R.i.p. Robert Enke

Die weite Fussballwelt ausserhalb des FCSG
Benutzeravatar
poohteen
poohs verzogener Bengel
Beiträge: 20955
Registriert: 31.03.2004 00:20

Beitrag von poohteen » 16.11.2009 21:58

Original geschrieben von fäbler
und wieso? :confused:
Original geschrieben von fäbler
vieles von anderen ist einfach nur gekünstelt
(...)
trotzdem ist er tot, und daher R.I.P.
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
Javier Marias - Alle unsere frühen Schlachten

Benutzeravatar
HansMuster
:::::::::::::::::::::::::
Beiträge: 372
Registriert: 22.07.2009 11:47

Beitrag von HansMuster » 16.11.2009 22:00

Original geschrieben von fäbler
die einzigen die wirklich um ihn trauern können, sind Verwandte, Mitspieler, Ex-Mitspieler, und alle von Hannover und seinen EX-Vereinen (unter anderem die Fans)...
vieles von anderen ist einfach nur gekünstelt

und ich gebe zu ihn vor dienstag nicht gekannt zu haben.

trotzdem ist er tot, und daher R.I.P.



:beten:

fäbler
...
Beiträge: 1658
Registriert: 26.05.2008 23:27

Beitrag von fäbler » 16.11.2009 22:09

Original geschrieben von poohteen
was ist daran falsch? ich trauere nicht um ihn, jedoch erweise ich einem toten meinen respekt und möchte das er in frieden ruhen kann.
wo ist das problem?

Benutzeravatar
gordon
methusalix
Beiträge: 15460
Registriert: 03.04.2004 13:13

Beitrag von gordon » 16.11.2009 22:10

Original geschrieben von Zaunfahnendieb
Original geschrieben von Surprise
Und ein solch tragisches Erreignis derart in den Medien breitzuschlagen ist leider typisch für die heutige Zeit.


nun ja, das ist schon seit jahren so... man erinnere sich nur an die beerdingung von lady di... da hat sich auch niemand gefragt, wie es den angehörigen der anderen opfern und so geht...

klar kann man auch den lokführer in die gedanken mit einbeziehen, nur im gegensatz zu r. enke lebt der noch. sein leben wird irgenwann mit 99%iger sicherheit in ein paar wochen oder monaten wieder dasselbe sein... das von den angehörigen von enke, ich denke da in erster linie an seine frau, wird es nie mehr so sein wie vorher... klar, würde man enke nicht kennen, hätte es niemanden interessiert... aber das ist auch klar... aber wenn heute jemand zu dir kommen würde und dir sagen würde, dass eine dir unbekannte aber ihm nahestehende person gestorben ist, dann würdest du wohl auch mitleid fühlen... und am ende geht jeder person anderst mit dem thema tod um. das mich solche ereignisse extrem stark berühren ist so, wenn es andere weniger berührt, sei das auch oke... aber jeder soll sich so verhalten und das fühlen, was er will...
FCSG is our HEART

Benutzeravatar
el pampa
oldschool?!
Beiträge: 2999
Registriert: 08.03.2007 20:04

Beitrag von el pampa » 16.11.2009 22:18

Original geschrieben von gordon
nun ja, das ist schon seit jahren so... man erinnere sich nur an die beerdingung von lady di... da hat sich auch niemand gefragt, wie es den angehörigen der anderen opfern und so geht...

klar kann man auch den lokführer in die gedanken mit einbeziehen, nur im gegensatz zu r. enke lebt der noch. sein leben wird irgenwann mit 99%iger sicherheit in ein paar wochen oder monaten wieder dasselbe sein...


woher nimmst du diese gewissheit? ohne irgend ein arzt, psycholog whatever zu sein: ich behaupte, der ist durch den tod von r. enke sein leben lang in einem trauma und dementsprechend davon geschädigt!
Eure Kinder werden sein wie wir!

winner winner chicken dinner!

