zwei weitere bücher durch...
Simon Kuper - Football against the enemy - Oder: wie ich lernte Deutschland zu lieben
Mal wieder ein Spontankauf und deshalb auch deutsch (was aber in diesem Fall nicht so schlimm ist, die Übersetzung könnte schlimmer sein). Der Autor ist für dieses Buch in fast der gesamten (Fussball-)Welt rumgekommen und hat durchaus interessante Geschichten zusammengetragen, auch aus für die meisten wohl eher unbekannteren (Fussball-)Gebieten. Es geht dabei immer mal wieder auch um mehr als nur um Fussball, bspw. um Verstrickungen mit anderen Lebensbereichen. Durchaus lesenswert, wenn auch nicht "das beste Fussballbuch aller Zeiten", wie das englische Magazin FourFourTwo gesagt hat (liegt vielleicht daran, dass FourFourTwo gerne das beste Fussballmagazin in England wäre, es aber imho nicht ist
).
Barrie Stradling - Millwall for life
Gehört ebenfalls in die Kategorie Spontankauf (war eigentlich der spontane Zusatz zum Spontankauf von oben
). Hier überzeugt die deutsche Übersetzung gar nicht. "lovely" mit "lieblich" zu übersetzen, mag zwar korrekt sein, wird dem Wort bzw. der Verwendung dieses Wortes im Englischen aber nicht gerecht. Das Buch überzeugt aber auch sonst nicht wirklich. Jedes Kapitel widmet sich einem anderen Thema und besteht quasi aus etlichen ganz kleinen Geschichten. Zum Teil sind die zwar durchaus unterhaltsam, warum man aber ein Kapitel dem Thema widmet, in welchem Stadion es welche Pasteten (pies) zu kaufen gibt, verstehe ich nicht ganz. Tiefpunkt des Buches aber das Kapitel zu Fan"gesängen", das einfach nur langweilig ist, weil kaum kreatives beschrieben wird, sondern irgendwelche langweiligen (und meist noch rassistischen oder sexistischen) schlachtrufe zitiert werden. Am Schluss dieses Kapitels meint der Autor aber "Ich hoffe, dieses Kapitel konnte belegen, dass das Talent der Engländer, schöne Lieder zu komponieren, immer noch vorhanden ist". Ich hoffe für ihn, dass da eine Prise Selbstironie dabei war. Das beste am Buch sind dann auch kaum die Geschichten als Ganzes, sondern einzelne Stellen, wenn der Autor die Sicht eines Fans wiedergibt und dabei die passenden Worte trifft. Deshalb eine dieser Stellen:
- "Echter Fan zu sein bedeutet für mich, da zu sein. Egal, ob's regnet oder schneit. Ligaweit. Erst dann kan man die wahren Freuden geniessen und Schmerzen erleiden, die der echte Fan in der echten Fussballwelt, weitab von der Geldmaschinerie der Premiership, jede Woche aufs Neue erlebt: die Aufstiegskämpfe, den Abstieg und die verpatzten Möglichkeiten kurz vor dem Ziel."
[b][i]26.08.2010[/i] - Seit heute ist der FCSG damit offiziell kein Fussballclub mehr. Seit heute ist der FCSG ein Investitionsobjekt.[/b]