die Kleinen würde ich ja gerne unterstützen. Aber ich befürchte, dass da zu viel zu den grossen drei Familien Ringier, Lebrument, Wanner fliesst. Und gerade der BLICK hat meines Erachtens gezeigt, dass er diese Unterstützung nicht verdient.Luigi hat geschrieben: ↑10.01.2022 09:19Damit der Pressespiegel nicht mit politischen Diskussionen überhäuft wird, habe ich einen neuen Thread hier im OT eröffnet. Voilà!
Am 13. Februar 2022 stimmen die Schweizer Stimmberechtigten über das Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien ab.
https://youtu.be/_onyd0ovFEI
In Kürze:
Zeitungen, private Radio- und Fernsehstationen und Online-Medien versorgen die Bevölkerung täglich mit Informationen aus ihrer Region und der Schweiz. Sie tragen zur politischen Meinungsbildung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.
Trotz ihrer Bedeutung sind die lokalen und regionalen Medien aber finanziell unter Druck geraten: Werbegelder fliessen vermehrt zu grossen internationalen Internetplattformen. Viele Zeitungen sind verschwunden. Auch die privaten Radio- und Fernsehstationen haben weniger Werbeeinnahmen.
Bundesrat und Parlament wollen die lokalen und regionalen Medien stärken. Der Bund vergünstigt seit langem die Zustellung von abonnierten Zeitungen. Diese Vergünstigung wird auf Zeitungen mit grösserer Auflage und auf die Zustellung früh am Morgen ausgedehnt. Zudem werden Online-Medien gefördert, und Lokalradios und das Regionalfernsehen können finanziell stärker unterstützt werden. Bedingung ist, dass sie sich vorwiegend an ein schweizerisches Publikum richten und Themen aus verschiedenen Bereichen der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft behandeln.
Die Fördermassnahmen werden aus den Einnahmen der bestehenden Radio- und Fernsehabgabe sowie über den Bundeshaushalt finanziert.
Die Abstimmungsfrage: Wollen Sie das Bundesgesetz vom18. Juni 2021 über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien annehmen?
Empfehlung von Bundesrat und Parlament
Bundesrat und Parlament wollen mit einer stärkeren Unterstützung der Medien verhindern, dass noch mehr Zeitungen verschwinden oder Privatradios aufgeben müssen. Nur so wird auch künftig über alle Regionen berichtet. Das ist wichtig für die Bevölkerung und die direkte Demokratie.
Empfehlung des Referendumskomitees
Für das Referendumskomitee ist die vorgesehene Unterstützung der Medien eine Verschleuderung von Steuergeldern, von der reiche Verlage profitieren. Nach Ansicht des Komitees werden die Medien durch die Unterstützung zudem zu Staatsmedien. Die direkte Demokratie der Schweiz braucht aber unabhängige Medien.
Mehr dazu unter https://admin.ch/medien-massnahmen
Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Danke Alain Sutter - es war ne geile Zeit!
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Danke Luigi fürs Off Topic.Luigi hat geschrieben: ↑10.01.2022 09:29Beim rot markierten Teil sind wir uns einig. Mehr Geld heisst aber nicht gleich mehr Qualität. Oder denkst du ernsthaft, dass sich bei einem Ja bei FM1 und TVO inhaltlich etwas ändern würde? Ich nicht. Okay, es geht vielleicht um deren Fortbestehen und damit verbunden um Arbeits- und Ausbildungsplätze. Aber mal abgesehen von diesen sozialen Aspekten braucht es diese beiden Medien für mich nicht, weil ich mit deren Existenz null Mehrwert habe.Mythos hat geschrieben: ↑10.01.2022 08:51Wenn die Werbe-Einnahmen wegbrechen, weil alle nur noch bei den Big Data-Konzernen in den USA ihre Werbung schalten, dann werden Redaktionen ausgedünnt und zusammengelegt. Die Medienvielfalt ist aber essentiell für unsere Demokratie. Gerade in diesen Zeiten, wo Fake-News-Fabriken Zehntausende von unterbelichteten Schwurbler-Trotteln in diesem Land nach Belieben steuern und manipulieren können. Mediengesetz darum ein klares fettes JA.
