2 Sitze, die Linken ebenfalls und die rechten auf 3 [...]
Stella hat geschrieben:
14.12.2023 12:05
[...] Die Mitte hat somit Anrecht auf 1 Sitz.
Grün+SP auch je einen. [...]
Die ganze Prozentrechnerei und willkürliche Zuschreibung von Parteien zu diesem oder jenem Block wurde in anderen Beiträgen schon ausreichend kritisiert. Wär aber eigentlich gar nicht nötig gewesen, weil schon eure Grundannahme (siehe farbig Markiertes) falsch ist.

Es gibt kein Anrecht einer Partei auf einen Bundesratssitz.
Die Bundesverfassung verlangt eine angemessene Vertretung der verschiedenen Landesgegenden und Sprachregionen. Von einer angemessenen Vertretung nach Parteistärke steht kein Wort.

Das ist kein Zufall: Der Normalfall in den Demokratien der Welt ist die Koalitionsregierung, nicht unser Konsensmodell. Dass SVP, FDP, SP und die Mitte jeweils kraft ihrer Parteistärke Anspruch (Nicht Anrecht!) auf 2+2+2+1 Sitze haben, ergibt sich einzig und allein aus der gelebten Praxis der letzten Jahrzehnte (= Zauberformel).

Man kann diese Praxis selbstverständlich kritisieren. Aber man darf nicht dem Irrglauben hinterherlaufen, dass Parteien mit 9,8 % bzw. 7,6 % Wähleranteil aus irgend einem Gerechtigkeitsverständnis heraus Anrecht auf Einsitz in der Regierung hätten.

Wenn die Bürgerlichen es wollten, könnten sie auch ohne die Linksparteien regieren. Analog könnte ein Verbund von SP bis FDP auch die SVP aus dem Bundesrat entfernen. Man stelle sich aber vor, wie sehr das die politische Kultur in der Schweiz vergiften würde. Kaum jemand hält die Zauberformel für die theoretische Ideallösung. Sie ist in praktischer Hinsicht aber heute der beste erreichbare Kompromiss.

Jeder Reformvorschlag ist letztlich an seiner praktischen Umsetzbarkeit zu messen, also daran, ob er im Parlament einen Konsens finden kann. Das Parlament hat sich am Mittwoch klar für den Status Quo ausgesprochen. Heisst: Bis zu einem allfälligen Rücktritt eines FDP Bundesrats (derzeit nicht absehbar) oder den National & Ständeratswahlen 2027 kann man die Diskussion vorerst ad acta legen.

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Green-White » 15.12.2023 17:15

Leon1 hat geschrieben:
15.12.2023 16:59
Green-White hat geschrieben:
14.12.2023 08:21
Nur Gewinner?
[...] Die Mitte-Parteien (Mitte, GLP, EVP, etc) hätten Anrecht auf 2 Sitze, die Linken ebenfalls und die rechten auf 3 [...]
Stella hat geschrieben:
14.12.2023 12:05
[...] Die Mitte hat somit Anrecht auf 1 Sitz.
Grün+SP auch je einen. [...]
Die ganze Prozentrechnerei und willkürliche Zuschreibung von Parteien zu diesem oder jenem Block wurde in anderen Beiträgen schon ausreichend kritisiert. Wär aber eigentlich gar nicht nötig gewesen, weil schon eure Grundannahme (siehe farbig Markiertes) falsch ist.

Es gibt kein Anrecht einer Partei auf einen Bundesratssitz.
Die Bundesverfassung verlangt eine angemessene Vertretung der verschiedenen Landesgegenden und Sprachregionen. Von einer angemessenen Vertretung nach Parteistärke steht kein Wort.

Das ist kein Zufall: Der Normalfall in den Demokratien der Welt ist die Koalitionsregierung, nicht unser Konsensmodell. Dass SVP, FDP, SP und die Mitte jeweils kraft ihrer Parteistärke Anspruch (Nicht Anrecht!) auf 2+2+2+1 Sitze haben, ergibt sich einzig und allein aus der gelebten Praxis der letzten Jahrzehnte (= Zauberformel).

