Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Rund um den FC St. Gallen 1879
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Marek1964
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Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von Marek1964 » 13.06.2023 19:39

Gestern vor 30 Jahren stieg der FC St. Gallen ab, als eine der Mannschaften, die dem unangenehmem Modus mit der Auf-Abstiegsrunde zum Opfer fielen, in der, aufgeteilt in zwei Gruppen, zwölf NLB Mannschaften mit vier NLA Mannschaften um die vier NLA Plätze in 14 Runden spielten.

Es spielten also zwei NLA Mannschaften mit sechs Mannschaften aus der NLB, damit also ein recht grosses Gefälle innerhalb einer Gruppe - vorgeworfen wurde vor allem, dass es schwächeren Mannschaften um nichts mehr ging, denn sie konnten nicht absteigen. Zum Vergleich: Es wäre so, wie wenn heute die zwei letzten der Zehnerliga mit der gesamten Challenge League und den beiden Ersten der Promotion League um vier NLA Plätze spielen würden.

Die ersten beiden prominenten Opfer dieses Modus waren der FC Basel und der FC Zürich, gleich im Frühjahr 1988, bei der ersten Austragung von diesem Modus, wobei das zumindest im Falle des FC Basel nicht in erster Linie die Frage des Modus war, sondern eine nicht mehr konkurrenzfähige Mannschaft eines abgewirtschafteten Vereins, der dann auch erst sechs Jahre später den Aufstieg wieder schaffen sollte.

Dann blieben die Verhältnisse gleich, die NLA Klubs setzten sich durch, aber 1992 erwischte es mit dem FC Luzern eine Mannschaft, die noch drei Jahre zuvor Meister und im gleichen Jahr Cupsieger wurde.

Und dann kam im Frühling 1993 der FC St. Gallen dazu, in der Qualifikation mit 18 Punkten aus 22 Spielen Platz 10 belegt, mussten sie ebenso in die Abstiegsrunde wie die Grasshoppers (21), bei denen das als Sensation gewertet wurde. Dazu die Überraschungsaufsteiger des Vorjahres, Bulle (13) und Chiasso (16).

In die Gruppe mit St. Gallen kam Yverdon, der die Westgruppe der NLB noch vor dem FCB gewann, Etoile Carouge (3.) und Grenchen (5.), aus der Ostgruppe der FC Winterthur (2.), Schaffhausen (4.) und der SC Kriens (6.) sowie aus der NLA Chiasso. Diese Tabellenplätze führe ich deshalb auf, weil eigentlich neben Chiasso, Yverdon Winterthur und Etoile Carouge, evtl. auch noch der FC Schaffhausen die grossen Widersacher sein sollten, aber es kam bis auf Yverdon anders.

Sensationell vermochte sich Kriens trotz Platz 6 in der NLB-Quali auf Platz 2 zu hieven, Yverdon gewann die Gruppe und der FCSG musste als Dritter den bitteren Gang in die NLB antreten. Noch vier Jahre davor Wintermeister geworden, vor allem dank Ivan Zamorano, dann im Folgejahr mit 22 Punkten in die Abstiegsrunde gerutscht, dort aber souverän durchmarschiert. Dann wieder erneut 22 Punkte in der Qualifikation, doch diesmal reichte das für Platz 6 und also die Finalrunde. Im Herbst 92 also vier Punkte weniger und damit wieder Abstiegsrunde. Es war immer ein Nervenkampf, im Herbst gegen den "Strich" zwischen Platz 8 und 9, und im Frühjahr dann der Kampf gegen den Abstieg.

Einer, der sich diese Runde nicht weniger als fünf Mal in seiner Karriere antun musste, war Urs Fischer, zwischen 1987 und 1995 auf dem Espenmoos, wo er also die Höhen als Herbsmeister und den Tiefpunkt als Absteiger erleben musste. Auch heute noch kann er sich daran erinnern, wenn er zum Modus befragt wird, so in einem Interview von 2017: "Ob es einen neuen Modus braucht oder nicht, damit sollen sich aber andere beschäftigen. Aus meiner Zeit als Spieler weiss ich zum Beispiel: Für die Mannschaften in der Abstiegsrunde ist es der Horror."

Im Frühling 1993 musste es auch der Horror gewesen sein, doch ich kann mich erinnern, dass man bei Radio Aktuell den FCSG als die "DIva" der Aufabstiegrunde bezeichnete. Da hat man z.B den FC Schaffhausen noch auswärts geschlagen, aber zu Hause verloren. In Yverdon verlor man auswärts, doch zu Hause deklassierte man diesen Gegner 7:1.

