Zuschauer hat geschrieben: ↑24.05.2023 05:44
meine aussage geht in die richtung, dass die diskutierten ansätze das problem mitnichten lösen werden.
und jeder der fordert, man solle halt so einen typen packen und der polizei übergeben soll mal mit gutem beispiel voran gehen. beim vorletzten mal im letzi zb - ich stand mit kind eher am rande des gästeblocks - haben sich die pyromanen verteilt und plötzlich wurde direkt vor mir gezündet. meinst du wirklich, das wär gut gekommen, wenn ich ihn gepackt hätte? leute, die so was fordern verkennen effektiv die realität… abgesehen davon habe ich nichts gegen kontrolliertes zünden, sähe also auch keine notwendigkeit dafür bzw fühle mich hier auch nicht zuständig. allerdings bereden wir ja grad ein anderes problem: fackel in menschenmengen werfen AUSSERHALB des stadions, gewaltexzesse AUSSERHALB des stadions. siehst du den unterschied? und ja, so einen typen würd ich sofort packen wollen. konjunktiv, würde mir wohl auch hier keinen gefallen machen und das hat nichts mit courage zu tun. ist aber auch aufgabe der polizei. die sollte sich lieber auf solche typen konzentrieren statt in die menge unschuldiger zu schiessen.
aber ja, das problem wird mit blocksperren, sitzplatzpflicht und personalisierten tickets (mit denen ich persönlich kein problem habe) ja hervorragend gelöst… :rolleyes:
Ich bin voll bei dir, Zuschi. Wie eigentlich fast immer.
Aber die Frage bleibt für mich halt schon, was man denn machen soll. Ich hab's schon in einem andern Thread geschrieben. Mir fehlen diesbezüglich die Vorschläge aus der Szene.
Ich bin keineswegs für die im Raum stehenden "Lösungsvorschläge" und ich bin schon gar kein Freund populistischer Forderungen. Aber dass es so nicht weitergehen kann, scheint für jeden klar, der nicht zur Szene gehört. Das sind dann wohl auch so um die 99.9% der Bevölkerung.
Von der Szene hört man unisono, wie untauglich die vorgeschlagenen Lösungen sind. Das verstehe ich. Intellektuelle Überflieger im Forum wie Chäserugg zeigen eloquent allen Andersdenkenden ("Einstein") auf, wie geistig minderbemittelt sie sind, weil sie mit Forderungen nach Sitzplätzen, personalisierten Tickets etc. sympathisieren. Auch wenn ich den Ton nicht goutiere (und mich ernsthaft frage, wo die Selbstwahrnehmung der eigenen intellektuellen Überlegenheit herkommt): inhaltlich stimme ich zu.
Was mir aber komplett fehlt sind konstruktive Vorschläge aus der Szene, was man ändern könnte, um Eskalationen künftig zu verhindern. Die Position, dass man alles so belassen soll, wie es ist und man sich dann bei Bedarf (i.e. bei der nächsten Eskalation) von der Gewalt und wenigen Einzeltätern distanzieren wird, reicht halt schon nicht. Wenn man sagt, man sei offen für konstruktive Lösungen, diese zu suchen sei aber nicht die Aufgabe der Szene, dann macht man es sich auch deutlich zu einfach.
Ich bin kein Insider und ich weiss nicht, was genau möglich ist und was nicht. Gleiches gilt für Behörden, Polizei und Politik. Wirklich taugliche Vorschläge können nur "von innen" kommen. Wenn die Szene will, dass künftige Eskalationen mit Mitteln verhindert werden, die mit ihrer eigenen Philosophie und ihren Werten vereinbar sind, dann ist sie gut beraten, selber mit Vorschlägen oder Massnahmen aktiv zu werden. Andernfalls darf man sich nicht wundern, wenn andere ihr ihre Lösungen aufzwingen - auch wenn diese schmerzhaft und/oder untauglich sein mögen.