Das ist für mich eines der Probleme des VAR: Offiziell liegt die Entscheidung am Ende immer noch beim SR auf dem Feld. Da der VAR aber nur bei klaren Fehlentscheiden eingreifen darf, scheint das eigentlich eher theoretisch - jedenfalls solange der VAR seinen Job richtig macht. In Winti war das Eingreifen leider richtig. Ein Schiedsrichter, der nach VAR-Intervention bei seinem ursprünglichen Entscheid bleibt, sagt nicht nur, dass der VAR falsch lag, sondern dass er KLAR falsch lag. (Und das, anders als der Schiedsrichter auf dem Feld, nachdem der VAR diverse Wiederholungen sehen konnte.) Das ist ein ziemlicher Chlapf an den Grind des VAR.speed85 hat geschrieben: ↑20.03.2023 15:39
Ja, wäre es.
Kommt aber relativ selten vor, da es für den VAR ja eine klare rote Karte sein muss, bevor er dem SR den Review empfiehlt.
Die SR im Super League-Kader sind in der Regel ja nicht so weit auseinander, dass eine Szene für einen klar rot und ist und für den anderen nur gelb...
Was mir nicht klar ist: In der Vergangenheit hat der VAR oft seine Kompetenzen überschritten und eingegriffen in Situationen, in denen es eben nicht klar war, sondern man sich in einem Graubereich befand. Wie ist hier eigentlich zu verfahren? Beispiel:
Ein Zweikampf im Strafraum, beide ziehen etwas, der Stürmer fällt. Der Schiedsrichter ist der Meinung, dass das für einen Penalty eher nicht ausreicht (40:60) und lässt weiterspielen. Der VAR greift ein und bittet zum Bildschirm. Dort sieht der Schiedsrichter, dass der Verteidiger vielleicht schon etwas mehr zog, als er gedacht hatte und dass man wohl durchaus oder sogar eher auf Penalty entscheiden könnte, dass aber der Entscheid, weiterspielen zu lassen, sicher kein klarer Fehler gewesen war (60:40). Somit war die Intervention des VAR sicher falsch, aber dafür ist es jetzt zu spät. Was muss der Schiedsrichter jetzt machen?
Danke für die Klärung.
Darüber hinaus bin ich aufgrund der oben dargestellten Problematik der Meinung, dass der VAR, wenn schon, dann direkt und final entscheiden soll. Wenn er das nur bei klaren Fehlentscheiden macht, wie es sein Job ist, kommt es auf dasselbe raus. Wenn er aber seine Kompetenzen überschreitet und damit einen Fehler macht, soll er dafür auch die Verantwortung tragen und nicht den Schiedsrichter auf dem Feld vorschieben, der den Bock dann im Stadion ausbaden darf.