Man kann diese Praxis selbstverständlich kritisieren. Aber man darf nicht dem Irrglauben hinterherlaufen, dass Parteien mit 9,8 % bzw. 7,6 % Wähleranteil aus irgend einem Gerechtigkeitsverständnis heraus Anrecht auf Einsitz in der Regierung hätten.

Wenn die Bürgerlichen es wollten, könnten sie auch ohne die Linksparteien regieren. Analog könnte ein Verbund von SP bis FDP auch die SVP aus dem Bundesrat entfernen. Man stelle sich aber vor, wie sehr das die politische Kultur in der Schweiz vergiften würde. Kaum jemand hält die Zauberformel für die theoretische Ideallösung. Sie ist in praktischer Hinsicht aber heute der beste erreichbare Kompromiss.

Jeder Reformvorschlag ist letztlich an seiner praktischen Umsetzbarkeit zu messen, also daran, ob er im Parlament einen Konsens finden kann. Das Parlament hat sich am Mittwoch klar für den Status Quo ausgesprochen. Heisst: Bis zu einem allfälligen Rücktritt eines FDP Bundesrats (derzeit nicht absehbar) oder den National & Ständeratswahlen 2027 kann man die Diskussion vorerst ad acta legen.
Entschuldige, dass ich die "gelebte Praxis der letzten Jahrzehnte" hinterfrage. Eine Praxis, die aus einer Zeit stammt, in welcher es nur 4 grosse Parteien gab.
Und genau dahin will ich ja raus - man sollte die 2+2+2+1 Sitze nicht mehr auf Parteien verteilen, sondern auf Blöcke mit ähnlicher politischer Gesinnung. Ich mag nicht in der Vergangenheit leben, sondern die Realität akzeptieren - und diese ist nunmehr eine grössere Vielfalt an politischen Parteien. Verteilt man nach Blöcken, dann wäre dies definitiv gerechter. Dann hätte man eben 2 SVPler, 2 Linke, 2 CVP/GLP, 1 FDP.

Auslöser meines Beitrags war, dass es nur Gewinner gibt - dem habe ich widersprochen. Weil ich als einer von 54% der wählenden im Bundesrat in der Minderheit bin. Es gibt also eigentlich 54% Verlierer mit der aktuellen Zusammensetzung.
Ps.: Du darfst mir gerne aufzeigen, dass sowas in den letzten Jahrzehnten (mit Ausnahme der SVP-Untervertretung von 2007-2015) auch schon gab.
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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Ben King » 15.12.2023 18:41

gordon hat geschrieben:
15.12.2023 10:45
Ben King hat geschrieben:
15.12.2023 09:56
3 SVP
1 FDP
1 Mitte
1 Grüne / GLP
1 SP

Macht 7 :D
Und weshalb soll die svp 3 beanspruchen dürfen?
Hmmm, weisst Du, es geht so oder so nie ganz auf. Alles ist im Fluss. Manchmal sind die einen stärker, manchmal die andern. Teile mal 100 durch 7. Das ergibt 14.28%.

Sobald eine Partei diesen Prozentsatz erreicht, müsste diese Partei einen BR erhalten. Die SVP kommt nicht auf 42.85%, also bekommt sie 2 BR. Passt so. 3 wären zu viel. ;)
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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Leon1 » 15.12.2023 18:56

Green-White hat geschrieben:
15.12.2023 17:15
Leon1 hat geschrieben:
15.12.2023 16:59
Green-White hat geschrieben:
14.12.2023 08:21
Nur Gewinner?
[...] Die Mitte-Parteien (Mitte, GLP, EVP, etc) hätten Anrecht auf 2 Sitze, die Linken ebenfalls und die rechten auf 3 [...]
Stella hat geschrieben:
14.12.2023 12:05
[...] Die Mitte hat somit Anrecht auf 1 Sitz.
Grün+SP auch je einen. [...]
Die ganze Prozentrechnerei und willkürliche Zuschreibung von Parteien zu diesem oder jenem Block wurde in anderen Beiträgen schon ausreichend kritisiert. Wär aber eigentlich gar nicht nötig gewesen, weil schon eure Grundannahme (siehe farbig Markiertes) falsch ist.