Aber das ist der falsche Thread für diese Diskussion. Ab ins Offtopic damit. Danke.
Zum Thema: Du musst es anders sehen: noch weniger Geld als heute bedeutet noch weniger Qualität, weil die Redaktionen kleiner und kleiner werden.
Übrigens hat die Schwurbler-Nation am letzten Samstag in Zürich auch gegen das Medienpaket demonstriert. Was für eine Überraschung aber auch. Je schwächer die traditionellen Medien, desto stärker können die Fake-News-Fabriken ihre Lügen verbreiten.
Obiger Inhalt entspricht zu mindestens 1878% Zuschis stets legendärer Meinung.
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Die kleinen Verlage werden auch ihren Anteil bekommen. Wenn du diese also unterstützen willst, dann musst du Ja stimmen und die Kröte mit Ringier schlucken. Sonst gibt es bei den kleinen Verlage dann bald nichts mehr zu unterstützen, weil es sie nicht mehr gibt.
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Unser (mehr oder weniger) geliebtes Tagblatt gehört zu Wanner, also zu einem grossen Player. Und als Tagblattleser bekomme ich jetzt schon regelmässig Vögel wenn ich Artikel von Kari Kälin oder Henry Habegger lesen muss, fehlt nur noch Harry Hirsch.Mythos hat geschrieben: ↑10.01.2022 10:01Die kleinen Verlage werden auch ihren Anteil bekommen. Wenn du diese also unterstützen willst, dann musst du Ja stimmen und die Kröte mit Ringier schlucken. Sonst gibt es bei den kleinen Verlage dann bald nichts mehr zu unterstützen, weil es sie nicht mehr gibt.
Trotzdem schmerzt jede weitere Ausdünnung des Tagblattes und wenn es dann irgendwann mal eingestellt wird, dann kommt der grosse Aufschrei erst recht.
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Genau, darum unbedingt ein fettes Ja zum Medienpaket.danielraschle hat geschrieben: ↑10.01.2022 10:14Unser (mehr oder weniger) geliebtes Tagblatt gehört zu Wanner, also zu einem grossen Player. Und als Tagblattleser bekomme ich jetzt schon regelmässig Vögel wenn ich Artikel von Kari Kälin oder Henry Habegger lesen muss, fehlt nur noch Harry Hirsch.Mythos hat geschrieben: ↑10.01.2022 10:01Die kleinen Verlage werden auch ihren Anteil bekommen. Wenn du diese also unterstützen willst, dann musst du Ja stimmen und die Kröte mit Ringier schlucken. Sonst gibt es bei den kleinen Verlage dann bald nichts mehr zu unterstützen, weil es sie nicht mehr gibt.
Trotzdem schmerzt jede weitere Ausdünnung des Tagblattes und wenn es dann irgendwann mal eingestellt wird, dann kommt der grosse Aufschrei erst recht.
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Ich sehe es ähnlich wie ihr. Gerne hätte ich mehr Geld für qualitativ guten Regional-Journalismus. Aber ich muss ehrlich sagen, aktuell finde ich dürftig, was das Tagblatt aus den Regionen berichtet. Die Region Thurgau wird immer mehr komprimiert. Unterdessen gibts gefühlt gerade mal noch je eine Seite für Oberthurgau, Weinfelden (Mittelthurgau), Frauenfeld und Kreuzlingen. Früher war das Jahresabo deutlich günstiger dafür die Zeitung viel umfangreicher. Irgendwie geht hier die Entwicklung in eine ganz schlechte Richtung.
Mein Problem ist auch, dass ich viele Onlinemedien und die grossen Verlagshäuser, allen voran Ringier, nicht zusätzlich finanziell unterstützen möchte. Ich denke auch, dass Hr. Walder mit seiner Äusserung, dass man versucht den Staat zu unterstützen, dem Mediengesetz einen grossen Bärendienst erwiesen hat. Der Staat subventioniert die Medien und Blick lobt den Bundesrat. So war das glaube ich mit der vierten Staatsgewalt nicht gemeint.