Letztlich entscheidend waren aber die beiden Niederlagen gegen den SC Kriens, der als Aussenseiter der Runde die Gunst zu nutzen wusste. Schon in der vierten Runde überraschte man auf dem Espenmoos den FCSG mit einem 1:0 Auswärtssieg - und man schaue sich an, wer der Eigentorschütze war: https://www.worldfootball.net/report/su ... sc-kriens/

Man kann sagen: Ohne dieses Tor wäre der FCSG nicht abgestiegen, aber natürlich ist eine isolierte Betrachtung. Klar war: Allzu viele Ausrutscher durfte man sich bei diesem Modus nicht leisten. Und eine durch die Lockerheit eines Aussenseiters, der nichts zu verlieren hat, konnten schon Überraschungen zu Stande kommen. Der FCSG hatte zwar das klar beste Torverhältnis (+22, Yverdon +11 und Kriens +7), doch einen Punkt weniger. So nutzte auch ein Schlussspurt mit drei Siegen und 13:2 Toren nichts mehr.

Wenn heute Urs Fischer immer wieder von Demut spricht und auch in Berlin (aber zuvor schon in Thun) immer davon spricht, erst mal die 40 Punkte, dann sehen wir weiter, dann dürfte das hier eine Erklärung für seine äusserste Vorsicht sein. Ja keinen Hochmut.

Meine Frage: Wer von Euch kann sich noch an die Mannschaft von 1992 und 1993 erinnern? War das wirklich eine Diva, wie man es bei Radio Aktuell gesehen hat? Hat man vor allem den SC Kriens unterschätzt? Oder war es eher ein Favorit, für den jedes Spiel quasi ein Cupspiel war, wie es der Präsident des im Vorjahr abgestiegenen FC Luzern, Romano Simioni, beklagte? Wurde nach der Saison ausgemistet und mit einer erneuerten Mannschaft der Wiederaufstieg angestrebt?

Im Jahr darauf schaffte man dann, mit einer stark geänderten Mannschaft aber immer noch mit Urs Fischer, souverän mit 8 Punkten* Vorsprung den Wiederaufstieg - erneut hatte man 20 Punkte, aber diesmal musste man nicht zweiter werden, sondern es reichte Platz vier - von der NLB qualifizierten sich nurmehr die vier besten, und es gab nur noch eine Gruppe - ein SC Kriens wäre 1994 nicht aufgestiegen... (schaffte das allerdings 1997 dann erneut - Leidtragende dann YB und Lugano).


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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von appenzheller » 13.06.2023 23:40

Marek1964 hat geschrieben:
13.06.2023 19:39
Gestern vor 30 Jahren stieg der FC St. Gallen ab, als eine der Mannschaften, die dem unangenehmem Modus mit der Auf-Abstiegsrunde zum Opfer fielen, in der, aufgeteilt in zwei Gruppen, zwölf NLB Mannschaften mit vier NLA Mannschaften um die vier NLA Plätze in 14 Runden spielten.

Es spielten also zwei NLA Mannschaften mit sechs Mannschaften aus der NLB, damit also ein recht grosses Gefälle innerhalb einer Gruppe - vorgeworfen wurde vor allem, dass es schwächeren Mannschaften um nichts mehr ging, denn sie konnten nicht absteigen. Zum Vergleich: Es wäre so, wie wenn heute die zwei letzten der Zehnerliga mit der gesamten Challenge League und den beiden Ersten der Promotion League um vier NLA Plätze spielen würden.

Die ersten beiden prominenten Opfer dieses Modus waren der FC Basel und der FC Zürich, gleich im Frühjahr 1988, bei der ersten Austragung von diesem Modus, wobei das zumindest im Falle des FC Basel nicht in erster Linie die Frage des Modus war, sondern eine nicht mehr konkurrenzfähige Mannschaft eines abgewirtschafteten Vereins, der dann auch erst sechs Jahre später den Aufstieg wieder schaffen sollte.

Dann blieben die Verhältnisse gleich, die NLA Klubs setzten sich durch, aber 1992 erwischte es mit dem FC Luzern eine Mannschaft, die noch drei Jahre zuvor Meister und im gleichen Jahr Cupsieger wurde.