Es gibt kein Anrecht einer Partei auf einen Bundesratssitz.
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Das ist kein Zufall: Der Normalfall in den Demokratien der Welt ist die Koalitionsregierung, nicht unser Konsensmodell. Dass SVP, FDP, SP und die Mitte jeweils kraft ihrer Parteistärke Anspruch (Nicht Anrecht!) auf 2+2+2+1 Sitze haben, ergibt sich einzig und allein aus der gelebten Praxis der letzten Jahrzehnte (= Zauberformel).

Man kann diese Praxis selbstverständlich kritisieren. Aber man darf nicht dem Irrglauben hinterherlaufen, dass Parteien mit 9,8 % bzw. 7,6 % Wähleranteil aus irgend einem Gerechtigkeitsverständnis heraus Anrecht auf Einsitz in der Regierung hätten.

Wenn die Bürgerlichen es wollten, könnten sie auch ohne die Linksparteien regieren. Analog könnte ein Verbund von SP bis FDP auch die SVP aus dem Bundesrat entfernen. Man stelle sich aber vor, wie sehr das die politische Kultur in der Schweiz vergiften würde. Kaum jemand hält die Zauberformel für die theoretische Ideallösung. Sie ist in praktischer Hinsicht aber heute der beste erreichbare Kompromiss.

Jeder Reformvorschlag ist letztlich an seiner praktischen Umsetzbarkeit zu messen, also daran, ob er im Parlament einen Konsens finden kann. Das Parlament hat sich am Mittwoch klar für den Status Quo ausgesprochen. Heisst: Bis zu einem allfälligen Rücktritt eines FDP Bundesrats (derzeit nicht absehbar) oder den National & Ständeratswahlen 2027 kann man die Diskussion vorerst ad acta legen.
Entschuldige, dass ich die "gelebte Praxis der letzten Jahrzehnte" hinterfrage. Eine Praxis, die aus einer Zeit stammt, in welcher es nur 4 grosse Parteien gab.
Und genau dahin will ich ja raus - man sollte die 2+2+2+1 Sitze nicht mehr auf Parteien verteilen, sondern auf Blöcke mit ähnlicher politischer Gesinnung. Ich mag nicht in der Vergangenheit leben, sondern die Realität akzeptieren - und diese ist nunmehr eine grössere Vielfalt an politischen Parteien. Verteilt man nach Blöcken, dann wäre dies definitiv gerechter. Dann hätte man eben 2 SVPler, 2 Linke, 2 CVP/GLP, 1 FDP.

Auslöser meines Beitrags war, dass es nur Gewinner gibt - dem habe ich widersprochen. Weil ich als einer von 54% der wählenden im Bundesrat in der Minderheit bin. Es gibt also eigentlich 54% Verlierer mit der aktuellen Zusammensetzung.
Ps.: Du darfst mir gerne aufzeigen, dass sowas in den letzten Jahrzehnten (mit Ausnahme der SVP-Untervertretung von 2007-2015) auch schon gab.
Steht in meinem Beitrag: Man darf die gelebte Praxis gerne kritisieren.
Steht auch in meinem Beitrag: Der Reformvorschlag muss konsensfähig sein. Das ist deine Block-Zauberformel eben derzeit nicht.

Nochmal: Man kann die GLP nicht einfach mit der Mitte zusammenrechnen. Die GLP ging mal mit der Mitte Listenverbindungen ein, mal mit SP/Grünen (z.B. in St.Gallen) oder auch mit der FDP. Konkret; der Aargauer GLP Nationalrat durfte dank Stimmen der SP/Grünen nach Bern, die Basel-Städtische GLP Nationalrätin dank Stimmen der FDP und LDP.

Wäre die Übereinstimmung von GLP & Mitte so klar wie du sie darstellst, würden sie sich auf nationaler Ebene stärker binden (z.B. in einer Fraktion). Dagegen gibt's aber von beiden Seiten erheblichen Widerstand. Ergo sieht man in der Bundesversammlung die beiden Parteien als unterschiedlich - und damit fehlt deinem Block-Vorschlag die praktische Akzeptanz, sowohl innerhalb der Mitte/GLP als auch ausserhalb (Rechte sehen die GLP eher als links, Linke eher als liberal).