Lustigerweise habe ich grad kürzlich einen Podcast mit Rolf Fringer gesehen. Er sagte, dass er 2 Mal eine Blickkampagne (einmal das Debakel von Baku) gegen sich ertragen musste. In Deutschland gäbe es zwar viel mehr Tages- und Sportzeitungen und damit eine höhere Aufmerksamkeit. Allerdings hätte er dies fast besser gefunden, da bei mehreren Medien die öffentliche Berichterstattung ausgewogener war. Ich fand seine Ansicht nicht so verkehrt. Der Blick hat einfach zu viel Gewicht in der Sportberichterstattung. Wenn wir ehrlich sind, sind Böni, Buchli und Co. ja jetzt nicht grad die fachlichen Überflieger.
Mein Problem ist auch, dass ich viele Onlinemedien und die grossen Verlagshäuser, allen voran Ringier, nicht zusätzlich finanziell unterstützen möchte. Ich denke auch, dass Hr. Walder mit seiner Äusserung, dass man versucht den Staat zu unterstützen, dem Mediengesetz einen grossen Bärendienst erwiesen hat. Der Staat subventioniert die Medien und Blick lobt den Bundesrat. So war das glaube ich mit der vierten Staatsgewalt nicht gemeint.
Lustigerweise habe ich grad kürzlich einen Podcast mit Rolf Fringer gesehen. Er sagte, dass er 2 Mal eine Blickkampagne (einmal das Debakel von Baku) gegen sich ertragen musste. In Deutschland gäbe es zwar viel mehr Tages- und Sportzeitungen und damit eine höhere Aufmerksamkeit. Allerdings hätte er dies fast besser gefunden, da bei mehreren Medien die öffentliche Berichterstattung ausgewogener war. Ich fand seine Ansicht nicht so verkehrt. Der Blick hat einfach zu viel Gewicht in der Sportberichterstattung. Wenn wir ehrlich sind, sind Böni, Buchli und Co. ja jetzt nicht grad die fachlichen Überflieger.
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Wort für WortLuigi hat geschrieben: ↑10.01.2022 10:54
Weshalb noch weniger Geld als heute? Wäre das denn bei einem Nein der Fall?
Grundsätzlich sprechen wir doch von einem Markt, bei dem Nachfrage und Angebot hoch sind. Problematisch ist einfach, dass sich der Markt in den vergangenen Jahren sehr einseitig verlagert hat. Grosse Medienkonzerne können einerseits ihre Kosten durch besseren Einsatz der Ressourcen tief halten und sind anderseits durch die viel breitere Streuung für die zahlenden Inserenten attraktiver. Das wiederum hat zur Folge, dass kleine, meist regionale Zeitungen erstmal das Nachsehen haben und immer öfter Inserenten verlieren. Durch die fehlenden Einnahmen mussten die Kosten gesenkt, die Zeitungen ausgedünnt und zusätzlich bezahlbare Dienstleistungen eingeführt werden. Und damit begann eine Spirale zu drehen, die nicht mehr aufzuhalten ist. Auch nicht, in dem die öffentliche Hand diese Medien mit zusätzlichen Geldern stützt. Am Ende des Tages werden das nämlich nicht mehr als lebenserhaltende Massnahmen gewesen sein, die das Leben zwar verlängerten, nicht aber besser gemacht haben. Wollen wir das wirklich?
Ja, ich möchte auch in Zukunft gerne auf eine Medienvielfalt zählen. Nur, wenn diese Vielfalt Blick, 20 Minuten, watson, nau.ch usw. heisst, weil ein Grossteil der Bevölkerung nicht mehr in der Lage ist, eine journalistisch hochwertigere Zeitung wie die NZZ, den Tagesanzeiger usw. zu lesen, dann läuft doch etwas Grundlegendes falsch. Und wenn sich die Jugend von heute nur noch über Gratisangebote und Social Media informieren möchte, dann ist das zwar tragisch und für die Zukunft beängstigend, ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich die anderen Zeitungen endlich mal selber hinterfragen und vielleicht auch neu erfinden müssen. Für mich geht die Lösung nur über Qualität auf der einen und Einschränkungen auf der anderen Seite. Mit Einschränkungen meine ich allerdings nicht die Einschränkung der Verfügbarkeit, sondern die Einschränkung von Gratis-Angeboten. Insbesondere für Social Media muss dringend eine Lösung gefunden werden.