Und dann kam im Frühling 1993 der FC St. Gallen dazu, in der Qualifikation mit 18 Punkten aus 22 Spielen Platz 10 belegt, mussten sie ebenso in die Abstiegsrunde wie die Grasshoppers (21), bei denen das als Sensation gewertet wurde. Dazu die Überraschungsaufsteiger des Vorjahres, Bulle (13) und Chiasso (16).

In die Gruppe mit St. Gallen kam Yverdon, der die Westgruppe der NLB noch vor dem FCB gewann, Etoile Carouge (3.) und Grenchen (5.), aus der Ostgruppe der FC Winterthur (2.), Schaffhausen (4.) und der SC Kriens (6.) sowie aus der NLA Chiasso. Diese Tabellenplätze führe ich deshalb auf, weil eigentlich neben Chiasso, Yverdon Winterthur und Etoile Carouge, evtl. auch noch der FC Schaffhausen die grossen Widersacher sein sollten, aber es kam bis auf Yverdon anders.

Sensationell vermochte sich Kriens trotz Platz 6 in der NLB-Quali auf Platz 2 zu hieven, Yverdon gewann die Gruppe und der FCSG musste als Dritter den bitteren Gang in die NLB antreten. Noch vier Jahre davor Wintermeister geworden, vor allem dank Ivan Zamorano, dann im Folgejahr mit 22 Punkten in die Abstiegsrunde gerutscht, dort aber souverän durchmarschiert. Dann wieder erneut 22 Punkte in der Qualifikation, doch diesmal reichte das für Platz 6 und also die Finalrunde. Im Herbst 92 also vier Punkte weniger und damit wieder Abstiegsrunde. Es war immer ein Nervenkampf, im Herbst gegen den "Strich" zwischen Platz 8 und 9, und im Frühjahr dann der Kampf gegen den Abstieg.

Einer, der sich diese Runde nicht weniger als fünf Mal in seiner Karriere antun musste, war Urs Fischer, zwischen 1987 und 1995 auf dem Espenmoos, wo er also die Höhen als Herbsmeister und den Tiefpunkt als Absteiger erleben musste. Auch heute noch kann er sich daran erinnern, wenn er zum Modus befragt wird, so in einem Interview von 2017: "Ob es einen neuen Modus braucht oder nicht, damit sollen sich aber andere beschäftigen. Aus meiner Zeit als Spieler weiss ich zum Beispiel: Für die Mannschaften in der Abstiegsrunde ist es der Horror."

Im Frühling 1993 musste es auch der Horror gewesen sein, doch ich kann mich erinnern, dass man bei Radio Aktuell den FCSG als die "DIva" der Aufabstiegrunde bezeichnete. Da hat man z.B den FC Schaffhausen noch auswärts geschlagen, aber zu Hause verloren. In Yverdon verlor man auswärts, doch zu Hause deklassierte man diesen Gegner 7:1.

Letztlich entscheidend waren aber die beiden Niederlagen gegen den SC Kriens, der als Aussenseiter der Runde die Gunst zu nutzen wusste. Schon in der vierten Runde überraschte man auf dem Espenmoos den FCSG mit einem 1:0 Auswärtssieg - und man schaue sich an, wer der Eigentorschütze war: https://www.worldfootball.net/report/su ... sc-kriens/

Man kann sagen: Ohne dieses Tor wäre der FCSG nicht abgestiegen, aber natürlich ist eine isolierte Betrachtung. Klar war: Allzu viele Ausrutscher durfte man sich bei diesem Modus nicht leisten. Und eine durch die Lockerheit eines Aussenseiters, der nichts zu verlieren hat, konnten schon Überraschungen zu Stande kommen. Der FCSG hatte zwar das klar beste Torverhältnis (+22, Yverdon +11 und Kriens +7), doch einen Punkt weniger. So nutzte auch ein Schlussspurt mit drei Siegen und 13:2 Toren nichts mehr.

Wenn heute Urs Fischer immer wieder von Demut spricht und auch in Berlin (aber zuvor schon in Thun) immer davon spricht, erst mal die 40 Punkte, dann sehen wir weiter, dann dürfte das hier eine Erklärung für seine äusserste Vorsicht sein. Ja keinen Hochmut.