PS. Sorry, aber deine 54 % Rechnung gehört ins Reich der Märchen und Mythen.
Man kann doch nicht einfach willkürlich und auf einer einzelnen Achse (links-rechts) einen Strich ziehen und irgendwelche Mehrheiten konstruieren. Du schmeisst hier eine Anna Rosenwasser (LGBTQ-Influencerin, SP-ZH) in den selben Topf wie den an der Landsgemeinde gewählten Thomas Rechsteiner (CVP-AI). Das ist in jeder Hinsicht absurd.
Zelli_Supastah hat geschrieben:
13.12.2023 19:44
Heute gibt es eigentlich nur Gewinner:
Die FDP hat weiterhin zwei BR-Sitze, die SP hat einen ihrer Kandidaten in den Bundesrat gebracht, die Mitte stellt die Bundespräsidentin, die GLP stellt den Bundeskanzler…und die SVP und die Grünen können nun wie absehbar 4 Jahre weiterjammern.
Die Aussage mit "nur Gewinner" stand ja auch nicht allein, Zelli hat erklärt wie der Satz zu verstehen ist. Statt darauf inhaltlich einzugehen hast du diesen 54%-Strohmann gebastelt und seither dagegen argumentiert. Ist halt nur weder das was Zelli gemeint hat, noch hat es mit der Realität zu tun. Mehrheiten im Bundesrat entstehen meist sachbezogen, selten nach dem Links-Rechts-Schema, und schon gar nicht fix entlang der Linie SVP+FDP vs. Mitte+EVP+GLP+SP+Grüne. Diese Trennung konstruierst alleine du...

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Green-White » 15.12.2023 19:59

Ich bin raus, ihr habt mich überzeugt. Schön werden 46% der Parlamentarier:innen durch 4 Bundesrät:innen vertreten!
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Ach, wie schade das wir 2000 Meister wurden - vorher war alles besser - und vorallem hatte es dann keine so elenden Motzer und Pessimisten...

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Stella » 15.12.2023 20:19

Green-White hat geschrieben:
15.12.2023 19:59
Ich bin raus, ihr habt mich überzeugt. Schön werden 46% der Parlamentarier:innen durch 4 Bundesrät:innen vertreten!
Ist kein schlechter Wert.
Schau mal in andere Länder.
Dort haben sie nur Mehrheitskoalitionen.

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Montecristo » 15.12.2023 20:51

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Zuletzt geändert von Montecristo am 10.02.2024 13:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Ben King » 16.12.2023 00:44

Montecristo hat geschrieben:
15.12.2023 20:51
Ob man nach Partei- oder nach Fraktionsstärke rechnet, das Ergebnis ist das selbe: 2x SVP, 2x SP 1x FDP, 1x Mitte und 1x Grüne. Damit wäre auch der Wille des Volkes mathematisch korrekt abgebildet. Und weil der Bundesrat kein Partei-Gremium ist, wäre es auch kein Problem, wenn 5 Parteien darin vertreten wären.

Um eine gewisse Konstanz zu gewährleisten, sollte man sich bei Neuwahlen auch daran halten. Nicht förderlich für die Konstanz sind allerdings Abwahlen. Ergo müssten bei einem Rücktritt eines FDP-Bundesrates innerhalb der nächsten 4 Jahre die Grünen "erben" dürfen. Erfolgt in den nächsten 4 Jahren kein Rücktritt, sollen die Karten bei den nächsten Wahlen in 4 Jahren neu gemischt werden.

Meine Meinung.
So einfach ist es nicht. Meinst du die Grün-Kommunisten oder die GLP?

1x SP
1x Grün-Kommunist
1x GLP
1x Mitte
1x FDP
2x SVP

würde gehen, aber sicher nicht

2x SP und noch ein 1 Grün-Kommunist, plus 1 GLP und 1 Mitte, welche auch eher Links sind. Das wären dann 4 eher Linke und nur 3 Rechte. Das Volk will aber 4 Rechte und 3 Linke und sicher nicht umgekehrt.
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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Stella » 16.12.2023 07:31

Ben King hat geschrieben:
16.12.2023 00:44
Montecristo hat geschrieben:
15.12.2023 20:51
Ob man nach Partei- oder nach Fraktionsstärke rechnet, das Ergebnis ist das selbe: 2x SVP, 2x SP 1x FDP, 1x Mitte und 1x Grüne. Damit wäre auch der Wille des Volkes mathematisch korrekt abgebildet. Und weil der Bundesrat kein Partei-Gremium ist, wäre es auch kein Problem, wenn 5 Parteien darin vertreten wären.