Ich könnte mich zu diesem Thema in Rage schreiben ... Würde ich auch, wenn da nicht noch die Arbeit wäre.
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Gute Zusammenfassung zum Thema: https://www.republik.ch/2022/01/05/medi ... /befragung
Die Republik zeigt übrigens gerade auch, wie guter Journalismus ohne Subventionen gehen kann. Ist aber sicher eher die Ausnahme.
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Die Republik wird jedoch nie von meinem Wohnort berichten, sondern schreibt über allgemeine, nationale Themen. "Die Republik" oder auch " Die Schwurbler-Ostschweiz" oder "Die Weltwoche", die "WOZ", der "Nebelspalter" und nimm sonst, was du willst, die betreiben keinen Lokaljournalismus wie das Tagblatt und die Schwesternblätter. Nur dort kann ich mehr oder weniger regelmässig über meine Wohngemeinde lesen, ein Portrait der Gemeindepräsidentenkandidaten, wer sich in die Schulbehörde wählen lassen will, wieso die Gesundheitsbehörde dem Dorfmetzger den Laden dicht gemacht hat, weshalb dieses Bauprojekt wichtig für die Gemeinde und deren Bewohner ist, was die Gegnerschaft dazu sagt usw. usf. Diesen Hyperlokaljournalismus erhalte ich nur noch vom St. Galler Tagblatt/Thurgauer Zeitung/Appenzeller Zeitung usw. Ja, es gibt auch noch irgewndwelche Gemeindeblättli, wo teilweise der Gemeindepräsident noch selber in die Tasten haut. Das ist dann wirklich Hofberichterstattung und kein Journalismus. Ja, das Tagblatt und auch die Thurgauer Zeitung ist dünner geworden (meines Wissens eben auch die Redaktion, weil Abgänge nicht ersetzt wurden) und der Preis dafür ist sehr hoch. Aber der Preis wird noch viel höher sein, den wir zu zahlen haben, wenn wir gar keinen unabhängigen Lokaljournalismus mehr haben werden.Rock'n'Roll, Baby! hat geschrieben: ↑10.01.2022 20:09Gute Zusammenfassung zum Thema: https://www.republik.ch/2022/01/05/medi ... /befragung
Die Republik zeigt übrigens gerade auch, wie guter Journalismus ohne Subventionen gehen kann. Ist aber sicher eher die Ausnahme.
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Ich möchte noch hinzufügen, dass auch viele Bereiche der lokalen Kultur oder des Sports eigentlich darauf angewiesen wären, dass über Ausstellungen, etc. berichtet wird.Tram Nummer 6 hat geschrieben: ↑11.01.2022 01:36Die Republik wird jedoch nie von meinem Wohnort berichten, sondern schreibt über allgemeine, nationale Themen. "Die Republik" oder auch " Die Schwurbler-Ostschweiz" oder "Die Weltwoche", die "WOZ", der "Nebelspalter" und nimm sonst, was du willst, die betreiben keinen Lokaljournalismus wie das Tagblatt und die Schwesternblätter. Nur dort kann ich mehr oder weniger regelmässig über meine Wohngemeinde lesen, ein Portrait der Gemeindepräsidentenkandidaten, wer sich in die Schulbehörde wählen lassen will, wieso die Gesundheitsbehörde dem Dorfmetzger den Laden dicht gemacht hat, weshalb dieses Bauprojekt wichtig für die Gemeinde und deren Bewohner ist, was die Gegnerschaft dazu sagt usw. usf. Diesen Hyperlokaljournalismus erhalte ich nur noch vom St. Galler Tagblatt/Thurgauer Zeitung/Appenzeller Zeitung usw. Ja, es gibt auch noch irgewndwelche Gemeindeblättli, wo teilweise der Gemeindepräsident noch selber in die Tasten haut. Das ist dann wirklich Hofberichterstattung und kein Journalismus. Ja, das Tagblatt und auch die Thurgauer Zeitung ist dünner geworden (meines Wissens eben auch die Redaktion, weil Abgänge nicht ersetzt wurden) und der Preis dafür ist sehr hoch. Aber der Preis wird noch viel höher sein, den wir zu zahlen haben, wenn wir gar keinen unabhängigen Lokaljournalismus mehr haben werden.Rock'n'Roll, Baby! hat geschrieben: ↑10.01.2022 20:09Gute Zusammenfassung zum Thema: https://www.republik.ch/2022/01/05/medi ... /befragung
Die Republik zeigt übrigens gerade auch, wie guter Journalismus ohne Subventionen gehen kann. Ist aber sicher eher die Ausnahme.
