Mensah11 hat geschrieben: ↑04.03.2024 21:46
Angenommen, wie verlieren die vor der Natipause anstehenden Partien gegen Lugano und GC (…was ich mir wohlgemerkt überhaupt nicht wünsche, aber dennoch eintreffen könnte…). Findest du es dann nicht auch völlig angebracht, den Trainer zu wechseln?
"Völlig angebracht, den Trainer zu wechseln?" Völlig angebracht? Dein Ernst? Überleg dir mal deine Worte! Das heisst, nach zwei Niederlagen müsste Zeidler zwingend entlassen werden. Wegen zwei weiteren Niederlagen zu einer Zeit, in der weiterhin unsere wichtigsten drei Spieler verletzt sind. Nein, ich finde es nicht "völlig angebracht". Und zwar deshalb nicht, weil ich überzeugt bin, dass ein anderer Trainer mit demselben Kader und den zurzeit abwesenden Spielern auch nicht mehr herausholen würde als Peter Zeidler.
In den mehr als 40 Jahren, in denen ich den Fussball verfolge, hat ein Trainerwechsel äusserst selten den gewünschten Erfolg gebracht. Vielleicht kurzfristig, der Abstieg wurde verhindert, oder man ist halt doch abgestiegen. Man hat die geforderten europäischen Plätze knapp verpasst oder doch noch erreicht, aber ist dann halt in der 2. Qualirunde gescheitert, hat dafür einen alten Trainer und einen neuen Trainer zu bezahlen, der wieder neue Spieler will und andere Assistenten hat. Und letztlich bezahlte ein Verein mehr, als er durch die europäische Teilnahme eingenommen hatte. Oder noch schlimmer: eingenommen hätte, weil man das Ziel eben doch verpasst hat. Denn wie erwähnt: Eine Garantie für Erfolg kann dir auch ein neuer Trainer nicht geben. Klar gibt's bessere Trainer als Zeidler, aber ob diese auch zum FCSG kommen würden, das ist die andere, die entscheidene Frage.
Ich hab's schon geschrieben und ich schreibe es gerne nochmals: Wir erleben zurzeit wahrscheinlich die beste Phase unseres Vereins in der 145-jährigen Geschichte, haben so viele Zuschauer wie noch nie, sind finanziell so gut aufgestellt wie noch nie, mit einer Basis von Kleinaktionären uns somit einer Verankerung in der Region, die unglaublich ist. Und ganz sicher nicht deshalb, weil die Führung unter Hüppi - mit ihrer unkonventionellen und antizyklischen Herangehensweise in den letzten Jahren und ihrer Überzeugung, dass der Weg mit langfristigen Verträgen für den Trainer und somit einer fast schon kitschigen Stabilität und Nibelungentreue der richtige ist - alles falsch gemacht hat.
Wie kann man sich als Anhänger dieses Vereins nach all der Scheisse mit Simonvest, Kleberaktionen, Otero-Clan wieder wünschen, dass man so handelt wie all die anderen Vereine wie L.A. Wuhan Grasshoppers, Chicago Lugano, FCC Sion, FC Canepa Zürich, Phonak Bern, FC 52% Lozärn des Alpestäg, Ineos Losann, Rolex Genf, High-Risk Basel, Yverdon mit dem Trainer wechselnden Ami, Uschi mit dem Trainer wechselnden Armenier... Vergleich doch mal den Weg all dieser Vereine in den letzten Jahren mit unserem. Eigentlich ist nur YB nicht mehr so abhänging von einer Person, wie es der Verein einst war, und in Genf scheint es auch einigermassen stabil zu sein ohne grossen Einfluss von aussen. Aber sonst? Ich bin sehr froh, dass unser Verein so aufgestellt ist, wie er jetzt ist, dass eine ausländische Beteiligung so weit weg ist wie es der Abstieg für den FCSG ist. Auch das ist nicht selbstverständlich. Abstiege und andere dunkle Zeiten habe ich mit diesem Verein zur Genüge erlebt. Und nein, ich brauche diese Zeiten nicht mehr!
Es geht um jene, die PZ ersetzen wollen, ohne eine valable Alternative, Aktionismus. Jetzt klar? Bis jetzt habe ich noch keinen vernünftigen Vorschlag gehört in diese Richtung, der uns einigermassen sicher weiter gebracht hätte, als wir jetzt sind.