Benutzeravatar
gordon
methusalix
Beiträge: 15460
Registriert: 03.04.2004 13:13

Beitrag von gordon » 16.11.2009 22:32

Original geschrieben von el pampa
woher nimmst du diese gewissheit? ohne irgend ein arzt, psycholog whatever zu sein: ich behaupte, der ist durch den tod von r. enke sein leben lang in einem trauma und dementsprechend davon geschädigt!


ich habe nicht die gewissheit, darum schreibe ich zu 99%. ich sage auch nicht, dass man nicht an ihn denken soll, aber was ich mit bestimmtheit sagen kann ist, dass das leben der familie enke durch den vorfall bestimmt härter getroffen wurde, als das des lokführers... und eben lokführer lebt noch, enke nicht. auch wenn es jetzt hart tönt, ein lokführer muss mit so einem freitod rechnen, wer es nicht verträgt, darf nicht lokführer werden... bedeutet nicht, dass man nicht auch an den lokführer denken soll, aber dass das schiksal enkes und seiner familie die leute mehr berührt als das schiksal des lokführers ist für mich absolut verständlich...
FCSG is our HEART

Benutzeravatar
el pampa
oldschool?!
Beiträge: 2999
Registriert: 08.03.2007 20:04

Beitrag von el pampa » 16.11.2009 22:37

Original geschrieben von gordon
ich habe nicht die gewissheit, darum schreibe ich zu 99%. ich sage auch nicht, dass man nicht an ihn denken soll, aber was ich mit bestimmtheit sagen kann ist, dass das leben der familie enke durch den vorfall bestimmt härter getroffen wurde, als das des lokführers... und eben lokführer lebt noch, enke nicht. auch wenn es jetzt hart tönt, ein lokführer muss mit so einem freitod rechnen, wer es nicht verträgt, darf nicht lokführer werden... bedeutet nicht, dass man nicht auch an den lokführer denken soll, aber dass das schiksal enkes und seiner familie die leute mehr berührt als das schiksal des lokführers ist für mich absolut verständlich...


okay. sagen wirs so: die familie enke wird in x jahren den tod ihres ehemannes, vater, sohns verdrängt haben und abgeschlossen haben. das leben wird weitergehn. doch beim lokführer, er wird die kommenden monate nicht arbeiten könne, verliert vielleicht deshalb seinen job, fällt in depressionen und angstzustände, kann sein leben lang nicht mehr arbeiten und hat immer schäden... ist sehr brutal, aber für mich ist beides gleich schrecklich und wünsch das keinem menschen.


beiden seiten auf jeden fall viel kraft für die kommende zeit.
ich finds einfach nicht korrekt, dass man da nur vom eigentlichen "täter" spricht und nicht vom "opfer".
Eure Kinder werden sein wie wir!

winner winner chicken dinner!

Benutzeravatar
grashalm
-------------------------
Beiträge: 2545
Registriert: 02.04.2004 23:37

Beitrag von grashalm » 16.11.2009 22:40

Original geschrieben von gordon
ich habe nicht die gewissheit, darum schreibe ich zu 99%. ich sage auch nicht, dass man nicht an ihn denken soll, aber was ich mit bestimmtheit sagen kann ist, dass das leben der familie enke durch den vorfall bestimmt härter getroffen wurde, als das des lokführers... und eben lokführer lebt noch, enke nicht. auch wenn es jetzt hart tönt, ein lokführer muss mit so einem freitod rechnen, wer es nicht verträgt, darf nicht lokführer werden... bedeutet nicht, dass man nicht auch an den lokführer denken soll, aber dass das schiksal enkes und seiner familie die leute mehr berührt als das schiksal des lokführers ist für mich absolut verständlich...

leider hat aber der lokführer jeden tag damit zu leben, wie schlimm das ist kann man wohl nur beurteilen, wenn man selber schon mal in so einer situation war und die wünscht man ja überhaupt niemandem. gebe dir aber recht, dass ein lokführer leider damit rechnen muss, wenn er diesen job ausübt.