Auch dort wird die Zeitung immer dünner und die Berichterstattung mager.
Inwiefern dies jedoch mit dem neuen Gesetz verbessert werden könnte, ist eine andere Frage.
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Mir geht's weniger um "die Kleinen" oder "die Grossen". CH Media und das Tagblatt sind ja sicher kein kleiner Player. Und dennoch sind sie die einzigen, die noch wirklich Lokaljournalismus betreiben, was natürlich extrem aufwändig ist, weil man nur einen kleinen Markt beackert. All die Blätter, die sich da nun als so unabhängig rühmen, die werden nie fähig sein, eine Geschichte auf die lokale Ebene herunterzubrechen. Es sei denn, es ist eine sehr aussergewöhnliche Geschichte, die regional oder gar national interessiert. Aber die gibt's vielleicht alle paar Jahre mal - wenn überhaupt.Luigi hat geschrieben: ↑11.01.2022 14:34Soweit alles richtig. Wie viel von den zusätzlich (!) 130 Millionen pro Jahr - vorab mal für sieben Jahre - werden zur Förderung der lokalen Berichterstattung in entsprechende Zeitungshäuser fliessen?
Das Problem ist einfach, dass der Schlüssel, nach welchem die Verteilung stattfinden soll, eben genau NICHT die kleinen berücksichtigen wird.
Und wenn ich dann "unabhängig" höre von Blättern wie die Gratiszeitungen von Blocher, wie etwa die Oberthurgauer Nachrichten, die quasi null redaktionelle Eigenleistungen drin haben, dann kann man das wirklich nicht ernst nehmen. Auch der gute Herr Gut, dem nun ja mit der Veröffentlichung des Walder-Videos ein veritabler Coup gelungen ist, ist kaum unabhängiger als ein Blick-Journi. Zumal er kürzlich ja auch nicht sagen wollte, wer denn die Geldgeber hinter seiner Publikation sind. Nur so von wegen "Transparenz" und "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing".
Kurz gesagt: Das Tagblatt mag nicht immer glänzen, aber es ist das einzige Medium in der Ostschweiz, das noch umfassend über das alltägliche Leben berichtet, wenn auch etwas weniger als bisher. Dass ausgrechnet jetzt, da all die Schwurbler mit ihren Fake-News Hochkonjunktur haben, die Abstimmung zum dümmsten Zeitpunkt kommt, ist natürlich unglücklich.
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Ich komme zum Schluss, dass man sich mit einem JA mit Steuergeldern nur eine gewisse Zeit erkauft. Das muntere Kostensparen wird nicht aufzuhalten sein. Lieber ein NEIN, dafür dann eben wirklich unabhängige Produkte oder wirklich lokale Plattformen unterstützen.Tram Nummer 6 hat geschrieben: ↑11.01.2022 15:29Mir geht's weniger um "die Kleinen" oder "die Grossen". CH Media und das Tagblatt sind ja sicher kein kleiner Player. Und dennoch sind sie die einzigen, die noch wirklich Lokaljournalismus betreiben, was natürlich extrem aufwändig ist, weil man nur einen kleinen Markt beackert. All die Blätter, die sich da nun als so unabhängig rühmen, die werden nie fähig sein, eine Geschichte auf die lokale Ebene herunterzubrechen. Es sei denn, es ist eine sehr aussergewöhnliche Geschichte, die regional oder gar national interessiert. Aber die gibt's vielleicht alle paar Jahre mal - wenn überhaupt.Luigi hat geschrieben: ↑11.01.2022 14:34Soweit alles richtig. Wie viel von den zusätzlich (!) 130 Millionen pro Jahr - vorab mal für sieben Jahre - werden zur Förderung der lokalen Berichterstattung in entsprechende Zeitungshäuser fliessen?
Das Problem ist einfach, dass der Schlüssel, nach welchem die Verteilung stattfinden soll, eben genau NICHT die kleinen berücksichtigen wird.
