gordon hat geschrieben: ↑14.01.2021 08:04
... einzig der leon ist der siebensiech, der weiss, dass das alles en schissdreck ist und wir am besten zum kapitol äh bundeshaus ziehen würden, aber bitte die kuhhörner auf dem grind und die mistgabel nicht vergessen, dass es auch so krass aussieht wie beim Q Shaman.
Ohne plumpe Beleidigung geht's nicht? Reiss dich mal zusammen!
Vertigo hat geschrieben: ↑14.01.2021 09:04
Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch etwas überrascht bin über den Kurswechsel des BR. Es ist offensichtlich, dass dies nicht aufgrund der publizierten Infektionszahlen/Belastung Gesundheitssystem erfolgt, da gäbe es andere Zeitpunkte an denen diese Massnahmen mehr Sinn ergeben hätten.
Offensichtlich geht es um die mutierte Form. Hierzu habe ich auf Anhieb keine Zahlen aus der Schweiz gefunden. Hast du diese? Oder worauf beruht dein Bashing?
Wenn man die Verläufe in der UK und va. in Irland sieht, kann man sich schon vorstellen wie die Situation innert kürzester Zeit ausser Kontrolle gerät. Und um die Gefahr für die Schweiz abzuschätzen braucht es eben diese Zahlen. ...Sind es nur importierte Fälle würden allenfalls vermehrte Grenzkontrollen (Testen bei Einreise, etc) Sinn machen und "Inlandmassnahmen" sind whs überzogen. Sind es Fälle ohne Bezug zu UK/Irland ist dies wahrscheinlich nicht ausreichend. Da mir diese Info fehlt hüte ich mich davor dem BR falschen Aktionismus vorzuwerfen, aber vielleicht kannst du diese Zahlen ja nachliefern...
Konkrete Zahlen kann ich dir nicht liefern, aber aufgrund meiner Arbeitsstelle weiss ich folgende zwei Dinge:
1. Es findet in der Schweiz längst (seit Wochen) community transmission der neuen Virusvariante statt. Die war zu Weihnachten bereits hier.
2. Wir sind diesbezüglich im Blindflug. Ein PCR Test wird bisher nur dann sequenziert und auf die neue Virusvariante hin geprüft, wenn ein konkreter Verdacht (= eine Verbindung zu Grossbritannien oder Südafrika) besteht. In den allermeisten Fällen wird dies nicht gemacht, bei den ganzen Schnelltests ist es sowieso nicht ermittelbar. Wir haben nicht wirklich ein Bild darüber, wo wir eigentlich stehen. Ich frage mich diesbezüglich, wo die Grafik im obigen Post herkommt. Das ist bestenfalls eine vage Hochrechnung.
Das bedeutet: Die gestrige Entscheidung, einen neuen Frontalangriff auf die Grundrechte zu fahren, ist einzig und allein durch Fallzahlen-Kurven aus UK und IRL begründet. Dazu zwei Dinge:
1. Aus rechtlicher Sicht ist es extrem heikel, Grundrechte aufgrund von Unsicherheit und präventiv, quasi auf Vorrat, einzuschränken. Wenn man das tut, dann muss man klipp und klar begründen, auf welchen Grundlagen man entscheidet, was die Optionen waren, was das Kriterium für die Lockerung ist und wie die Wirksamkeit der Massnahmen überprüft wird.
Nichts davon ist geschehen. In dieser Hinsicht war die PK gestern eine einzige Fehlleistung, mit dem Highlight der Frage warum die Blumenläden offenbleiben. (Antwort: Weil's so entschieden wurde).
2. Eigentlich waren wir uns doch mal einig, dass Entscheidungen nur aufgrund von Fallzahlen-Kurven sowieso auf wackeligen Beinen stehen. Nun, im konkreten Fall geht es um zwei Kurven, die Anfang Januar extrem schnell in die Höhe schossen, aber nur wenige Tage später fast genauso steil zurückgingen. Bei beiden Ländern (speziell Irland) muss dazu gesagt werden, dass sie in der ersten und zweiten Welle vergleichsweise mild weggekommen sind und nun einiges an Infektionsgeschehen quasi nachgeholt haben. Dies alleine auf das erhöhte Ansteckungspotenzial von B117 zu schieben ist wissenschaftlich einfach nicht redlich. Das ist regieren nach Bauchgefühl.
Es bleibt das folgende Fazit: Wenn diese Fallzahlenkurven die einzige Begründung für die gestrigen Beschlüsse waren, dann ist das absolut nicht ausreichend und ein handfester Skandal. Wenn sich der Bundesrat auf andere Informationen als die öffentlich verfügbaren abgestützt hat, dann hat er diese klar zu kommunizieren, denn Grundrechtseinschränkungen sind
in jedem Fall klipp und klar zu rechtfertigen. Punkt.