Um eine gewisse Konstanz zu gewährleisten, sollte man sich bei Neuwahlen auch daran halten. Nicht förderlich für die Konstanz sind allerdings Abwahlen. Ergo müssten bei einem Rücktritt eines FDP-Bundesrates innerhalb der nächsten 4 Jahre die Grünen "erben" dürfen. Erfolgt in den nächsten 4 Jahren kein Rücktritt, sollen die Karten bei den nächsten Wahlen in 4 Jahren neu gemischt werden.

Meine Meinung.
So einfach ist es nicht. Meinst du die Grün-Kommunisten oder die GLP?

1x SP
1x Grün-Kommunist
1x GLP
1x Mitte
1x FDP
2x SVP

würde gehen, aber sicher nicht

2x SP und noch ein 1 Grün-Kommunist, plus 1 GLP und 1 Mitte, welche auch eher Links sind. Das wären dann 4 eher Linke und nur 3 Rechte. Das Volk will aber 4 Rechte und 3 Linke und sicher nicht umgekehrt.
Ich glaube das Volk will Politiker, die fortschrittliche Ideen umsetzen, aber das altbewährte dazu auch schützen.

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Tram Nummer 6 » 16.12.2023 08:16

Stella hat geschrieben:
15.12.2023 07:46
Mein Vorschlag:

2 Sitze SVP
2 Sitze an die beiden Liberalen (FDP/GLP)
2 Sitze an die beiden Linken (SP/Grüne)
1 Sitz an die Mitte
Haben wir ja aktuell. :D

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Ben King » 16.12.2023 08:29

Stella hat geschrieben:
16.12.2023 07:31
Ben King hat geschrieben:
16.12.2023 00:44
Montecristo hat geschrieben:
15.12.2023 20:51
Ob man nach Partei- oder nach Fraktionsstärke rechnet, das Ergebnis ist das selbe: 2x SVP, 2x SP 1x FDP, 1x Mitte und 1x Grüne. Damit wäre auch der Wille des Volkes mathematisch korrekt abgebildet. Und weil der Bundesrat kein Partei-Gremium ist, wäre es auch kein Problem, wenn 5 Parteien darin vertreten wären.

Um eine gewisse Konstanz zu gewährleisten, sollte man sich bei Neuwahlen auch daran halten. Nicht förderlich für die Konstanz sind allerdings Abwahlen. Ergo müssten bei einem Rücktritt eines FDP-Bundesrates innerhalb der nächsten 4 Jahre die Grünen "erben" dürfen. Erfolgt in den nächsten 4 Jahren kein Rücktritt, sollen die Karten bei den nächsten Wahlen in 4 Jahren neu gemischt werden.

Meine Meinung.
So einfach ist es nicht. Meinst du die Grün-Kommunisten oder die GLP?

1x SP
1x Grün-Kommunist
1x GLP
1x Mitte
1x FDP
2x SVP

würde gehen, aber sicher nicht

2x SP und noch ein 1 Grün-Kommunist, plus 1 GLP und 1 Mitte, welche auch eher Links sind. Das wären dann 4 eher Linke und nur 3 Rechte. Das Volk will aber 4 Rechte und 3 Linke und sicher nicht umgekehrt.
Ich glaube das Volk will Politiker, die fortschrittliche Ideen umsetzen, aber das altbewährte dazu auch schützen.
Ich weiss nur, was das Volk nicht will. Deutsche Politiker, die zuerst Atomkraftwerke abschalten, bevor sie eine Alternative haben und dann Kohlekraftwerke hochfahren, um die Umwelt zu verpesten.😂
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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Stella » 16.12.2023 10:18

Ben King hat geschrieben:
16.12.2023 08:29
Stella hat geschrieben:
16.12.2023 07:31
Ben King hat geschrieben:
16.12.2023 00:44
Montecristo hat geschrieben:
15.12.2023 20:51
Ob man nach Partei- oder nach Fraktionsstärke rechnet, das Ergebnis ist das selbe: 2x SVP, 2x SP 1x FDP, 1x Mitte und 1x Grüne. Damit wäre auch der Wille des Volkes mathematisch korrekt abgebildet. Und weil der Bundesrat kein Partei-Gremium ist, wäre es auch kein Problem, wenn 5 Parteien darin vertreten wären.

