blubbblabb hat geschrieben: ↑02.12.2024 11:44
Du bist der einzige der in dieser Diskussionsrunde sich daran aufreibt, dass gewisse Medien die Wortwahl skandalisieren. Alle anderen finden die Wortwahl vielleicht noch unnötig, der Rest benutzt diese Wortwahl weil es so im Papier steht. Was also soll der Beitrag? Nirgends steht dass ich diese Wortwahl als Skandal empfinde?
Die Mehrzahl der deutschen Medien skandalisiert diese Begriffe. Inklusive der von dir gebrachte Artikel. Wenn du pauschal sagst, dass das Handeln der FDP von links bis rechts als skandalös angesehen wird, gehe ich selbstverständlich davon aus, dass dieser Aspekt mitgemeint ist. Wenn dem nicht so ist, dann sind wir immerhin in diesem Punkt untereinander d'accord. Die Medienkampagne darf ich dann aber trotzdem lächerlich finden.
blubbblabb hat geschrieben: ↑02.12.2024 11:44
Ich sehe absolut keinen Grund in einer Diskussionsrunde über das skandalöse Verhalten der FDP von ca. September-November 2024 auf etwaige Fehler der SPD, Grünen und co. einzugehen? Warum auch? Sie sind nicht Thema. Wenn man in einer Diskussionsrunde auf einen kritischen Vorwurf über ein Versagen mit einem Verweis auf ein Fehlverhalten oder einen Missstand auf der anderen Seite verweist, dann nennt man das Whataboutismus. Das weisst du genauso gut wie ich und alle anderen hier. Wenn wir das zulassen, können wir es auch ganz lassen.
Es sind nebst den Medien die Grünen und die SPD, die derzeit eine Empörungskampagne vorantreiben. Wenn diese zwei Parteien der FDP das Lügen vorwerfen, dann nennt der eine Esel den anderen Langohr. Auch hier: Wenn wir uns darüber nicht uneinig sind, dass auf beiden Seiten gelogen wird, dann müssen wir den Punkt ja nicht weiter ausdiskutieren. Ich darf die laute Empörung bei SPD und Grünen aber immer noch als übertrieben bzw. als Wahlkampfgeplänkel einordnen.
blubbblabb hat geschrieben: ↑02.12.2024 11:44
Nur weil ein Misstand existiert, darf man deiner Meinung nach also nicht mehr auf alle anderen reagieren? Wenn das so zutrifft wie du es beschreibst, dann verteidigst du ausschliesslich deine Parteilinie und dann ist das was Luigi schreibt nämlich auch nicht zutreffend, sonst würdest du nicht so reagieren.
Doch, darf man. Man setzt sich damit aber dem Vorwurf der Doppelmoral aus. Wenn du meinst, aus meiner Kritik der laufenden Medienkampagne eine Verteidigung der eigenen Parteilinie zu lesen, dann glaub das. Ich für meinen Teil war mir noch nichtmal bewusst, dass ich eine Parteilinie habe, die es zu verteidigen gäbe.
blubbblabb hat geschrieben: ↑02.12.2024 11:44
1a Whataboutismus. Gratulation. Keine Ahnung was das jetzt soll. Ehrlich nicht. In keinem meiner Sätze findest du irgendwo dass ich etwaiges Fehlverhalten der oben genannten nicht vielleicht genauso skandalös finde wie du. Es hat nichts aber nichts mit der DIskussion zu tun und trägt auch absolut nichts dazu bei. Was auch der Grund ist warum ich diene Bezeichnung von Scholz als Cumex-Scholz als Nebelkerze abtue. Soll ich trotzdem mal noch kurz drauf eingehen? Ja, kann ich.
... Ich hatte gehofft du würdest auf Scholz eingehen, dem mutmasslichen Cum-Ex Lügner, der dem mutmasslichen D-Day Lügner das Lügen vorwirft. Der trotzdem Kanzler wurde, und es nochmal werden will. Aber offenbar kann eine zentrale Figur der Ampel (und letztlich auch des Scheiterns selbiger) ein ähnliches Handeln an den Tag legen, wie er es bei anderen kritisiert (Lügen, ein Polit-Theater aufführen, dem Koalitionspartner unerfüllbare Forderungen stellen). Und wenn man das als Doppemoral bezeichnet dann betreibt man whataboutismus. Also gut, Deckel drauf.
blubbblabb hat geschrieben: ↑02.12.2024 11:44
Der Pseudo-Skandal von Habeck war eine von rechts motivierte Schlammschlacht. Oder wieso denkst du darf der linksaussen blog sagen, dass das rechte Magazin Cicero Sachen dazu gedichtet hat um einen Skandal entstehen zu lassen?