Meine Frage: Wer von Euch kann sich noch an die Mannschaft von 1992 und 1993 erinnern? War das wirklich eine Diva, wie man es bei Radio Aktuell gesehen hat? Hat man vor allem den SC Kriens unterschätzt? Oder war es eher ein Favorit, für den jedes Spiel quasi ein Cupspiel war, wie es der Präsident des im Vorjahr abgestiegenen FC Luzern, Romano Simioni, beklagte? Wurde nach der Saison ausgemistet und mit einer erneuerten Mannschaft der Wiederaufstieg angestrebt?

Im Jahr darauf schaffte man dann, mit einer stark geänderten Mannschaft aber immer noch mit Urs Fischer, souverän mit 8 Punkten* Vorsprung den Wiederaufstieg - erneut hatte man 20 Punkte, aber diesmal musste man nicht zweiter werden, sondern es reichte Platz vier - von der NLB qualifizierten sich nurmehr die vier besten, und es gab nur noch eine Gruppe - ein SC Kriens wäre 1994 nicht aufgestiegen... (schaffte das allerdings 1997 dann erneut - Leidtragende dann YB und Lugano).


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krasse zusammenfassung! lob!
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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von Marek1964 » 14.06.2023 08:00

Zuschauer hat geschrieben:
13.06.2023 21:45
leck du mir. schon 30 jahre her... es kommt mir vor wie gestern. thomas wyss heult, podo heult, weltuntergang in winterthur.
Ja, das Spiel gewann der FC SG 4:1, nachdem es in der Halbzeit noch 0:0 stand, aber Kriens in Chiasso 0:1 bis zur 32. Minute in Rückstand lag, und man so in der Blitztabelle auf Platz zwei war, aber nach dem Ausgleich nicht mehr. Winterthur führte dann ab der 55. Minute 1:0, eine Minute davor führte Kriens in Chiasso und brachte das dann auch über die Zeit, vier Tore vom FCSG in Winterthur mochten da nichts mehr am Abstieg ändern. Yverdon gewann klar in Schaffhausen mit 4:1 (2:0).

Nie sonst bei diesem Modus ist eine Mannschaft mit 20 Punkten abgestiegen.

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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von Mythos » 14.06.2023 08:52

Marek1964 hat geschrieben:
14.06.2023 08:00
Zuschauer hat geschrieben:
13.06.2023 21:45
leck du mir. schon 30 jahre her... es kommt mir vor wie gestern. thomas wyss heult, podo heult, weltuntergang in winterthur.
Ja, das Spiel gewann der FC SG 4:1, nachdem es in der Halbzeit noch 0:0 stand, aber Kriens in Chiasso 0:1 bis zur 32. Minute in Rückstand lag, und man so in der Blitztabelle auf Platz zwei war, aber nach dem Ausgleich nicht mehr. Winterthur führte dann ab der 55. Minute 1:0, eine Minute davor führte Kriens in Chiasso und brachte das dann auch über die Zeit, vier Tore vom FCSG in Winterthur mochten da nichts mehr am Abstieg ändern. Yverdon gewann klar in Schaffhausen mit 4:1 (2:0).

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Erstmals ein riesiges Kompliment, Marek! Ganz, ganz starker Rückblick! Grosses Kino!

Eine Frage hätte ich noch: Wieso Rumo Modus?

Btw: Ich war damals in Winterthur dabei. War ganz bitter. Stiel verliess uns danach und wechselte nach Mexiko. Aber seine Geschichte bei unserem FCSG war zum Glück trotzdem noch nicht zu Ende. ;)
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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von fcsg Briefing » 14.06.2023 09:01

Mythos hat geschrieben:
14.06.2023 08:52
Marek1964 hat geschrieben:
14.06.2023 08:00
Zuschauer hat geschrieben:
13.06.2023 21:45
leck du mir. schon 30 jahre her... es kommt mir vor wie gestern. thomas wyss heult, podo heult, weltuntergang in winterthur.
Ja, das Spiel gewann der FC SG 4:1, nachdem es in der Halbzeit noch 0:0 stand, aber Kriens in Chiasso 0:1 bis zur 32. Minute in Rückstand lag, und man so in der Blitztabelle auf Platz zwei war, aber nach dem Ausgleich nicht mehr. Winterthur führte dann ab der 55. Minute 1:0, eine Minute davor führte Kriens in Chiasso und brachte das dann auch über die Zeit, vier Tore vom FCSG in Winterthur mochten da nichts mehr am Abstieg ändern. Yverdon gewann klar in Schaffhausen mit 4:1 (2:0).