Und wenn ich dann "unabhängig" höre von Blättern wie die Gratiszeitungen von Blocher, wie etwa die Oberthurgauer Nachrichten, die quasi null redaktionelle Eigenleistungen drin haben, dann kann man das wirklich nicht ernst nehmen. Auch der gute Herr Gut, dem nun ja mit der Veröffentlichung des Walder-Videos ein veritabler Coup gelungen ist, ist kaum unabhängiger als ein Blick-Journi. Zumal er kürzlich ja auch nicht sagen wollte, wer denn die Geldgeber hinter seiner Publikation sind. Nur so von wegen "Transparenz" und "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing".
Kurz gesagt: Das Tagblatt mag nicht immer glänzen, aber es ist das einzige Medium in der Ostschweiz, das noch umfassend über das alltägliche Leben berichtet, wenn auch etwas weniger als bisher. Dass ausgrechnet jetzt, da all die Schwurbler mit ihren Fake-News Hochkonjunktur haben, die Abstimmung zum dümmsten Zeitpunkt kommt, ist natürlich unglücklich.
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Das ist mMn genau der Punkt. Symptombekämpfung vs. strukturelles Problem. Momentan haben wir noch andere wichtigere, langjährige Baustellen,, z.B. das Gesundheitssystem.Rock'n'Roll, Baby! hat geschrieben: ↑11.01.2022 19:17Ich komme zum Schluss, dass man sich mit einem JA mit Steuergeldern nur eine gewisse Zeit erkauft. Das muntere Kostensparen wird nicht aufzuhalten sein. Lieber ein NEIN, dafür dann eben wirklich unabhängige Produkte oder wirklich lokale Plattformen unterstützen.Tram Nummer 6 hat geschrieben: ↑11.01.2022 15:29Mir geht's weniger um "die Kleinen" oder "die Grossen". CH Media und das Tagblatt sind ja sicher kein kleiner Player. Und dennoch sind sie die einzigen, die noch wirklich Lokaljournalismus betreiben, was natürlich extrem aufwändig ist, weil man nur einen kleinen Markt beackert. All die Blätter, die sich da nun als so unabhängig rühmen, die werden nie fähig sein, eine Geschichte auf die lokale Ebene herunterzubrechen. Es sei denn, es ist eine sehr aussergewöhnliche Geschichte, die regional oder gar national interessiert. Aber die gibt's vielleicht alle paar Jahre mal - wenn überhaupt.Luigi hat geschrieben: ↑11.01.2022 14:34Soweit alles richtig. Wie viel von den zusätzlich (!) 130 Millionen pro Jahr - vorab mal für sieben Jahre - werden zur Förderung der lokalen Berichterstattung in entsprechende Zeitungshäuser fliessen?
Das Problem ist einfach, dass der Schlüssel, nach welchem die Verteilung stattfinden soll, eben genau NICHT die kleinen berücksichtigen wird.
Und wenn ich dann "unabhängig" höre von Blättern wie die Gratiszeitungen von Blocher, wie etwa die Oberthurgauer Nachrichten, die quasi null redaktionelle Eigenleistungen drin haben, dann kann man das wirklich nicht ernst nehmen. Auch der gute Herr Gut, dem nun ja mit der Veröffentlichung des Walder-Videos ein veritabler Coup gelungen ist, ist kaum unabhängiger als ein Blick-Journi. Zumal er kürzlich ja auch nicht sagen wollte, wer denn die Geldgeber hinter seiner Publikation sind. Nur so von wegen "Transparenz" und "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing".
Kurz gesagt: Das Tagblatt mag nicht immer glänzen, aber es ist das einzige Medium in der Ostschweiz, das noch umfassend über das alltägliche Leben berichtet, wenn auch etwas weniger als bisher. Dass ausgrechnet jetzt, da all die Schwurbler mit ihren Fake-News Hochkonjunktur haben, die Abstimmung zum dümmsten Zeitpunkt kommt, ist natürlich unglücklich.
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Kann man natürlich so sehen. Aber dann müsste man auch sämtliche Zahlungen an die Landwirtschaft einstellen.
-
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Ich warte noch ein wenig die Argumente der Parteien ab.