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles ... verpetzer/
Gut, dann halt Habeck. Die obige Geschichte mag von Cicero aufgeblasen sein, aber darauf habe ich gar nicht angespielt. Lemke und Habeck haben dem Bundestag erzählt, die Kraftwerksbetreiber hätten gar kein Interesse am Weiterbetrieb gezeigt. Der ehemalige Kraftwerksbetreiber von Isar II sagt, das stimme so einfach nicht. Darüber hinaus sagte Habeck, die Kraftwerke seien seit 13 Jahren nicht mehr kontrolliert worden. Ein TÜV Techniker sagt, das stimmt so einfach nicht. Übrigens: Ich halte das ausdrücklich nicht für einen Skandal, wenn ein grüner Minister den Atomausstieg durchzieht und dem widersprechende Fakten unter den Tisch fallen lässt.
Steht doch im Artikel: Die grüne Jugend will eine sozialistische Wirtschaftspolitik und hat gemerkt, dass sie dafür in der falschen Partei sitzt. Kann passieren... Aber was hat das mit dem Rest der Diskussion zu tun?
blubbblabb hat geschrieben: ↑02.12.2024 11:44
Die Ampel hat sich im August auf den Haushaltsentwurf geeinigt. Oder etwa nicht? Dazu gehört auch die FDP. Lindner hatte danach in Eigenregie einen Monat später zusammen mit dem F-Kabinett der provozierte Bruch mit der Ampel angefangen heraus zu arbeiten weil das Finanzministerium unter seiner Führung ist und er sein ego nicht dazu abringen konnte konsenspolitik zu betreiben.
Das ist eine eigenwillige Interpretation. Die Ampel hat sich mit Biegen und Brechen auf einen
Entwurf geeinigt, in dem Ausgaben und Einahmen (plus Neuverschuldung) noch nicht ausbalanciert waren. Diese auf später verschobene Ausbalancierung war aber schon zum Vornherein klar als wahrscheinliche Bruchstelle zu erkennen. Die FDP wollte eine Ausgabenkürzung, was mit SPD & Grünen nicht zu machen war. Diese wiederum wollten (erneut!) versuchen, den Verfassungsartikel zur Schuldenbremse auszutricksen. Das war für die FDP nie und nimmer zustimmungsfähig. Und überdies auch maximal verantwortungslos, ein erneutes Verfassungsurteil hätte die noch viel grössere Krise ausgelöst. Das Narrativ stimmt einfach nicht, dass die FDP beim Hausalt bis September kompromissbereit war und ab September nicht mehr. In den wesentlichen Streitpunkten war man sich nie einig, und es war seit Januar 2024 absehbar, das man das voraussichtlich auch nicht mehr wird.
blubbblabb hat geschrieben: ↑02.12.2024 11:44
Wie war das noch gleich mit sich hinterfragen?

Klassisches "moving the post". Das Tor war da, ich hab dir aufgezeigt dass deine Aussage von "wochenlang im voraus" vorbereite Reden Unsinn ist. Dann steh auch dazu Unsinn verbreitet zu haben und nicht à la tomtom "ach, jetzt spielts auch keine Rolle mehr"
Moment. Du hast mir einen Artikel gezeigt, der die Aussage tätigt, Scholz hätte am Montag die Rede für Mittwoch vorbereiten lassen. Dieser Artikel zeichnet die von Maulwürfen stammenden Interna der FDP detailliert nach, während man nichts davon erfährt, woher die Info mit den drei Reden der SPD kommt. Nur weil man in diesem Artikel nichts davon hört, was bei der SPD intern so geplant wurde, heisst nicht, dass es längerfristige Planungen nicht gab.
Und die zwei Tage Vorbereitungszeit müssen wir jetzt einfach glauben, was ich - wenn dir dieses Detail wichtig ist - auch kann. Ich kannte den Zeit-Artikel beim Verfassen meines Beitrags nämlich auch noch nicht. Du meintest, die Rede wäre spontan gewesen, ich meinte, sie sei länger vorbereitet worden. Der für mein Argument wesentliche Umstand ist aber,
dass sie vorbereitet war, und das sogar in verschiedenen Versionen. Scholz hat ein pseudo-emotionales Theaterstück aufgeführt (was wäre eigentlich in der Einigungs-Rede gestanden...?) und damit einfach die UNO-Reverse Karte gezogen, bevor Lindner sein geplantes Theater inszenieren konnte. Entweder man findet diese Unaufrichtigkeit skandalös, dann aber bitte bei beiden, oder es ist Teil des politischen Betriebs. Ich meine letzteres, auch wenn das bedauerlich ist.