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"Wirtschaftliche Gründe zwingen die Nationalliga-Klubs zu einer Reduktion des Modus mit je zwölf A- und B-Mannschaften sowie einem Trennstrich mit Final- respektive Abstiegsrunde. Dieser bisherige Modus wurde vor 15 Jahren vom damaligen SFV-Präsidenten Freddy Rumo eingeführt."

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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von Mythos » 14.06.2023 09:17

fcsg Briefing hat geschrieben:
14.06.2023 09:01
Mythos hat geschrieben:
14.06.2023 08:52
Marek1964 hat geschrieben:
14.06.2023 08:00
Zuschauer hat geschrieben:
13.06.2023 21:45
leck du mir. schon 30 jahre her... es kommt mir vor wie gestern. thomas wyss heult, podo heult, weltuntergang in winterthur.
Ja, das Spiel gewann der FC SG 4:1, nachdem es in der Halbzeit noch 0:0 stand, aber Kriens in Chiasso 0:1 bis zur 32. Minute in Rückstand lag, und man so in der Blitztabelle auf Platz zwei war, aber nach dem Ausgleich nicht mehr. Winterthur führte dann ab der 55. Minute 1:0, eine Minute davor führte Kriens in Chiasso und brachte das dann auch über die Zeit, vier Tore vom FCSG in Winterthur mochten da nichts mehr am Abstieg ändern. Yverdon gewann klar in Schaffhausen mit 4:1 (2:0).

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Alles klar. Danke dir.
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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von tomtom » 14.06.2023 15:40

Grossartiger Rückblick - 2400 Nasen im Espenmoos, wow

duff79
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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von duff79 » 14.06.2023 17:00

Marek1964 hat geschrieben:
14.06.2023 08:00
Zuschauer hat geschrieben:
13.06.2023 21:45
leck du mir. schon 30 jahre her... es kommt mir vor wie gestern. thomas wyss heult, podo heult, weltuntergang in winterthur.
Ja, das Spiel gewann der FC SG 4:1, nachdem es in der Halbzeit noch 0:0 stand, aber Kriens in Chiasso 0:1 bis zur 32. Minute in Rückstand lag, und man so in der Blitztabelle auf Platz zwei war, aber nach dem Ausgleich nicht mehr. Winterthur führte dann ab der 55. Minute 1:0, eine Minute davor führte Kriens in Chiasso und brachte das dann auch über die Zeit, vier Tore vom FCSG in Winterthur mochten da nichts mehr am Abstieg ändern. Yverdon gewann klar in Schaffhausen mit 4:1 (2:0).

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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von Mythos » 14.06.2023 17:03

duff79 hat geschrieben:
14.06.2023 17:00
Marek1964 hat geschrieben:
14.06.2023 08:00
Zuschauer hat geschrieben:
13.06.2023 21:45
leck du mir. schon 30 jahre her... es kommt mir vor wie gestern. thomas wyss heult, podo heult, weltuntergang in winterthur.
Ja, das Spiel gewann der FC SG 4:1, nachdem es in der Halbzeit noch 0:0 stand, aber Kriens in Chiasso 0:1 bis zur 32. Minute in Rückstand lag, und man so in der Blitztabelle auf Platz zwei war, aber nach dem Ausgleich nicht mehr. Winterthur führte dann ab der 55. Minute 1:0, eine Minute davor führte Kriens in Chiasso und brachte das dann auch über die Zeit, vier Tore vom FCSG in Winterthur mochten da nichts mehr am Abstieg ändern. Yverdon gewann klar in Schaffhausen mit 4:1 (2:0).

Nie sonst bei diesem Modus ist eine Mannschaft mit 20 Punkten abgestiegen.

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Yes, vor allem die zwei Meisterspieler. ;)
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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von tomtom » 14.06.2023 17:28

Und der Weltmeister Trainer und FCSG Sportchef plus Winti mit marginal mehr Zuschauern als wir😮

Marek1964
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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von Marek1964 » 15.06.2023 08:22

tomtom hat geschrieben:
14.06.2023 17:28
Und der Weltmeister Trainer und FCSG Sportchef plus Winti mit marginal mehr Zuschauern als wir😮
Das waren aber in der Mehrheit wohl auch St.Galler, denn sonst bewegten sich die Zuschauerzahlen in Winterthur wie folgt:

Winterthur 1-3 Chiasso 1800
Winterthur 3-3 Grenchen 600
Winterthur 0-3 Kriens 600
Winterthur 0-0 Yverdon 500
Winterthur 0-3 Schaffhausen 750
Winterthur 2-1 Etoile Carouge 300
und eben
Winterthur 1-4 St.Gallen 2500

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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von tomtom » 15.06.2023 12:29

Danke - interessant. Ist mir nur aufgefallen, dass wir zuhause damals nur 2400 und gegen Winterthur auswärts 2500 hatten.

