Richtig. Zumindest theoretisch spielt die Höhe der Minderheitsbeteiligung keine Rolle. Wie bei der Luzerner 52%-Gruppe liegt die Macht beim FCB-Verein mehr im Erzeugen von öffentlichem Druck als in Stimmrechten in der AG.Espe_007 hat geschrieben: ↑19.01.2023 07:17Beim Kapitalschnitt ist es halt so, dass du mitmachen musst um deine prozentualen Anteil an der Gesellschaft zu behalten. Von daher ist das Vorgehen von Degen nicht ungewöhnlich. Aus meiner Sicht wäre es auch gar nicht so tragisch, wenn der Verein halt eine tiefere Beteiligungsquote hätte (von 25% auf neu 10%).
Das grosse ABER:
Die Forderung: "zahlt, oder wir nehmen euch 15% der Aktien" (für ziemlich schmales Geld!) ist ein marketingtechnischer Totalschaden.
Degen öffnet damit die Büchse der Pandora. Wie du richtig sagst, sind finanzielle Löcher beim FCB auch zukünftig zu erwarten. Dem Verein wird hier unmissverständlich klar gemacht, dass man ihn zukünftig jederzeit wieder zur Kasse bitten kann, oder, bei höheren Defiziten, mit diesem Manöver gleich das ganze Aktienpaket "unfreundlich" übernehmen kann. Die rund 8'000 Vereinsmitglieder sind die wohl treuesten FCB-Fans, die jährlich zusätzlich zu Saisonkarte, Stadiongastro und Fanmaterial nochmal extra 100.- für den Klub drauf legen. Wie Degen auf die Idee kommt, gerade diese Gruppe für läppische 300'000 CHF massiv zu verärgern, ist mir völlig unverständlich.
Kenne ein paar FCB-Vereinsmitglieder; die werden zähneknirschend zahlen, aber LG Dave hat sich damit keine Freunde gemacht.