Benutzeravatar
gordon
methusalix
Beiträge: 15460
Registriert: 03.04.2004 13:13

Beitrag von gordon » 16.11.2009 22:46

Original geschrieben von el pampa
okay. sagen wirs so: die familie enke wird in x jahren den tod ihres ehemannes, vater, sohns verdrängt haben und abgeschlossen haben. das leben wird weitergehn. doch beim lokführer, er wird die kommenden monate nicht arbeiten könne, verliert vielleicht deshalb seinen job, fällt in depressionen und angstzustände, kann sein leben lang nicht mehr arbeiten und hat immer schäden... ist sehr brutal, aber für mich ist beides gleich schrecklich und wünsch das keinem menschen.


beiden seiten auf jeden fall viel kraft für die kommende zeit.
ich finds einfach nicht korrekt, dass man da nur vom eigentlichen "täter" spricht und nicht vom "opfer".


wünschen tue ich natürlich beides keinem

aber ich glaube kaum, dass die familie das je abgeschlossen haben werden...

nun, du gehst jetzt auch von annahmen aus, was den lokführer betrifft... fakt ist, dass lokführer mit solchen ereignissen rechnen müssen und dass viele lokführer solche ereingnisse auch verarbeiten und ihr leben normal weiterführen können... und wie gesagt: wenn man so etwas also lokführer nicht verkraften kann, hat man den falschen job gewählt... es geschieht zu oft, als dass man damit nicht rechnen müsste... tönt hart, ist aber so...
FCSG is our HEART

Benutzeravatar
poohteen
poohs verzogener Bengel
Beiträge: 20955
Registriert: 31.03.2004 00:20

Beitrag von poohteen » 16.11.2009 22:49

Original geschrieben von el pampa
ich finds einfach nicht korrekt, dass man da nur vom eigentlichen "täter" spricht und nicht vom "opfer".

Auf den ersten Blick harte Worte, aber dennoch sehr treffend ausgedrückt. Enke war krank, und ich will nicht über ihn richten. Aber dennoch ist der Suizid eine sehr egoistische Tat, die nicht wirklich von Stärke zeugt, sondern für diesen Menschen den einfachsten Weg darstellte - ohne Rücksicht auf andere Menschen.
Wie gesagt, Enke war sehr krank und sah leider keinen anderen Ausweg mehr - aber dann von Stärke zu reden, wie es so eine dumme deutsche Psychotante tat... :rolleyes: Was für ein Bullshit! :mad:
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
Javier Marias - Alle unsere frühen Schlachten

Benutzeravatar
poohteen
poohs verzogener Bengel
Beiträge: 20955
Registriert: 31.03.2004 00:20

Beitrag von poohteen » 16.11.2009 22:54

Original geschrieben von gordon
wünschen tue ich natürlich beides keinem

aber ich glaube kaum, dass die familie das je abgeschlossen haben werden...

nun, du gehst jetzt auch von annahmen aus, was den lokführer betrifft... fakt ist, dass lokführer mit solchen ereignissen rechnen müssen und dass viele lokführer solche ereingnisse auch verarbeiten und ihr leben normal weiterführen können... und wie gesagt: wenn man so etwas also lokführer nicht verkraften kann, hat man den falschen job gewählt... es geschieht zu oft, als dass man damit nicht rechnen müsste... tönt hart, ist aber so...

Ein Lokführer wird wohl kaum seine Ausbildung beginnen und bereits an Selbstmörder denken! :rolleyes:
Nun, mal ganz pervers und überspitzt gesagt: Wer mit einem depressiven Menschen zusammen lebt, der muss ebenfalls damit rechnen, dass er sich das Leben nimmt!

Du siehst, so einfach ist's dann doch nicht mit "damit muss man halt rechnen"... :(
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
Javier Marias - Alle unsere frühen Schlachten

Benutzeravatar
el pampa
oldschool?!
Beiträge: 2999
Registriert: 08.03.2007 20:04

Beitrag von el pampa » 16.11.2009 22:59

Original geschrieben von poohteen
Auf den ersten Blick harte Worte, aber dennoch sehr treffend ausgedrückt. Enke war krank, und ich will nicht über ihn richten. Aber dennoch ist der Suizid eine sehr egoistische Tat, die nicht wirklich von Stärke zeugt, sondern für diesen Menschen den einfachsten Weg darstellte - ohne Rücksicht auf andere Menschen.
Wie gesagt, Enke war sehr krank und sah leider keinen anderen Ausweg mehr - aber dann von Stärke zu reden, wie es so eine dumme deutsche Psychotante tat... :rolleyes: Was für ein Bullshit! :mad:


absolut. naja ich finds ansichts sache. meiner mienung leidet der lokführer genau gleich.