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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von Marek1964 » 18.06.2023 12:45

tomtom hat geschrieben:
15.06.2023 12:29
Danke - interessant. Ist mir nur aufgefallen, dass wir zuhause damals nur 2400 und gegen Winterthur auswärts 2500 hatten.
Da fand das erste Spiel gegen Winti im März statt, traditionell kamen zu Beginn weniger Zuschauer. Dann war das letzte Spiel für den FCSG das Schicksalsspiel, wo es um alles ging, da machte so mancher den ja nicht so weiten Weg, zumal es auch Samstag war. Der Abstieg wurde ja auch nicht an diesem Tag verursacht. Die Angelegenheit blieb auch hochdramatisch, denn hätte Chiasso noch in der Nachspielzeit gegen Kriens getroffen, wäre der Abstieg erspart geblieben.

Dafür war dann der Wiederaufstieg eine lockere Sache. Im Gegensatz zur Saison davor zeichneten sich die Vorentscheidungen in der nun einzigen Auf-Abstiegsgruppe schon früh ab - nach der Dritten Runde blieben die vier gleichen Mannschaften über dem Strich, Basel, St.Gallen, Xamax, und der FCZ. Vor allem St.Gallen war als Tabellenführer schon nach der Halbzeit praktisch durch. Zwei Runden vor Schluss war alles betr. Auf-und Abstieg klar.

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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von tomtom » 18.06.2023 15:00

Die damalige Erleichterung ist heute noch präsent

Marek1964
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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von Marek1964 » 21.06.2023 18:58

tomtom hat geschrieben:
18.06.2023 15:00
Die damalige Erleichterung ist heute noch präsent
Ja, wie war es in St.Gallen damals? Es war die Walpurgisnacht 1994, als man in Yverdon den letzten nötigen Punkt geholt hat. Gab es irgendwo ein Fest? Schlusspfiff um cca. 20.45 Uhr, ein Samstag, Zeit noch für eine Party, auch wenn Yverdon doch recht weit war, für diejenigen, die dorthin fuhren. Waren nur 900 Zuschauer dort.

Aus gesamtschweizerischer Sicht machte an jenem Abend allerdings ein anderes Spiel die Schlagzeilen, im Basler Joggeli trafen sich der FCB und der FCZ vor 42126 Zuschauern, mit einem Sieg hätten sich die Einheimischen endgültig den Wiederaufstieg nach 6 Jahren NLB sichern können (der FCZ den Klassenerhalt allerdings auch), trotz einer Führung in der 10. Minute und einem recht deutlichem Chancenplus schliesslich ein 1:1, dass zwar beiden Mannschaften mit 99% einen NLA Platz sicherte, aber eben noch nicht den endgültigen. Für Nostalgiker sehenswert, die Kruselfrisuren, das pastellfarbene Hemd von Kurt Zurfluh, das alte Joggeli mit den alten Garderoben, Roy Hodgson als erster Natitrainer, der eine WM(und EM)-Quali nach 28 Jahren schaffte: https://www.youtube.com/watch?v=SyJnaDtNhBk

tomtom
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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von tomtom » 22.06.2023 05:52

Sehr cool - danke für diese Erinnerungen - wow über 40000 Zuschauer und in Yverdon gerade mal 900. Heute ist ja alles genormt - Vorraussetzungen der Stadien, Sicherheitsdispositive etc.

Marek1964
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Re: Der Abstieg vor 30 Jahren - als der verflixte Rumo Modus noch galt

Beitrag von Marek1964 » 23.06.2023 07:23

Ich muss sagen, mich haben die enorm tiefen Zuschaurzahlen auch erstaunt. Man hat damals aber wohl gerade deshalb die NLB von 24 auf 12 Mannschaften reduziert. Vor allem die 8er Gruppen, bei denen ohnehin nur die besten Zwei nach oben kamen, waren für gewisse Mannschaften unattraktiv.

Eine weiterer Grund war, dass damals Jahreskarten viel weniger üblich waren. Heute werden ja JK-Inhaber immer mitgezählt, auch wenn sie nicht in das Stadion gehen.

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