Die werden ja hoffentlich darlegen können, warum sie mehrheitlich für dieses Gesetz gestimmt haben und es schlussendlich in dieser Form zustande kam. Mich nimmt es auch wunder wieviel Einfluss Lobbyisten der Medienhäuser bei der Ausarbeitung genommen haben und welcher Politiker eventuell eigene Interessen verfolgt (Verwaltungsratsposten, etc.).
Auch interessant sind die verschiedenen Meinungen in der Medienlandschaft selbst.
On verra.
Die werden ja hoffentlich darlegen können, warum sie mehrheitlich für dieses Gesetz gestimmt haben und es schlussendlich in dieser Form zustande kam. Mich nimmt es auch wunder wieviel Einfluss Lobbyisten der Medienhäuser bei der Ausarbeitung genommen haben und welcher Politiker eventuell eigene Interessen verfolgt (Verwaltungsratsposten, etc.).
Auch interessant sind die verschiedenen Meinungen in der Medienlandschaft selbst.
On verra.
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Ich sage ja auch nicht, dass man bei der Landwirschaftschaft die Subventionen ausbauen sollTram Nummer 6 hat geschrieben: ↑11.01.2022 22:31Kann man natürlich so sehen. Aber dann müsste man auch sämtliche Zahlungen an die Landwirtschaft einstellen.
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Wieso?Tram Nummer 6 hat geschrieben: ↑11.01.2022 22:31Kann man natürlich so sehen. Aber dann müsste man auch sämtliche Zahlungen an die Landwirtschaft einstellen.
Alkohol ist für Menschen, die ein paar Hirnzellen weniger verschmerzen können.
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
SVP: Damit Blochers Regionalzeitungen nicht nur von ihm subventioniert werden müssenSheng_Jialun hat geschrieben: ↑11.01.2022 22:55Ich warte noch ein wenig die Argumente der Parteien ab.
Die werden ja hoffentlich darlegen können, warum sie mehrheitlich für dieses Gesetz gestimmt haben und es schlussendlich in dieser Form zustande kam. Mich nimmt es auch wunder wieviel Einfluss Lobbyisten der Medienhäuser bei der Ausarbeitung genommen haben und welcher Politiker eventuell eigene Interessen verfolgt (Verwaltungsratsposten, etc.).
Auch interessant sind die verschiedenen Meinungen in der Medienlandschaft selbst.
On verra.
SP: Damit möglichst alle Journalisten ihre Jobs und Büros behalten können und die WOZ weiterläuft
CVP: Damit Blick-TV bald eine Konkurrenz-Sendung zu 10 vor 10 lancieren kann
FDP: Damit die NZZ weiterhin täglich erscheinen kann
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Die SVP und FDP haben sich schon längst gegen das Mediengesetz positioniert und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine NZZ für dieses Gesetz sein würde.fribi hat geschrieben: ↑12.01.2022 11:07
SVP: Damit Blochers Regionalzeitungen nicht nur von ihm subventioniert werden müssen
SP: Damit möglichst alle Journalisten ihre Jobs und Büros behalten können und die WOZ weiterläuft
CVP: Damit Blick-TV bald eine Konkurrenz-Sendung zu 10 vor 10 lancieren kann
FDP: Damit die NZZ weiterhin täglich erscheinen kann
RIP Gabriele Sandri
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Ich bin für eine Förderung der Medien. Die Vorteile und Wichtigkeit wurden hier bereits ausführlich besprochen. Allerdings tendiere ich dennoch eher zu einem Nein, weil der vorliegende Gesetzesvorschlag nicht wirklich zielorientiert bzw. durchdacht zu sein scheint.forzaItalia hat geschrieben: ↑12.01.2022 15:19Die SVP und FDP haben sich schon längst gegen das Mediengesetz positioniert und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine NZZ für dieses Gesetz sein würde.fribi hat geschrieben: ↑12.01.2022 11:07
SVP: Damit Blochers Regionalzeitungen nicht nur von ihm subventioniert werden müssen
SP: Damit möglichst alle Journalisten ihre Jobs und Büros behalten können und die WOZ weiterläuft
CVP: Damit Blick-TV bald eine Konkurrenz-Sendung zu 10 vor 10 lancieren kann
FDP: Damit die NZZ weiterhin täglich erscheinen kann
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Hier ist noch ein Artikel mit Zahlen zum Mediengesetz. Dazu auch ein paar interessante Kommentare von Usern zum Beitrag:
https://www.watson.ch/schweiz/gesellsch ... profitiert
https://www.watson.ch/schweiz/gesellsch ... profitiert
Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Mediengesetz Nein
Mir ist schleierhaft, wie man die Subvention mit Steuergeldern in Privatunternehmen unterstützen kann.