Um eine gewisse Konstanz zu gewährleisten, sollte man sich bei Neuwahlen auch daran halten. Nicht förderlich für die Konstanz sind allerdings Abwahlen. Ergo müssten bei einem Rücktritt eines FDP-Bundesrates innerhalb der nächsten 4 Jahre die Grünen "erben" dürfen. Erfolgt in den nächsten 4 Jahren kein Rücktritt, sollen die Karten bei den nächsten Wahlen in 4 Jahren neu gemischt werden.

Meine Meinung.
So einfach ist es nicht. Meinst du die Grün-Kommunisten oder die GLP?

1x SP
1x Grün-Kommunist
1x GLP
1x Mitte
1x FDP
2x SVP

würde gehen, aber sicher nicht

2x SP und noch ein 1 Grün-Kommunist, plus 1 GLP und 1 Mitte, welche auch eher Links sind. Das wären dann 4 eher Linke und nur 3 Rechte. Das Volk will aber 4 Rechte und 3 Linke und sicher nicht umgekehrt.
Ich glaube das Volk will Politiker, die fortschrittliche Ideen umsetzen, aber das altbewährte dazu auch schützen.
Ich weiss nur, was das Volk nicht will. Deutsche Politiker, die zuerst Atomkraftwerke abschalten, bevor sie eine Alternative haben und dann Kohlekraftwerke hochfahren, um die Umwelt zu verpesten.😂
Wobei Kohle immer noch die bessere Umweltbilanz hat, als Importgas (LNG) aus Amerika.
Die Bevölkerung in den Förderorten geht vor die Hunde...

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Montecristo » 16.12.2023 13:02

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Zuletzt geändert von Montecristo am 10.02.2024 13:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Zelli_Supastah » 16.12.2023 13:41

Green-White hat geschrieben:
14.12.2023 08:21
Nur Gewinner?

Tatsache ist, dass das Volk eine Mitte-Linke Mehrheit ins Parlament gewählt hat, wir im Bundesrat aber weiterhin eine (Mitte)-rechte Mehrheit haben. Und nein, mit einem Grünen anstelle eines FDPler wäre es nur bedingt besser.
Die Mitte-Parteien (Mitte, GLP, EVP, etc) hätten Anrecht auf 2 Sitze, die Linken ebenfalls und die rechten auf 3. Damit wäre das Volk der Gewinner.
(Wie die Parteien die Sitze dann aufteilen, sollen sie entscheiden - einzig gute Personen sollten es sein.)
Mitte-Links-Mehrheit eine Tatsache? Eher Nonsens. Aus SVP-Optik vielleicht, nach der jeder ein Linker ist, der nicht mindestens am linken SVP-Rand herumlümmelt...und die lediglich dazu dient, das Oppositions-Märchen weiterhin überall herumzuerzählen.

Nationalrat:
Die SVP- und FDP-Fraktionen haben gemeinsam 95 Sitze im 200-köpfigen Nationalrat, die SP- und die beiden Grünen-Fraktionen 74. Und in der Mitte sind viele alles andere als links. Faktisch ist das immer noch ein Mitte-Rechts-Nationalrat. Dass die Resultate oft anders herauskommen, ist in erster Linie das Verdienst der SVP, die ausschliesslich ihre Maximallösungen durchdrücken will und kaum Hand für überparteilich tragfähige Lösungen bietet, bzw. deren Haltung, Auftreten und Strategie. Oppositionsgelaber ist halt immer noch einfacher als Verantwortung für Entscheide zu tragen, die man selber in Zusammenarbeit mit Andersdenkenden getroffen hat.