für mich ist das thema abgeschlossen. und somit rober enke, ruhe in frieden, dem lokführer alles alles gute für die zukunft. das leben geht weiter.
Eure Kinder werden sein wie wir!

winner winner chicken dinner!

Benutzeravatar
gordon
methusalix
Beiträge: 15460
Registriert: 03.04.2004 13:13

Beitrag von gordon » 16.11.2009 23:08

Original geschrieben von poohteen
Ein Lokführer wird wohl kaum seine Ausbildung beginnen und bereits an Selbstmörder denken! :rolleyes:
Nun, mal ganz pervers und überspitzt gesagt: Wer mit einem depressiven Menschen zusammen lebt, der muss ebenfalls damit rechnen, dass er sich das Leben nimmt!

Du siehst, so einfach ist's dann doch nicht mit "damit muss man halt rechnen"... :(

wenn ers nicht macht, macht er was falsch... wer lokführer werden will, muss sich dem bewusst sein, dass das geschehen kann. es geschieht zu oft, als dass man das nicht in betracht ziehen kann... kenne selber lokführer, denen dies geschehen ist und von anderen erzählen, denen es mehr als einmal geschehen ist... ach ja, vor der ausbildung müssen lokführer im übrigen psychotests über sich ergehen lassen... nur so als kleiner hinweis...

na gut, dann hättest du der frau enke also geraten, ihren mann zu verlassen?? finde diesen gedanken nicht nur überspitzt, ich finde ihn pervers...
FCSG is our HEART

Benutzeravatar
gordon
methusalix
Beiträge: 15460
Registriert: 03.04.2004 13:13

Beitrag von gordon » 16.11.2009 23:12

Original geschrieben von grashalm
leider hat aber der lokführer jeden tag damit zu leben, wie schlimm das ist kann man wohl nur beurteilen, wenn man selber schon mal in so einer situation war und die wünscht man ja überhaupt niemandem. gebe dir aber recht, dass ein lokführer leider damit rechnen muss, wenn er diesen job ausübt.


nun ja, es reagiert ja auch jeder anderst darauf... und wie gesagt, wünschen tut man es eh niemandem... aber will ja eigentlich auch nur aufzeigen, dass es logisch ist, dass sich die breite öffentlichkeit vor allem an enke denkt und nicht an den lokführer... das ist bei den meisten gleichgelagerten fällen so... wenn einer von einer brücke springt, spricht man auch von dem der springt und nicht vom autofahrer, der ihn dann gleich noch überfährt...
FCSG is our HEART

Benutzeravatar
poohteen
poohs verzogener Bengel
Beiträge: 20955
Registriert: 31.03.2004 00:20

Beitrag von poohteen » 16.11.2009 23:46

Original geschrieben von gordon
finde diesen gedanken nicht nur überspitzt, ich finde ihn pervers...

Nei würkli?! :P
Original geschrieben von poohteen
Nun, mal ganz pervers und überspitzt gesagt...
Wir Menschen wechseln heutzutage alles bis auf eines: die Weltanschauung, die Religion, die Ehefrau oder den Ehemann, die Partei, die Wahlstimme, die Freunde, die Feinde, das Haus, das Auto, die literarischen, filmischen oder gastronomischen Vorlieben, die Gewohnheiten, die Hobbys, unsere Arbeitszeiten, alles unterliegt einem zum Teil sogar mehrfachen Wandel, der sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch vollzieht. Das einzige, wo wir anscheinend keine Veränderung zulassen, ist der Fussballverein, zu dem man von Kindesbeinen an hält.
Javier Marias - Alle unsere frühen Schlachten

Antworten