Kosten werden Sozialisiert und die Gewinne privatisiert. Die Grossen Medienhäuser haben allesammt Rekordgewinne gemacht die letzten Jahre! Recherchiert mal die Bilanzen der Medienhäuser.
Wenn die Unterstützung bekommen sollen, dann muss bei einem Gewinnn zurückbezahlt werden! Dann könnte ich mir das noch überlegen. Das wird aber nie geschehen. Bei den Börsenkotierten Medien wird das auch noch als Dividenden an die Aktionäre aubezahlt. Mit Geld vom Steuerzahler.
Entweder man überlebt oder geht unter. Vielfalt wird es immer geben. Weil wer eine Nische findet wird auch erfolgreich. Im Moment machen mehr kleine Onlinemedien grosse Zugewinne an Lesern, während die grossen am Tropf vom Staat hängen ohne sich noch um Leser zu kümmern. Völlig falscher Anreiz in allen belangen.
Wie katastrophal die jetzige Situation schon ist, sieht man doch an der Enthüllung der Blick-Staatspropaganda. Es wurde nur Staatstreu berichtet, weil das so gewünscht wurde. Walder und Berset die Busenfreunde. Das auch noch mit unseren Steuerfranken gutheissen? Nein Danke.
Mir ist schleierhaft, wie man die Subvention mit Steuergeldern in Privatunternehmen unterstützen kann.
Kosten werden Sozialisiert und die Gewinne privatisiert. Die Grossen Medienhäuser haben allesammt Rekordgewinne gemacht die letzten Jahre! Recherchiert mal die Bilanzen der Medienhäuser.
Wenn die Unterstützung bekommen sollen, dann muss bei einem Gewinnn zurückbezahlt werden! Dann könnte ich mir das noch überlegen. Das wird aber nie geschehen. Bei den Börsenkotierten Medien wird das auch noch als Dividenden an die Aktionäre aubezahlt. Mit Geld vom Steuerzahler.
Entweder man überlebt oder geht unter. Vielfalt wird es immer geben. Weil wer eine Nische findet wird auch erfolgreich. Im Moment machen mehr kleine Onlinemedien grosse Zugewinne an Lesern, während die grossen am Tropf vom Staat hängen ohne sich noch um Leser zu kümmern. Völlig falscher Anreiz in allen belangen.
Wie katastrophal die jetzige Situation schon ist, sieht man doch an der Enthüllung der Blick-Staatspropaganda. Es wurde nur Staatstreu berichtet, weil das so gewünscht wurde. Walder und Berset die Busenfreunde. Das auch noch mit unseren Steuerfranken gutheissen? Nein Danke.
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- Vielschreiber
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
Hier noch ein interessantes Streitgespräch zwischen Toni Brunner und Verwaltungsratspräsident von CH media Peter Wanner auf watson.ch (gehört zu Wanners AZ-Gruppe):
https://www.watson.ch/schweiz/wirtschaf ... tgespraech
https://www.watson.ch/schweiz/wirtschaf ... tgespraech
- Charlie Harper
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Re: Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
"Staatspropaganda" und "Staatstreu" und das in einem Staat welcher regiert wird von 7 Bundesräten aus den 4 grössten Parteien von Links bis Rechts. Vielleicht wäre ein wenig Staatskunde nicht schlecht.Knuspel hat geschrieben: ↑20.01.2022 10:56Wie katastrophal die jetzige Situation schon ist, sieht man doch an der Enthüllung der Blick-Staatspropaganda. Es wurde nur Staatstreu berichtet, weil das so gewünscht wurde. Walder und Berset die Busenfreunde. Das auch noch mit unseren Steuerfranken gutheissen? Nein Danke.
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