Ständerat:
Der 46-köpfige Ständerat wird parteienübergreifend als konservatives (sprich rechtes) Korrektiv zum Nationalrat gesehen. Und da sitzen derzeit lediglich 18 FDP-, SVP- und MCGler, 13 SPler und irgendwie Grüne...und 15 Mitte-Vertreter. Konservatives Korrektiv, obwohl der Anteil von SVP und FDP weit geringer (39,1%) ist als im Nationalrat (47,5%).

Dass nicht wenige Medien die kognitive Verzerrung der SVP übernehmen, überrascht nicht, wenn man den teilweise vorhandenen intellektuellen Hintergrund dieser Leute sieht. Die sind historisch, rechtsstaatlich und politisch teilweise so bewandert, wie eine Loredana als Landmann-Tochter durchgeht.
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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Zelli_Supastah » 16.12.2023 14:00

Green-White hat geschrieben:
15.12.2023 19:59
Ich bin raus, ihr habt mich überzeugt. Schön werden 46% der Parlamentarier:innen durch 4 Bundesrät:innen vertreten!
Viel gravierender ist, dass eine Grossregion mit mehr als 4 Millionen Einwohnern von lediglich 1 (einer!) Bundesrätin in einem Siebner-Regierungsgremium vertreten wird, zumal da es sich dabei um den Wirtschaftsmotor des Landes handelt. Den Bundeskanzler mitgerechnet wird praktisch die Hälfte der Bevölkerung von gerade mal einer Person in einem Achtergremium vertreten (12,5%). Das ist etwas, was nicht geht...und nicht ob jetzt 46 oder 54% der Parlamentarier oder der Bevölkerung 3 oder 4 BR-Sitze "haben". Erst recht nicht, wenn dieser Zustand Jahre bzw. Jahrzehnte anhalten wird...und in den in der Regierung marginalisierten Regionen Leute wie Tonis Trojaner-Esthi in den BR-Startlöchern stehen, die eigentlich aus dem eh schon unanständig übervertretenen Teil des Landes stammen.
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Re: Bundesratswahl

Beitrag von Zelli_Supastah » 16.12.2023 15:49

Zuschauer hat geschrieben:
16.12.2023 15:24
Zelli_Supastah hat geschrieben:
16.12.2023 14:00
Green-White hat geschrieben:
15.12.2023 19:59
Ich bin raus, ihr habt mich überzeugt. Schön werden 46% der Parlamentarier:innen durch 4 Bundesrät:innen vertreten!
Viel gravierender ist, dass eine Grossregion mit mehr als 4 Millionen Einwohnern von lediglich 1 (einer!) Bundesrätin in einem Siebner-Regierungsgremium vertreten wird, zumal da es sich dabei um den Wirtschaftsmotor des Landes handelt. Den Bundeskanzler mitgerechnet wird praktisch die Hälfte der Bevölkerung von gerade mal einer Person in einem Achtergremium vertreten (12,5%). Das ist etwas, was nicht geht...und nicht ob jetzt 46 oder 54% der Parlamentarier oder der Bevölkerung 3 oder 4 BR-Sitze "haben". Erst recht nicht, wenn dieser Zustand Jahre bzw. Jahrzehnte anhalten wird...und in den in der Regierung marginalisierten Regionen Leute wie Tonis Trojaner-Esthi in den BR-Startlöchern stehen, die eigentlich aus dem eh schon unanständig übervertretenen Teil des Landes stammen.
was ich am gravierendsten finde ist die tatsache, dass nicht die fähigsten in den br gewählt werden sondern entweder parteisoldaten oder sonst solche, die aus sicht der anderen parteien am wenigsten schaden anrichten können. oder grad beides zusammen. DAS ist das wahre drama um den bundesrat.

von den sieben aktuellen bundesratenden (ok so, liebe woker?) sind max. 1-2 wirklich tauglich, sprich können führen, sind fachlich gut und verfügen halbwegs über die persönliche grösse, die so ein amt eigentlich erfordern würde.
Das macht eine Konsensregierung ja grad aus. Hätten wir da immer die Leithammelen drin, ginge es zu und her wie im Irrenhaus...oder der aktuellen deutschen Regierung. Mit 5 Schlaffiguranten und 2 Führungsnasen funktioniert das viel reibungsloser, effizienter und am Ende auch mittelmässig-schweizerischer.
Casa del calcio svizzero, Corleone presso Berna

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